Neukirchs feines Füßchen

Regelrechte Fassungslosigkeit auf der einen, pure Freude auf der anderen Seite: Die Partie in Neidenbach hatte es in sich, doch am Ende jubelte der FSV Eschfeld über einen in der vierten Minute der Nachspielzeit erzielten Treffer von Abwehrspieler Stefan Neukirch. „Wir hatten in der ersten Halbzeit gefühlte 90 Prozent Ballbesitz, doch nur zwei, drei Halbchancen. Eschfeld stand tief und hatte nur einen Torschuss. In der zweiten Halbzeit hätten wir nach meinem Führungstor den Deckel viel früher drauf machen müssen, doch entweder versprangen die Bälle oder die Chancen wurden überhastet vergeben. So stehen wir wieder nur mit einem Punkt da“, fiel das Fazit von Andreas Klink, dem Spielertrainer der Vereinigten aus Neidenbach, Neuheilenbach, Malbergweich, Nattenheim, Bickendorf und Fließem ernüchternd aus.

Roller an den Innenpfosten - Tor!

In einem kampfbetonten und fairen Spiel wurden die Nerven der Zuschauer bis zur 63. Minute strapaziert, bevor Klink nach einem Einwurf von Daniel Marx, der von der Eschfelder Abwehr nicht geklärt werden konnte, mit einem Roller an den Innenpfosten die Führung erzielte. In der Folge besaß der A-Liga-Absteiger weitere klare Einschussmöglichkeiten. Johannes Lehnertz wurde in der 68. Minute mit einem Querpass von Klink perfekt bedient, doch der Ball versprang dem Neidenbacher Mittelfeldspieler. Keine fünf Minuten später lief der gleiche Spieler allein auf Eschfelds Torwart Ilija Kozulovic zu, doch der Keeper behielt die Nerven, blieb lange stehen und parierte. Eschfeld kam über Konter nach vorn, doch blieb meist ohne Wirkung. Marc Schößler dribbelte sich mal in den Sechzehner, und zwei gute Einschussmöglichkeiten von Kevin Meyer und Andreas Heck blockte die SG-Abwehr in letzter Sekunde. Vielmehr betrieb der FSV eine intensive Abwehrarbeit, lief die Defensivräume mit immensem Aufwand immer wieder zu und sorgte dafür, dass es für den Tabellenzweiten ein Geduldsspiel blieb. Auch der eingewechselte Pascal Scheidweiler hätte die Partie in der 82. Minute für die Hausherren entscheiden müssen, als dieser frei vor Kozulovic auftauchte, aus zwölf Metern aber überhastet vergab.

Koster: "Mit Leidenschaft den Punkt verdient"

Neukirch sorgte dann mit einem perfekt getroffenen Schuss von der Strafraumgrenze aus für lange Gesichter bei den Gastgebern. Zuvor hatte die Neidenbacher Abwehr mehrfach Angriffe geklärt, doch in den finalen Sekunden bewies der Eschfelder Innenverteidiger ein feines Füßchen und schlenzte die Kugel unhaltbar ins linke, obere Eck. Ein langer Einwurf von Markus Kauth war zuvor von Andreas Schmitz per Kopf verlängert worden. Der aufgerückte Neukirch traf die Kugel zur Freude von FSV-Trainer Achim Koster ins lange Eck: „Wir haben uns den Punkt mit Leidenschaft, Kampf und einer starken Abwehrleistung verdient. Wir haben gut gegen Ball und Gegner gearbeitet, so dass die Offensivkräfte von Neidenbach meist ausgeschaltet wurden. Das 1:1 ist ein gutes Ergebnis, auch im Hinblick auf die enge Tabellenkonstellation im Mittelfeld.“