2024-04-25T14:35:39.956Z

Spiel der Woche
Der Meister der 1. Kreisklasse 2021/2022: TSV Eintracht Immenbeck II
Der Meister der 1. Kreisklasse 2021/2022: TSV Eintracht Immenbeck II

Meister Immenbeck geehrt - Schwinger SC jubelt über Klassenerhalt

1. Kreisklasse: Nach großartigem Kampf 3:3 gegen Meister Immenbeck - Hause und Delik früh verletzt raus - Trainer Ralf Böhling hört auf

Besser hätte es ein Krimiautor nicht hinbekommen. Der Schwinger SC glaubte zur Halbzeit kaum noch an den Klassenerhalt, am Ende schaffte es die Mannschaft von Trainer Günter Schultka auf den letzten Metern, dem Meister aus Immenbeck einen Punkt abzunehmen und so die Klasse zu halten.

Es begann alles sehr harmonisch in Schwinge. Wohl kaum jemand rechnete dem Konkurrenten Deinster SV II beim TSV Wiepenkathen II etwas aus. Die Eintracht aus Immenbeck durfte bereits vor zwei Wochen die Meisterschaft feiern. Einige Stammkräfte wie Daniel Endruhn oder Hauke-Henning von Husen mussten verletzt passen. Das Kreispokalfinale steht auch noch vor der Tür. Vor dem Spiel konnten also noch Meisterschaftsfotos gemacht werden. Vom Schwinger SC wurde ein Geschenk überreicht.

Vor dem Spiel gab es Geschenke: Kevin Hellwege überreichte dem Kapitän Timo Dietrich ein Präsent. In der Mitte Schiedsrichter Yannick-Fynn Blattner.
Vor dem Spiel gab es Geschenke: Kevin Hellwege überreichte dem Kapitän Timo Dietrich ein Präsent. In der Mitte Schiedsrichter Yannick-Fynn Blattner.

Bei bestem Fußballwetter wollte sich der Außenseiter nicht nur hinten reinstellen. Allen war klar, ein Unentschieden reicht für den Klassenerhalt. Den ersten Warnschuss setzte Ramazan Delik nach vier Minuten Richtung Meistertor ab, Filip Larionesi hielt. Dann aber doch die kalte Dusche. Nicht nur, dass Torschützenkönig Timo Weseloh eine schöne Hereingabe von Bjarne Levi Kayser humorlos in den Knick hämmerte. Zeitgleich machte die überraschende Deinster 2:0-Führung in Wiepenkathen die Runde. Außerhalb des Platzes wurde immer wieder aufgeregt auf den FuPa-Liveticker aus Wiepenkathen gesehen. Es lief alles gegen die Gastgeber. In Minute 16 ging Timo Peters rechts durch und bediente Nurhak Süzer - 0:2. Hier dachte jetzt niemand mehr daran, dass ein Punkt möglich wäre. Und Wiepenkathen? Der TSV lag bereits 0:3 gegen Deinste zurück.

Niko Hause entwischt Tom Hendrik Johannsen. Später verletzte sich der Schwinger schwer am Oberschenkel.
Niko Hause entwischt Tom Hendrik Johannsen. Später verletzte sich der Schwinger schwer am Oberschenkel.

Dann der nächste Schock: Ramazan Delik musste nach 25 Minuten verletzt runter - eine Zerrung. Dem eingewechselten Sven Letsch gelang plötzlich aus dem Nichts das 1:2. Glück muss man sich einfach mal erarbeiten. Der 33-Jährige setzte sich gegen zwei Immenbecker durch, schoss und Schlussmann Filip Larionesi rutschte die Kugel durch die Hände. Auf Wiepenkathener Hilfe wollte keiner mehr setzen - 1:4 stand es nach 27 Minuten. Halbzeit in Schwinge, mit dem 1:2 wäre man abgestiegen, in Wiepenkathen stand es 2:4. Halbzeit zwei begann mit der nächsten schweren Verletzung. Niko Hause hatte sich am Oberschenkel verletzt, vermutlich ein Muskelriss. Der Krankenwagen holte den Kämpfer ab. Immenbeck hatte auf dem Platz weiter alles im Griff. Man hatte immer das Gefühl, sie könnten immer noch einen nachlegen. Parallel verkürzte Wiepenkathen auf 3:4. Und wer sonst, als Timo Weseloh, nahm den Hausherren die letzte Hoffnung, erhöhte auf 1:3 (66.). Trainer Günter Schultka und sein Co. Dennis Dippel trieben ihr Team aber immer wieder an und forderten mehr Mut. Inzwischen hatte Wiepenkathen gegen Deinste ausgeglichen. Die Schwinger Spieler bekamen das mit und sie holten noch einmal alles aus sich heraus. Einen schönen Volleyschuss von Aziz Avci konnte Lennart Müller, der zur Pause für Filip Larionesi in den Kasten musste, nicht festhalten, der starke Lasse Gerdes stand goldrichtig und verkürzte auf 2:3 (78.). Jetzt brannte es in der Schwinger Burgstraße. Die Zuschauer trieben ihr Team nach vorn. Vier Minuten nach dem Anschluss der Ausgleich. Mirlind Muli hatte bei einem langen Ball aus der eigenen Hälfte instinktiv nachgesetzt, ein Immenbecker sprang unter dem Ball hindurch und Muli hatte freie Bahn - 3:3.

