2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Helmut Weiderer

Nackenschlag für Kirchroth: Karriereende für Topscorer Dominik Waas

27-Jähriger muss seine Laufbahn wegen eines Knorpelschadens frühzeitig beenden +++ Weitere große Verletzungssorgen beim Straubinger Kreisliga-Primus

Souveräner Tabellenführer in der Kreisliga Straubing mit sechs Punkten Vorsprung auf den Zweiten TSV Regen, dazu das anstehende Totopokal-Halbfinale gegen Bezirksligist SpVgg Ruhmannsfelden am kommenden Sonntag: beim SC Kirchroth könnte die Vorfreude auf den Re-Start eigentlich nicht größer sein. Allerdings plagen die Straubinger Vorstädter seit Wochen erhebliche Verletzungssorgen, unter anderem fallen die Leistungsträger Tobias Artmann (Syndesmosebandriss) und Fabian Bründl (Knieprobleme) längerfristig aus. Besonders hart traf den Klub die Diagnose bei Co-Spielertrainer Dominik Waas (27): der Topscorer (16 Tore, acht Assists) muss seine Fußballschuhe wegen eines Knorpelschadens im Knie frühzeitig an den Nagel hängen.
"Leider ist es tatsächlich so, dass ich aufhören muss. Ich hatte jetzt keinen konkreten Unfall, habe aber wieder einen Knorpelschaden im Knie. Noch dazu ist mein Kreuzband instabil bzw. die Statik im Knie stimmt nicht. Daraus resultiert der Knorpelschaden, weil durch die Instabilität Knorpel und Knochen zu sehr abgenutzt werden", erklärt der 27-Jährige, der sein Amt als Co-Trainer bereits niedergelegt hat. "Ich werde voraussichtlich Ende Oktober operiert, wenn ich Pech habe sogar noch ein zweites Mal und bin somit im schlimmsten Fall neun Wochen auf Krücken. Da will ich mich voll und ganz um meine Genesung kümmern".

Beim KSC hat die Hiobsbotschaft verständlicherweise für Ernüchterung gesorgt. "Diese Nachricht hat uns natürlich wie ein Schlag getroffen, wenn dir dein Topscorer wegbricht. Viel schlimmer ist es jedoch für ihn selber. Er wollte mit seinem Heimatverein etwas erreichen und hat sich auch als Co-Trainer mehr als voll eingebracht. Wenn man dann als Vollblutfußballer gesagt bekommt, man soll nie mehr Fußball spielen und das mit 27 Jahren, ist das einfach nur traurig. Es kann sich wohl keiner vorstellen, der sowas nicht selbst miterlebt hat, wie seine Gefühlslage ist. Mir tut es unendlich leid für ihn und wünsche ihm auch auf diesem Weg nur das Beste", sagt Spielertrainer Markus Rainer, für den sich mit dem Waas-Verlust eine weitere Baustelle ergibt. Denn mit Tobias Artmann (Syndesmosebandriss), Fabian Bründl (Knieprobleme), Andreas Hermann (Meniskus), Florian Seebauer (Leiste), Daniel Pfeffer (Rücken) und Matthias Vilsmeier (Knöchel) fehlt noch ein halbes Dutzend weiterer Akteure verletzungsbedingt teilweise langfristig sowie zwei Spieler coronabedingt wegen Risikopatienten in der Familie. Dazu haben Tim Heß (21, Germania Schwalheim) und Thomas Siedersbeck (22, SpVgg Pondorf-Oberzeitldorn) den Verein verlassen. Zugänge hingegen gab es keine.

Rainer: »Dann hat das Verletzungspech zugeschlagen, so wie ich es noch nie erlebt habe. Teilweise war ich sogar froh, überhaupt eine Mannschaft stellen zu können.«

"Die Vorbereitung war aufgrund der Umstände natürlich ungewohnt und verlief sehr durchwachsen. Vor dem offiziellen Start haben wir intern einen zweiwöchigen Laufwettbewerb durchgeführt und die meisten Spieler waren in einem guten körperlichen Zustand. In den ersten Wochen hat man die Freude gesehen, endlich wieder auf dem Platz stehen zu können. Dann hat aber das Verletzungspech zugeschlagen, so wie ich es noch nie erlebt habe. Verletzungsbedingt fehlten oft bis zu acht Leute. So etwas kann keine Mannschaft so leicht wegstecken und das hat sich auch auf das Training wiedergespiegelt. Statt 18 oder mehr Spielern waren auf einmal nur noch sechs oder sieben anwesend. Ein zielgerichtetes Training war daher kaum möglich, weshalb unsere Testspielergebnisse auch sehr schlecht waren. Teilweise war ich sogar froh, überhaupt eine Mannschaft stellen zu können. Trotz aller Widrigkeiten wollen wir unseren ersten Platz in der Liga verteidigen. Dass dieses Unterfangen nicht leicht wird, ist uns allen bewusst. Ich hoffe, dass uns diese Situation als Mannschaft noch mehr zusammenschweißt.", informiert Rainer, der mit seinem Team neben den Niederlagen gegen die höherklassigen 1. FC Bad Kötzting (1:2) und SpVgg Hankofen (1:7) aber auch Siege gegen den SV Irlbach (5:1), den SV Perkam und zuletzt am vergangenen Wochenende gegen Bezirksligist SpVgg Plattling (3:2) feierte.



Nicht zuletzt aufgrund dieser Voraussetzungen gehen Laumer, Kainz, Danner und Co. als Außenseiter ins Totopokal-Halbfinale am kommenden Sonntag gegen die SpVgg Ruhmannsfelden. "Wir werden versuchen, uns bestmöglich zu verkaufen. Bei einem Einzug ins Finale würde uns allerdings ein verlängertes Mammutwochenende mit drei Spielen in sechs Tagen ins Haus stehen, weil wir unser erstes Ligapokalspiel ja wegen dem Totopokal unter der Woche spielen müssen. Da hätte ich mir schon eine bessere bzw. andere Ansetzung gewünscht. Wir werden aber trotzdem den Ligapokal nicht abschenken und wollen natürlich auch dort unsere Spiele siegreich gestalten", verspricht Markus Rainer, der sich bald wieder die größtmögliche Normalität wünscht. "Es ist klar, dass es in den letzten Monaten für keinen Verein leicht war. Für mich persönlich hoffe ich, dass der Amateurfußball den entstandenen Schaden irgendwann wieder kompensieren kann und wir alle wieder unseren geliebten Sport - sei es aktiv auf dem Platz oder als Zuschauer neben dem Platz - erleben dürfen", so der ehemalige Bayernligakicker abschließend.
Aufrufe: 017.9.2020, 12:30 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor