2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Neue Vorstandschaft beim TSV Moosach: Ab jetzt ohne Zankerei

Eisenschmid schießt gegen De Prato

Fast schon stabsfeldmäßig wurde auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung des TSV Moosach binnen einer Stunde eine neue, aber Dienst erprobte Vorstandschaft gewählt.

Moosach Angeführt wird der Verein, anders als im Vorfeld berichtet, in den nächsten zwei Jahren von Boris Hagenhoff, der das Amt des 1. Vorsitzenden von 2007 bis 2017 ausgeübt, sich aber vergangenen Juli zurückgezogen hatte.

Ihm zur Seite stehen C1-Jugendtrainer Norbert Harder als 2. Vorstand, Sandra Müller-Werner als Kassenwartin, Sabrina Nappert als Schriftführerin, Michael Eisenschmid und Rudi Gillhuber als Kassenprüfer sowie Jürgen Werner als neuer Abteilungsleiter. „Mir liegt viel an diesem Verein, sonst hätte ich das vorher nicht zehn Jahre gemacht“, sagte Hagenhoff nach Versammlungsende. „Natürlich ist das jetzt eine neue Situation, aber ich kann mich auf eine große Gruppe verlassen. Es wurden sieben Leute gewählt, aber dahinter stehen etwa 30, ohne die ich es nicht gemacht hätte.“

Diese Allianz war im Souterrain des Restaurants Bürgerstüberl auch räumlich sichtbar gewesen, als Versammlungsleiter Jörg Flechtner die 65 anwesenden Vereinsmitglieder anfangs darüber abstimmen ließ, ob die Veranstaltung unter Ausschluss der Presse fortgesetzt werden solle – die einzige Kampfabstimmung des Abends, bei der Wahlleiter und Bürgermeister Eugen Gillhuber zweimal nachzählen musste. Alle folgenden Tagesordnungspunkte und Wahlen wurden mindestens mit großer Mehrheit beschlossen.

"Ich bin weder verbittert noch enttäuscht, eher befreit"

Zunächst legte das bisherige Vorstandsgremium seinen Rechenschaftsbericht vor. Josef Stimpfle fasste sich kurz: „Der Grund für diese Versammlung ist eine emotionale Zusammenkunft am 6. Mai, nach der eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aus unserer Sicht nicht mehr möglich war.“ Bereuen würde er seinen Rückzug nicht, sagte der langjährige Funktionär hinterher. „Ich bin weder verbittert noch enttäuscht, eher befreit. Seit 55 Jahren bin ich Mitglied, seit 35 Ehrenvorstand. In dieser Zeit haben wir sehr viel geschafft und aufgebaut.“ Diese Verdienste wurden auch von Hagenhoff in seiner Antrittsrede gewürdigt.

Dass der Verein zum Führungswechsel schwarze Zahlen schreibt, wies der Kassenbericht von Margot Flechtner aus, woraufhin der Vorstand einstimmig entlastet wurde. „So harmonisch, unglaublich“, kommentierte Ehrenschriftführer Hanns Mutzbauer augenzwinkernd die folgenden Wahlgänge, die bis auf die Position des 2. Kassenprüfers ohne Gegenkandidaten auskamen. Die Harmonie wurde lediglich von einer Wortmeldung des ehemaligen Bürgermeisters Siegfried Eisenschmid (60 Jahre Vereinsmitglied) unterbrochen. „Dass eine erfolgreiche Vorstandschaft zum Rücktritt gezwungen wird, ist eine bodenlose Frechheit“, lenkte er seinen Groll auch in Richtung Nachbartisch und Markus De Prato.

„Die Trainer verhandeln in der Winterpause mit dem SCBV und stellen sich in der Zeitung als Opfer hin. Eine Frechheit.“ Dem exklusiven Applaus von der Stirnseite des Raumes folgte ein besänftigender Appell von Eugen Gillhuber: „Wir wollen sechs tolle Jahre festhalten und nicht zurückschauen. Vorwürfe bringen uns nichts. Nur wenn wir zusammenhelfen, sind wir wieder erfolgreich.“ In diesem Sinne konnten Hagenhoff und Markus De Prato bestätigen, dass sein Spielerpass auch weiterhin in Moosach bleiben wird.

Aufrufe: 04.6.2018, 12:02 Uhr
Ebersberger Zeitung / Julian BetzlAutor