Mirlind Muli jubelt über sein wichtiges 3:3, was den Klassenerhalt sicherte.
Mirlind Muli jubelt über sein wichtiges 3:3, was den Klassenerhalt sicherte.

Aber es war noch lange nicht Schluss. Bitter für Alexander Käske, eine Woche vor dem Pokalfinale holte er sich drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit eine Zerrung. Er musste runter. Der Meister jetzt in Unterzahl und obendrauf gab es neun Minuten Nachspielzeit. Die überstand der Schwinger SC schadlos. Der Klassenerhalt wurde bejubelt. Einigen standen die Tränen in den Augen.

Abpfiff in Schwinge! Der Klassenerhalt war gesichert.
Abpfiff in Schwinge! Der Klassenerhalt war gesichert.

Es war ein großer Kraftakt. Für die Eintracht gab es jetzt die Ehrungen von Staffelleiter Ulrich Asmussen. Auch Torschützenkönig Timo Weseloh bekam für seine 38 Treffer von FuPa Stade ein kleines Geschenk. Einer, der großen Anteil am Immenbecker Erfolg hatte, war Trainer Ralf Böhling, der erst zu Saisonbeginn vom SV Ottensen kam. Er hört schon wieder auf. "Ich brauche nach so einem Jahr und zuvor die Coronazeit beim SV Ottensen, einfach etwas Ruhe. Das hatte ich der Eintracht schon vor längerer Zeit mitgeteilt. Und die Arbeit wird auch nicht weniger", so Ralf Böhling.

Meisterehrung: Teammanager Horst Lehmann nimmt die Medaillen von Staffelleiter Ulrich Asmussen entgegen.
Meisterehrung: Teammanager Horst Lehmann nimmt die Medaillen von Staffelleiter Ulrich Asmussen entgegen.

Der 38-Tore-Mann der 1. Kreisklasse sollte auch nicht leer ausgehen.
Der 38-Tore-Mann der 1. Kreisklasse sollte auch nicht leer ausgehen.

Jetzt steht für Immenbeck noch das Kreispokalfinale gegen den VfL Güldenstern Stade II an und dann übernehmen Dirk Ahlfeld und Jonas Gade, die bislang die dritte Mannschaft in der 2. Kreisklasse trainierten. Schwinges Coach Günter Schultka war nach dem Spiel fix und fertig. "Was die Jungs in den letzten Wochen geleistet haben, war einfach nur klasse. Nichts hat sie aus der Bahn geworfen." Minuten nach dem Spiel machte das Gerücht die Runde, dass es am Ende überhaupt keinen Absteiger aus der 1. Kreisklasse geben wird. Warten wir ab, es ist ja alles sehr undurchsichtig.....

Schiedsrichter: -Yannick-Fynn Blattner - Zuschauer: 60
Tore: 0:1 Timo Weseloh (10.), 0:2 Nurhak Süzer (16.), 1:2 Sven Letsch (34.), 1:3 Timo Weseloh (66.), 2:3 Lasse Gerdes (78.), 3:3 Mirlind Muli (82.).

Hier geht es direkt zur Fotogalerie des Spiels:

https://www.fupa.net/photos/schwinger-sc-tsv-eintracht-immenbeck-ii-403589

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Aufrufe: 013.6.2022, 08:30 Uhr
Michael BrunschAutor