2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ein Tor, von dem jeder Fußballer träumt: Nico Perrey erwischt die Flanke mit der Hacke, der Ball landet unhaltbar im Netz. FOTO: SCREENSHOT: GA
Ein Tor, von dem jeder Fußballer träumt: Nico Perrey erwischt die Flanke mit der Hacke, der Ball landet unhaltbar im Netz. FOTO: SCREENSHOT: GA

Mit der Hacke ins BSC-Geschichstbuch

Ni­co Per­re­ys Traum­tor im Po­kal ge­gen Han­no­ver wäh­len 37 000 Zu­schau­er zum "Tor des Mo­nats" der ARD-Sport­schau

36,7 Pro­zent – nicht die Prog­no­se ei­nes Mei­nungs­for­schers, wie hoch der Stim­men­an­teil der CDU am kom­men­den Wahl­sonn­tag aus­fal­len könn­te, son­dern die An­zahl de­rer, die sich bei der Wahl zum Tor des Mo­nats Au­gust der ARD-Sport­schau für Ni­co Per­rey vom Fuß­ball-Re­gio­nal­li­gis­ten Bon­ner SC ent­schie­den ha­ben. Der In­nen­ver­tei­di­ger schlug mit sei­nem Ha­cken­tor aus dem Po­kal­spiel ge­gen Han­no­ver 96 so re­nom­mier­te Bun­des­li­gast­ars wie Ro­bert Le­wan­dow­ski, Marc Bar­tra oder Bru­ma von RB Leip­zig.

„Das freut mich un­ge­mein für Ni­co, aber auch für den BSC, der da­mit noch ein­mal bun­des­weit ein Aus­ru­fe­zei­chen ge­setzt hat“, sag­te BSC-Trai­ner Da­ni­el Zill­ken. Per­rey ist gleich­zei­tig der er­ste Spie­ler des BSC, der die seit März 1971 je­den Mo­nat ver­ge­be­ne Me­dail­le als Aus­zeich­nung der ARD ent­ge­gen­neh­men darf. Vor we­ni­gen Mo­na­ten war BSC-Ka­pi­tän Da­rio Schu­ma­cher mit sei­nem Tref­fer im Ver­bands­po­kal ge­gen Vik­to­ria Köln zwar bis in den er­lauch­ten Kreis der fünf Kan­di­da­ten ge­kom­men, schließ­lich aber an Lu­kas Po­dol­ski ge­schei­tert. Der 130-fa­che Na­tio­nal­spie­ler ist Re­kord­hal­ter, hol­te sich den Ti­tel Tor des Mo­nats zwi­schen 2004 und 2017 zwölf­mal.

Die Me­dail­le der Sport­schau er­hielt bis­lang mit Be­ver­ly Ran­ger nur ei­ne BSC-Spie­le­rin. Die Ja­mai­ka­ne­rin hat­te im April 1975 die hal­be Mann­schaft der SSG Ber­gisch Glad­bach aus­ge­drib­belt und da­mit selbst die da­mals ge­stren­gen meist männ­li­chen Zu­schau­er der Sport­schau über­zeugt. Nun ver­kün­de­te Sport­schau-Mo­de­ra­tor Ale­xan­der Bom­mes, dass der Ti­tel nach 42 Jah­ren wie­der nach Bonn geht.

Per­rey hör­te die fro­he Kun­de auf der Dia­mant­enen Hoch­zeit sei­ner Groß­el­tern in sei­ner ost­west­fä­li­schen Hei­mat in der Nä­he von Her­ford. „Das ist Wahn­sinn und ei­ne ein­ma­li­ge Sa­che. Kaum zu glau­ben. Das fühlt sich rich­tig gut an. Ich freue mich rie­sig. Be­son­ders schön sind die vie­len Glück­wün­sche, die ich jetzt von Freun­den und Be­kann­ten be­kom­me“, er­zähl­te Per­rey ge­gen­über dem WDR.

Der In­nen­ver­tei­di­ger des BSC hat­te den Tref­fer, für den sich am En­de rund 37 000 Zu­schau­er ent­schie­den hat­ten, ge­gen Han­no­ver 96 in der 83. Mi­nu­te er­zielt. Der BSC lag mit 1:3 hin­ten, warf noch ein­mal al­les nach vor­ne. Auch Per­rey tum­mel­te sich in Straf­raum­nä­he, als Alek­san­dar Pran­jes flank­te. Per­rey er­wisch­te den Ball am Elf­me­ter­punkt mit der Ha­cke. Die Bo­gen­lam­pe senk­te sich ins rech­te Eck des Han­no­ver­aner Ge­häu­ses. 96-Schluss­mann Phi­lipp Tschau­ner flog ver­geb­lich. „Was war das denn“, frag­te ARD-Re­por­ter Jür­gen Ber­ge­ner ent­geis­tert – ein Traum­tor. Auch 96-Ab­wehr­spie­ler Sa­lif Sa­né hat­te mit der Ha­cke ver­sucht, den Ball zu blo­cken.

Als Per­rey da­nach Rich­tung An­stoß­kreis lief, schien es der 23-Jäh­ri­ge selbst nicht glau­ben zu kön­nen, was er da ge­ra­de ver­an­stal­tet hat­te. Am En­de ver­lor der BSC vor knapp 10 000 be­geis­ter­ten Zu­schau­ern noch mit 2:6. Der BSC über­legt nun, Per­rey die Aus­zeich­nung vor dem Spiel am Mitt­woch (19.30 Uhr, Sport­park Nord) ge­gen die U23 von Bo­rus­sia Mön­cheng­lad­bach zu über­rei­chen. Be­reits heu­te ist der frisch ge­kür­te Tor­schüt­ze des Mo­nats ins WDR-Stu­dio zur „Lo­kal­zeit“ ein­ge­la­den.

Aufrufe: 018.9.2017, 07:00 Uhr
General-Anzeiger / Thomas HeinenAutor