2024-05-23T12:47:39.813Z

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Kevin Boos zeigt, wohin sich der VfL Gundersheim orientiert. Rechts von ihm sitzt Jens Maaß.	Foto: BK/Dirigo
Kevin Boos zeigt, wohin sich der VfL Gundersheim orientiert. Rechts von ihm sitzt Jens Maaß. Foto: BK/Dirigo

Nun hilft nur noch eine OP

Kevin Boos hofft, nach dem Eingriff in Frankenthal wieder Fußball spielen zu können

GUNDERSHEIM. Für Kevin Boos ist die Saison gelaufen. Der 27 Jahre alte Vollblut-Fußballer, der unter anderem die Abwehren von RWO Alzey und des TSV Gau-Odernheim organisierte, sieht keinen anderen Weg mehr, als sich operieren zu lassen. Wegen einer Verletzung, die er sich in der vergangenen Runde noch am Petersberg zugezogen hat.

Dabei hatte der Neu-Eppelsheimer ganz andere Pläne. Anfang der Saison kam er zum VfL Gundersheim, wo er Chefcoach Konstantin Sawin als spielender Co-Trainer unterstützen wollte. Doch schon seit dem ersten Punktspieltag gegen Framersheim ist nicht mehr an Spielen zu denken. Wegen einer Verletzung des linken Sprunggelenks. Wie es dazu kam, weiß er noch ganz genau: „Ich bin beim letzten Verbandsligaspiel mit Gau-Odernheim nach einem Freistoß hochgesprungen, aufgekommen und umgeknickt. Diese Verletzung hat mich in die Corona-Zeit und danach weiterverfolgt. Vor 14 Tagen habe ich es noch einmal im Training probiert, aber ich knicke immer wieder weg. Es geht leider nicht mehr“, erzählt Boos. Im Unterton sind Enttäuschung und Traurigkeit herauszuhören.

Völlig überraschend traf ihn dieses Schicksal nicht: „Mein Körper ist leider nicht mehr so für einen 27-jährigen Fußballer, wie ich mir, und auch andere Leute sich, das eigentlich vorstellen.“ Deshalb erwarb er frühzeitig den Trainerschein, einfach um eine Alternative im Fußball zu haben.“

Vor ihm liegt nun eine große Operation. In Frankenthal wird nach den beschädigten Innen- und Außenbändern im Gelenk geschaut. „Und ein Knorpelschaden behoben“, skizziert der ehemalige U 19-Bundesligaspieler des FSV Mainz 05. Spielen wird er in dieser Saison wohl nicht mehr. „Ich möchte nun erst einmal wieder richtig gesund werden. Dann hoffe ich, dass ich in der kommenden Saison wieder angreifen kann“, sagt Boos. Ob die Zukunft für ihn beim VfL Gundersheim liegt, ob als Spieler oder Trainer, kann er derzeit noch nicht beantworten: „Man muss sehen, was die Zeit bringt und was der Verein plant“.

Aktuell lenkt ihn seine Beschäftigung als Cotrainer von Sawin von den gesundheitlichen Sorgen ab. Die Arbeit mache Spaß, wenngleich sie eine völlig neue Erfahrung sei. „Für mich als Spieler war nach der Begegnung alles vorbei. Als Trainer dagegen ist die Arbeit nach dem Schlusspfiff längst nicht zu Ende. Man bereitet die Mannschaft auf die Spiele vor, dann kommt die Partie und dann will man ja auch analysieren, was gut und was schlecht war. Man denkt eigentlich die ganze Zeit an den Fußball“, schildert Boos.

Beim VfL fühle er sich sehr wohl. „Der Verein liegt für mich sozusagen vor der Haustür. Das Konzept ist super, wir haben viel vor“, sagt Boos. Und nach anfänglichen Schwierigkeiten sind die Gundersheimer inzwischen auf dem Weg, der Favoritenrolle gerecht zu werden, die ihnen Beobachter der Bezirksliga zugeschustert hatten. Eine Einschätzung, die Boos nicht überraschte. „Ich sagte vor der Runde, wenn du solche Spieler hast wie wir, dann wird man automatisch von der Konkurrenz in die Favoritenrolle gedrängt.“ Ihm sei aber auch klar gewesen, dass sich das Ganze erst einmal finden müsse. Die letzten vier Spiele mit vier Siegen deuten an, dass dieser Prozess nun weit fortgeschritten ist.

Aufrufe: 015.10.2020, 13:00 Uhr
Reiner BohlanderAutor