2024-06-04T08:56:08.599Z

Allgemeines
Kämpferisch: SGU-Trainer Marcus Lauer hofft auf den Umschwung bei seinem Team. F: Körner
Kämpferisch: SGU-Trainer Marcus Lauer hofft auf den Umschwung bei seinem Team. F: Körner

Noch lebt die Hoffnung im Überwald

Verbandsliga Süd: SG Unter-Abtsteinach gibt sich trotz der sportlich prekären Lage nicht auf / Am Sonntag gegen Vatanspor

Die nackten Zahlen lesen sich ernüchternd: 15 Spiele in Folge ist Verbandsligist SG Unter-Abtsteinach nun schon ohne erspielten Sieg, stellt mit 39 Treffern den zweitschlechtesten Angriff und mit 44 Gegentoren die viertschwächste Defensive. Dazu kommen gerade einmal zwei Heimsiege in zwölf Partien. In der Summe finden sich die Überwälder mit 26 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz wieder und steuern im Frühjahr 2019 dem direkten Wiederabstieg entgegen.

Wirft man einen genaueren Blick in den Odenwald, stellt sich die Frage, warum das ohne Zweifel ambitionierte Team die Erwartungen bislang nicht erfüllen kann. Aufstiegstrainer Aiad Al-Jumaili warf im Spätherbst nach internen Unstimmigkeiten vorzeitig das Handtuch. Was blieb, war eine verunsicherte Mannschaft, die die Winterpause nutzen wollte, um wieder zurück in die Spur zu finden.

Al-Jumailis Nachfolger Marcus Lauer, bis zu diesem Zeitpunkt für die 1b der SGU verantwortlich, konnte den Abwärtstrend bislang nicht stoppen. Unter dem 33-Jährigen bestritt das Team bislang fünf Spiele, in denen man neben drei kampflosen Punkten gegen Altwiedermus lediglich zwei weitere Zähler (gegen die Speuzer Frankfurt und im Derby gegen Wald-Michelbach) einfahren konnte. Eine magere Ausbeute, die im Abstiegskampf der extrem ausgeglichenen Verbandsliga zu wenig ist.

Dass Lauers Team viel Potenzial hat, deutete es unter anderem mit engagierten und spielerisch durchaus ordentlichen Vorstellungen gegen die Topteams aus Hanau 98 (0:2) und Walldorf (1:2) an. Diese Leistungen konnte der Aufsteiger aber zu selten auch gegen die direkten Konkurrenten konservieren. Vor allem das 3:3 im Derby gegen Wald-Michelbach, in dem man den Sieg in der Schlussphase noch verschenkte, wirkt nach.

Lauer selber will trotz der hohen Hypothek von inzwischen sieben Punkten Rückstand auf das rettende Ufer nicht aufgeben und beklagt, dass in vielen Situationen vor allem das nötige Glück fehle. „Es ist unheimlich mühselig, der Mannschaft jede Woche das gleiche zu erzählen und zu sehen, dass am Ende wieder nichts dabei herum kommt. Wir hoffen auch mal auf eine Glückssituation im Spiel, dann kann der Knoten vielleicht durch einen Sieg platzen“, hofft der Coach. Dass das Team für den Abstiegskampf zu unerfahren ist, bestreitet er: „Wir haben durchaus gute Spieler, die in der Lage sind, in der Verbandsliga zu bestehen. Sie müssen ihr Können nur irgendwann mal auf dem Platz zeigen.“ Vor allem die Einstellung un die Konzentration auf dem Platz sind derzeit ausbaufähig. Herausgespielte Chancen werden zu selten genutzt, am Ende fallen die Gegentreffer zu einfach. „Ich verlange da von der Mannschaft einfach mehr Engagement und den unbedingten Willen, die Spiele zu gewinnen“, fordert Lauer.

Für Unter-Abtsteinach beginnen nun die Wochen der Wahrheit. In den verbleibenden sieben Spielen trifft man unter anderem mit der Usinger TSG, der SG Bornheim Grün-Weiß und Vatanspor Bad Homburg auf Mannschaften, die sich ebenfalls im Abstiegskampf befinden. „Wir wissen, was die Stunde geschlagen hat. Und wir wissen auch, dass wir in der Lage sind, die restlichen Spiele zu gewinnen und die Klasse noch zu halten“, sagt Lauer. Noch ist Zeit, die Abwärtsspirale zu stoppen. Damit anfangen muss die SGU zwingend am kommenden Sonntag. Dann ist im nächsten „Sechs-Punkte-Spiel“ Tabellennachbar Vatanspor zu Gast im Überwald.
Aufrufe: 03.4.2019, 14:23 Uhr
Dennis GlockAutor