2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Ugur Mercan vom TuS Jork wurde bei der FuPa-Umfrage zum besten Spieler der 1. Kreisklasse gewählt.
Ugur Mercan vom TuS Jork wurde bei der FuPa-Umfrage zum besten Spieler der 1. Kreisklasse gewählt.

Nichts zu machen: Die Übermacht Horneburg

TuS Jork zeigte sich überraschend stark - Ugur Mercan ist der Spieler der Saison - 39 Tore von Henrik Duncker

Die Saison 2014/15 ist vorbei. Fast jeder rechnete vor dieser Spielzeit damit, dass sich der Absteiger aus der Kreisliga, VfL Horneburg, nicht lange in der 1. Kreisklasse aufhalten würde. Dass der VfL allerdings so klar die Gegner beherrscht und mit 28 Siegen aus 30 Partien, dazu ohne Niederlage, souveräner Meister wird, damit rechnete vermutlich niemand. Nur der Vizemeister TuS Jork konnte einigermaßen mithalten, hatte am Ende aber auch 20 Punkte (!!) Rückstand. Eine bemerkenswerte Negativserie legte Schlusslicht FC Fredenbeck hin: null Punkte in der Rückrunde!

In nur zwei Spielen ging der VfL Horneburg nicht als Sieger vom Platz, im Heimspiel gegen den TSV Großenwörden (0:0) und in Drochtersen (4:4). Es war nun nicht so, dass das Team von Florian Kühlke, der erst vor dieser Saison den Trainerposten übernahm, alle Partien haushoch gewann, aber die Dominanz war schon bemerkenswert. Der Mix aus erfahrenen Akteuren wie Felix Jung, Sascha Janitz oder Michael Praetzel sowie jungen wilden wie Torschützenkönig Henrik Duncker, Hagen Zigahn oder Tim Happernagl passte.

Überraschend war jedoch das sehr gute Abschneiden des TuS Jork. Die Altländer sind mit einem sehr kleinen Kader gestartet und sicherten sich souverän den Aufstieg. Die Mittelfeldakteure Nurhak Süzer und Ugur Mercan gehörten zu den überragenden Spielern der Saison. Letzterer wurde auf dem Fußball-Portal FuPa mit 274 Stimmen knapp vor Tobias Schlegel (265) zum besten Spieler der Saison gewählt. Insgesamt wurden 1329 Stimmen abgegeben.

Hinter dem TuS Jork kam lange Zeit nichts mehr, so dass der Aufstiegskampf zur langen Weile mutierte. So kletterte Aufsteiger FC Mulsum/Kutenholz II mit einem teilweise schönen Angriffsfußball ganz heimlich auf den dritten Platz, vorbei an den renomierten Mannschaften von der SG Lühe und der SV Drochtersen/Assel IV, die keine schlechte Saison spielten, aber immer wieder mit kleineren Handikaps zu kämpfen hatten.

Den Altländern fehlten besonders zum Ende der Vorrunde etliche Stammkräfte, und D/A IV spielte ein Großteil der Partien ohne richtigen Torwart. Oliver Bethke zählte zu den Feldspielern, die oftmals zwischen die Pfosten mussten.

Eine bärenstarke Rückserie spielte die junge Truppe von Jörg Giesecke. Die Eintracht aus Immenbeck holte 29 Punkte und somit drei mehr als Aufsteiger TuS Jork. Bei Noki in Action lief es im letzten Drittel der Saison nicht mehr ganz so gut. Das schmälert die insgesamt sehr gute Vorstellung des zweiten Neulings aber keineswegs. Die Truppe von Christian Wierzbinski lebt von der mannschaftlichen Geschlossenheit und könnte in den nächsten Jahren, vielleicht auch mal mit eigenem Sportplatz, zu einer festen Größe in der 1. Kreisklasse werden.

Der Schwinger SC geriet nach guter Vorrunde noch in akute Abstiegsgefahr. Vermutlich hatten sich die internen Querelen in der Winterpause, mit dem Abgang von Obmann Heiko Reinboth, doch mehr auf die Mannschaft ausgewirkt. Insgesamt war die Elf von Sven Dipper sehr unbeständig. Unglaublich spannend verlief es im Abstiegskampf. Ab Schwinge (Platz acht) mussten alle Teams an den letzten Spieltagen zittern, da bis zuletzt nicht klar war, wie viele Mannschaften absteigen müssen.
Der TSV Großenwörden, ASC Cranz-Estebrügge II und die SV Ahlerstedt/Ottendorf III siegten am 30. Spieltag und schlossen ihre durchwachsenen Serien positiv ab. Gerade der ASC Cranz-Estebrügge II wollte eigentlich die oberen Regionen angreifen, was jedoch ebenfalls wegen Unbeständigkeit misslang.

Die TuS Güldenstern Stade III konnte froh sein, dass die Saison nach 30 Spieltagen vorbei war. Der Dritte im Bunde der starken Aufsteiger holte im zweiten Saisonabschnitt lediglich zwölf Zähler, nur die beiden Absteiger Post SV Buxtehude und FC Fredenbeck waren erfolgloser.
Für einen Tabellendreizehnten mit Fastabstieg ist ein ausgeglichenes Torverhältnis schon sehr ungewöhnlich. Dem TSV Wiepenkathen II gelang dies. Eigentlich unglaublich, dass dieses kampf- und spielstarke Team fast abgestiegen wäre. Das wäre auch um ein Haar dem TSV Apensen II „gelungen“. Aufgrund einiger guter Konstellationen in den oberen Klassen blieb das Falk-Team in der Klasse. Nach der Rückrunde mit 25 Punkten allemal verdient.

Nun zu den beiden Absteigern. Der Post SV Buxtehude gehörte schon seit vielen Jahren zu einer festen Einrichtung in der 1. Kreisklasse. Viele Abgänge vor- und während der Saison machten einen Klassenerhalt unmöglich. Die Mannschaft um Spielertrainer Kadir Ramazanoglu wird es genauso schwer haben, wieder auf die Beine zu kommen, wie das bedauernswerte Schlusslicht aus Fredenbeck. 0 Punkte in der Rückrunde, lobenswert, wie man immer wieder Spieler zusammensuchte und zu den Partien antrat.

Aufrufe: 010.6.2015, 13:45 Uhr
Michael BrunschAutor