Noch ein Titel für Türkspor Melle

Nach einer zehnminütigen Phase des Abtastens vor 200 Zuschauern auf der Wallenhorster Sportanlage nahm Türkspor das Heft in die Hand. Ab der 50. Minute war das Team von Trainer Farhat Dahech dann absolut dominant. ,,Wir hätten auch mehr als vier Tore schießen können", meinte der Coach später. Die Treffer erzielten Burak Azattemur (34.), Goran Hussein (63.), Luigi Di-Bella (77.) und Torwart Emir Bostan, der in der 89. Minute einen Strafstoß verwandelte.

Danach zelebrierten die Spieler den Abschluss einer großartigen Spielzeit und verabschiedeten sich in die Sommerpause. Bereits nach dem letzten Punktspiel gegen Vehrte (7:0) hatte es am heimischen Platz in Oldendorf eine Riesensause mit 500 bis 600 Anhängern gegeben. ,,Das war ein Fest, wie ich es noch nicht erlebt habe", berichtet Dahech.

Die Türkspor-Verantwortlichen richten ihre Konzentration nun auf die Bezirksligasaison. Am 5. Juli soll die Vorbereitung darauf beginnen. Dann mit einem neuen Trainer, denn Meistermacher Dahech verlässt den Club zum künftigen Konkurrenten Bersenbrück. Für ihn übernimmt Haidar Nouriddin das Ruder - sollte er die Freigabe des SC Melle bekommen. Dies gab Dahech am Donnerstag bekannt.

Der 29-Jährige hat bisher für den SC Melle in der Landesliga gekickt. Damit hat es nun ein Ende. Er wird bei Türkspor zunächst ausschließlich als Trainer fungieren. Ob mittelfristig auch eine Rolle als Spielertrainer infrage kommt, bleibe abzuwarten, sagt der junge Trainer, der erste Erfahrungen an der Seitenlinie beim SCM als Coach der D- und B-Jugend gesammelt hat.

Für Nouriddin ist alles vorbereitet. Selbst die Trainingspläne hat Dahech noch erarbeitet. Auch die Gespräche mit seinem Nachfolger, den er gut aus gemeinsamen SCM-Tagen kennt, hatte er maßgeblich vorangetrieben. Letzte Vereinbarungen wurden am Rande des Kreismeisterschaftsspiels getroffen. Dem Meller Verein wird sich Dahech immer verbunden fühlen. ,,Auch wenn das Kreismeisterschaftsspiel offiziell mein Abschied war, werde ich den Spielern bei Bedarf weiter als Ansprechpartner dienen."

Team bleibt zusammen

Anders als bisher angekündigt, bleibt das erfolgreiche Team zusammen. Keiner der Spieler zieht hinter Dahech her nach Bersenbrück. ,,Ich war dagegen", betont die Trainerlegende, die nichts von derartigen Abwerbeversuchen hält. Stattdessen werde der bestehende Kader noch etwas breiter, auch ein zweiter Torwart stößt hinzu. Und es wird derzeit über einen weiteren Hochkaräter als Neuzugang spekuliert.

72 Punkte aus 30 Spielen; am Ende acht Zähler Vorsprung auf den Zweitplatzierten Belm-Powe; in der Rückrunde 15 Siege aus 15 Spielen: Die Saisonbilanz des Clubs kann sich sehen lassen. Dahech ordnet ein: Sein Hauptziel seien die disziplinarische und spielerische Verbesserung des Teams gewesen. Meisterschaft, Aufstieg und Kreismeisterschaft sind das willkommene i-Tüpfelchen. Doch die Arbeit habe gerade erst begonnen. ,,Die Mannschaft hat viel Potenzial, das jetzt weiter herausgekitzelt werden muss."