2024-04-30T13:48:59.170Z

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Mit Ruhe und Übersicht agiert Abwehrchef Adem Ulusoy (l.) vom OSC, der hier von Nils Janßen attackiert wird.
Mit Ruhe und Übersicht agiert Abwehrchef Adem Ulusoy (l.) vom OSC, der hier von Nils Janßen attackiert wird. – Foto: Helmut Kemme

Nach 9:0: OSC erleichtert, Schockstarre beim BSV

Bezirksliga-Rückrundenstart setzt ein Vorzeichen im spannenden Abstiegskampf

Eine Menge Spannung verspricht der Abstiegskampf in der Fußball-Bezirksliga. Zwei Konkurrenten, die sich um den Klassenerhalt bemühen, boten beim Punktspiel-Start 2022 den Zuschauern einen kurzweiligen Nachmittag. Nach dem 9:0 (3:0) des Osnabrücker SC gegen den BSV Holzhausen war bei den Gastgebern pure Erleichterung zu spüren. Die Gäste dagegen schlichen völlig bedient Richtung Kabinen.

Dabei hätte die Partie zwischen dem Tabellensiebten und dem -fünfzehnten durchaus anders verlaufen können. Ein gehaltener Elfmeter von BSV-Routinier Andreas Backes beim Stande von 2:0 (41.) sowie das postwendende 3:0 von Aytac Kara (44.) waren die Knackpunkte der 90 Minuten gewesen. Der Winterzugang von Graf Kobbo Tecklenburg schlenzte den Ball sehenswert in den rechten Torwinkel. Zuvor hatten die Gäste mit einer soliden Grundordnung und gelegentlichen offensiven Nadelstichen auf Augenhöhe agiert. Dann aber spielte sich der OSC hoch motiviert in Galaform und sorgte erneut durch Karas 4:0 (51.) frühzeitig für den endgültigen BSV-K.-o.

OSC-Kapitän Yannik Kamper war erleichtert. „Wir hatten nicht so viel Druck wie Holzhausen. Nach unten in der Tabelle wurde es zuletzt bei nur noch vier Punkten Vorsprung enger. Der Sieg war wichtig, um in Ruhe weiterarbeiten zu können.“ Trainer Tim Stein ging auf sein vom OSC nicht über den Sommer hinaus verlängertes Engagement nicht weiter ein und sah trotz des starken Auftritts noch Verbesserungspotenzial.

„Das war eigentlich kein 9:0. Am Anfang habe ich uns ängstlich und mutlos gesehen. Das Wichtigste sind die drei Punkte. Wir sind zehn Punkte vor Holzhausen und haben einen guten Start in die Rückrunde. Es ist aber noch ein langer Weg.“ Beim OSC, der seinen Vorsprung auf die Nichtabstiegsränge auf sieben Punkte vergrößerte, stellen sich alle der aktuellen Situation mit großer Motivation, wie Kapitän Kamper erklärte. „Wir wollen als Mannschaft mit den beiden Trainern geschlossen auftreten und demonstrieren, dass wir eine richtig gute Truppe sind. Wir wollen den Klassenerhalt möglichst schnell safe machen.“ Mit Moritz Hünermann steht nach Verletzungspause wieder ein Unterschiedsspieler zur Verfügung. Der Stürmer geht jedoch im April beruflich nach Köln und fehlt dann wieder.

Beim BSV Holzhausen war Wundenlecken angesagt. „Wir haben 30 Minuten guten Fußball gespielt und hätten führen können, dann ist so ein Ergebnis schwer zu greifen“, meinte ein in sich gekehrter Trainer Marco Winter. „Die Vorbereitung war deutlich besser als im Sommer, unter anderem mit einem 9:1-Sieg gegen Hilter. Deswegen wollten wir nicht nur als Punktelieferant anreisen.“

Der BSV, der nun sechs Punkte bis zum rettenden Ufer aufholen muss, zeigte große Schwächen im Zweikampfverhalten und hatte Probleme, sich Chancen herauszuspielen. „Die Laune war gut in der Mannschaft, da gibt es überhaupt keine Probleme. Wir waren heiß und sicher, hier bestehen zu können. Nach dem 0:1 sind wir aber eingebrochen“, so Kapitän Marcel Schulte. Trotz der Klatsche will im BSV-Lager keiner die Flinte ins Korn werfen.

Holzhausen hat seinen Kader mithilfe der 2. Herren aufgestockt. „Wir glauben immer noch an den Klassenerhalt. Vielleicht ist es besser, einmal solch eine Klatsche zu kassieren und dann eine Reaktion zu zeigen“, verbreitet Marco Winter weiter Hoffnung.
Dazu besteht nächsten Sonntag im Heimspiel gegen den SSC Dodeheide die Möglichkeit. Der OSC will die gezeigte Leistung beim SC Glandorf wiederholen.

Aufrufe: 014.2.2022, 19:30 Uhr
Neue Osnabrücker Zeitung / Peter VorbergAutor