2024-05-16T10:25:37.604Z

Pokal
Buchenauer Hoffnungsträger: Matthias Müller durfte als bester FSV-Torschütze bislang schon fünf Mal in der Liga und vier Mal im Kreispokal jubeln. Der zuletzt angeschlagen ausgefallene Linksverteidiger Tim Weigand (rechts) kann zum Kreispokalhalbfinale wieder für das Lahnlust-Team auflaufen. 	Foto: Jens Schmidt
Buchenauer Hoffnungsträger: Matthias Müller durfte als bester FSV-Torschütze bislang schon fünf Mal in der Liga und vier Mal im Kreispokal jubeln. Der zuletzt angeschlagen ausgefallene Linksverteidiger Tim Weigand (rechts) kann zum Kreispokalhalbfinale wieder für das Lahnlust-Team auflaufen. Foto: Jens Schmidt

»Nur verstecken, macht keinen Sinn«

KLA BIEDENKOPF: +++ FSV Buchenau will die Außenseiterrolle im Kreispokal-Halbfinale gegen den FV Breidenbach mutig interpretieren +++

Hinterland. Als Tabellenvierter ist der FSV Buchenau bislang das Überraschungsteam der Fußball-Kreisliga A Biedenkopf. Zudem sind die Lahnlustler ins Kreispokal-Halbfinale eingezogen. Das Kräftemessen mit Titelverteidiger FV Breidenbach ist am Mittwochabend (18.30 Uhr) – unabhängig vom Ausgang – das Sahnehäubchen auf einem gelungenen Saisonstart.

Im vergangenen Spieljahr musste der FSV Buchenau lange um den Klassenerhalt bangen. Dass das Team von der Wellerspitze trotz der Abgänge der beiden Leistungsträger Michael Ruppersberg und Markus Tiemann nach fünf Partien mit bereits vier Punktspielsiegen zur A-Liga-Spitzengruppe zählt und sich im Pokal souverän mit 3:1 in Hörlen und 3:0 in Friedensdorf durchsetzte, ist daher durchaus überraschend. Spielertrainer Michael Kuhn weiß dies freilich realistisch einzuordnen. „Bei den ersten beiden Siegen in Wallau und Wiesenbach waren wir nicht wirklich gut. Unser erstes richtig gutes Spiel war das 3:2 gegen Bottenhorn“. Der erste Rückschlag folgte prompt. Beim 2:3 in Hartenrod wurde das große Manko des FSV deutlich. „Wir haben einen sehr kleinen Kader – wenn alle da sind, eine Truppe, die in der A-Liga oben mitspielen kann“, meint Kuhn, „wenn wichtige Leute ausfallen, wie in Hartenrod, kriegen wir Probleme“. Mit dem 3:1 gegen den FV Breidenbach II hatten die Buchenauer am letzten Sonntag die richtige Antwort auf die bislang einzige Saisonniederlage parat. Auch der Sieg gegen die Reserve des Pokalgegners war hart erarbeitet. „Die Breidenbacher standen in der ersten Halbzeit tief und wir hatten auf dem knüppelharten Platz Probleme, Chancen zu kreieren. Gut dass wir das erste Tor gemacht haben“, blickt Kuhn zurück und kann sich gut vorstellen, dass sich das heimische Geläuf am Mittwoch gegen die spielstarken Verbandsligakicker als Nachteil für die eigene Truppe entpuppen könnte. „Aber die Breidenbacher Erste wird sich auch nicht auf unseren Platz freuen“. Auch Michael Kuhn sieht seine Truppe als krassen Außenseiter, zumal mit „Sechser“ Luca Arnold ein Schlüsselspieler ausfallen wird. Dafür ist der zuletzt angeschlagene Linksverteidiger Tim Weigand wieder einsatzbereit. „Man braucht kein Spiel zu spielen, wenn man nicht gewinnen will, in einem Spiel kann alles passieren“, versucht Kuhn, den Glauben seiner Jungs an einen Pokalcoup zu stärken. Er verbindet dies mit einer klaren Forderung: „Wir müssen auch mutig spielen, vorne draufgehen, um vielleicht den ein oder anderen Konter durchzubringen. Sich nur hinten reinstellen, macht keinen Sinn – und das wollen die Leute auch nicht sehen“.

In der Meisterschaftsrunde wechseln beim FV Breidenbach bislang Licht und Schatten. So folgten dem 2:1-Derbysieg in Bauerbach ein 0:3 gegen Titelanwärter FC Gießen II und am Samstag eine verdiente 2:4-Niederlage in Kinzenbach. Im Kreispokal läuft es indessen wie geschmiert. Jeweils 5:0 gewann der Rekordpokalsieger bei A-Ligist Weidenhausen und Kreisoberliga-Spitzenreiter Gladenbacher SC. In beiden Spielen wurde deutlich, dass die Perftaler ihre Pokalaufgaben stets höchst seriös angehen und nicht dazu neigen, unterklassige Kontrahenten zu unterschätzen. So hat sich Trainer Björn Breuer selbstredend auch bei den A-Liga-Spielern und -Trainern über ihren Bezwinger FSV Buchenau informiert. „Wir wissen sehr wohl, dass die zwei, drei Spieler haben, die uns gefährlich werden können“, betont Breuer und findet es zudem „ärgerlich, dass wir wegen des Flutlichts auf dem Trainingsplatz spielen, der nicht im besten Zustand sein wird“. Der FV-Coach wird einige angeschlagene Stammkräfte schonen und Akteuren, die zuletzt nicht so zum Zuge gekommen sind, die Chance geben, sich zu zeigen. „Es zählt nur das Weiterkommen“, betont Björn Breuer, „aber wir wollen auch einen Auftritt abliefern, bei dem man von der ersten bis zur letzten Minute sieht, dass wir drei Klassen höher spielen als Buchenau“.



Aufrufe: 017.9.2019, 22:05 Uhr
Jens Kauer (Hinterländer Anzeiger)Autor