Neue Gesichter sorgen für Aufbruchstimmung in Degernbach

Darius Farahmand lebt mit seiner Familie nur drei Kilometer von Degernbach entfernt. Er selbst kickt seit längerer Zeit in der AH des ASV, seine Kinder spielen in der Jugend des Dorfvereins. Als Übungsleiter hat der 55-Jährige schon vieles gesehen und kann auf ein Sammelsurium an Erfahrungen verweisen. So coachte er als junger Trainer in der Landesliga den Freier TuS Regensburg sowie später unter anderem in der Bezirksliga den TSV Langquaid, den ETSV Hainsbach, den TSV Abensberg, die DJK Vilzing II oder zuletzt den TSV Wacker Neutraubling. Im Jugendbereich war er für die SpVgg Grün-Weiß Deggendorf aktiv, wo er in der Spielzeit 2014/15 auch die Herren in der Landesliga trainierte.


Der ASV Degernbach ist froh, zu so einem späten Zeitpunkt noch einen kompetenten Übungsleiter gefunden zu haben. Wenn auch anders, als ursprünglich angedacht. "Der Rückzieher von Gregor Mrozek hat uns kalt erwischt, das muss man so klar sagen. An einem Sonntagabend hat er uns mitgeteilt, dass er es nicht mehr machen kann. Zwei Tage später wurde er beim VfB Straubing als neuer Trainer vorgestellt. So schnelllebig ist das Fußballgeschäft", meint Degernbachs erster Vorstand Klaus Greindl, der hofft, dass sich der ASV in der Kreisliga stabilisieren kann: "Wir sind gespannt. Die Liga hat durch die Reform ein anderes Gesicht bekommen. Mit den Vereinen aus dem Bayerwald hatten wir bisher wenig Berührungspunkte. Mit Darius Farahmand ist uns ein Glücksgriff gelungen. Er kennt den Verein und hat schon auf diversen Stationen bewiesen, dass er ein sehr guter Trainer ist."

Entgegen aller Unkenrufe kann der A-Lizenzinhaber auch auf einen schlagkräftigen Kader zurückgreifen: Vom Stammpersonal der Vorsaison hat nur Andreas Grübl, der bekanntlich als Co-Spielertrainer bei der SpVgg Niederalteich angeheuert hat, den Verein verlassen. Zu Wochenbeginn konnte der Bezirksliga-Absteiger gleich drei neue Kräfte verpflichten. Vom Landesliga-Neuling TSV Wacker Neutraubling wechselt Philipp Herrmann zum ASV. Der 26-jährige Mittelfeldspieler stand vergangenen Freitag beim 3:1-Auftaktsieg der Oberpfälzer beim VfB Straubing noch über die gesamte Spieldauer auf dem Platz. Ein hoffnungsvolles Talent ist der 19-jährige Dominik Saller, der dem Landesligakader des TSV Bogen angehörte, den Sprung in die Stammformation der Rautenstädter aber auf Anhieb noch nicht schaffte. Weitere Neue sind Leo Beutlhauser (TV Schierling) und der fußballerisch beim TSV Nördlingen ausgebildete Robert Zwölfer, der in Regensburg studiert und mit einem Zweitspielrecht für den ASV auflaufen wird.


"Das sind super Jungs, die uns allesamt weiterhelfen werden. Ihnen hat vor allem die tolle Kameradschaft, die beim ASV Degernbach herrscht und ich die ich in dieser Form auch noch nirgendwo erlebt habe, imponiert und deshalb konnten wir sie von unserem Projekt überzeugen. Wir haben jetzt eine vernünftige Kaderbreite und können den nächsten Wochen und Monaten optimistisch entgegenblicken. Wenn wir mit den Leuten einigermaßen gut über die Runden kommen, sind wir in der Lage, in der Kreisliga eine gute Rolle zu spielen", meint Farahamand, der mit seinem Gefolge am ersten Spieltag bei der SpVgg Niederalteich einen 0:2-Rückstand in einen 3:2-Auswärtserfolg umwandelte. "In diesem Spiel hat man den Charakter der Mannschaft gesehen. Wir waren mit 12 Spielern in Niederalteich, die bis zum Umfallen gekämpft und eine Riesenmoral gezeigt haben."


Für den erfahrenen Übungsleiter ist das Engagement beim ASV Degernbach eine Art Herzensangelegenheit: "Ich wohne seit einigen Jahren in der Ecke und bin schon länger auch etwas in den Verein involviert. Als ich um Hilfe gebeten wurde, war das für mich eine Selbstverständlichkeit. Wir haben in den letzten Wochen richtig Gas gegeben und etwas geschafft, was uns wohl kaum jemand zugetraut hat, denn Degernbach war für viele schon komplett abgeschrieben. Das ist der erste große Erfolg - nun wollen wir auch auf dem Spielfeld für möglichst viele positive Schlagzeilen sorgen."