2024-05-17T14:19:24.476Z

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Auf zum neuen Geläuf: SSV Berghausen braucht einen größeren Platz.
Auf zum neuen Geläuf: SSV Berghausen braucht einen größeren Platz. – Foto: Peter Teinovic

Millionen Projekt: Neuer Sportplatz für SSV Berghausen

Seit Jah­ren hofft der SSV Berg­hau­sen auf ei­nen neu­en Fuß­ball­platz. Der ist drin­gend nö­tig, weil die An­zahl der Mit­glie­der, ins­be­son­de­re bei den Kin­dern, trotz Pan­de­mie wei­ter ge­wach­sen ist. Et­li­che Mit­glieds­an­trä­ge konn­te der Ver­ein des­halb im Be­reich Fuß­ball nicht an­neh­men.

Der SSV Berg­hau­sen, dritt­grö­ß­ter Ver­ein im Stadt­ge­biet, er­hält ei­nen grö­ße­ren Sport­platz. Mit Mehr­heit be­schlos­sen die Mit­glie­der des Sport­aus­schus­ses am Diens­tag­abend, nach hit­zi­ger De­bat­te, den An­trag der Grü­nen auf Er­wei­te­rung des bis­he­ri­gen Klein­fel­des zu ei­nem grö­ße­ren Spiel­feld.

„Das ist ja her­vor­ra­gend“, kom­men­tiert Wolf­gang Wol­len­ber­ger, Vor­sit­zen­der des Ver­eins, die Ent­schei­dung. Von den 730 Mit­glie­dern des Ver­eins stellt die Fuß­ball­spar­te mit 420 Ak­ti­ven den grö­ß­ten Mit­glie­der­an­teil. Sie lebt seit den 90er-Jah­ren mit dem Klein­spiel­feld, ei­nem Kom­pro­miss. Sei­ner­zeit war der Ver­ein un­ter dem Hin­weis lee­rer Kas­sen auf bes­se­re Zei­ten ver­trös­tet wor­den. Aber dann soll­te der Klein­feld­platz ver­grö­ßert wer­den, so die Zu­sa­ge der Po­li­tik. „Wir wa­ren uns nicht si­cher, ob die Pla­nung an­ge­sichts der Kos­ten­stei­ge­rung nach der Schätz­pla­nung von 750.000 auf 1,5 Mil­lio­nen Eu­ro, tat­säch­lich durch­kommt. Aber die Po­li­tik hat uns ge­gen­über si­gna­li­siert, dass das Geld vor­han­den ist“, sagt der Vor­sit­zen­de des SSV Berg­hau­sen.

Die hö­he­ren Kos­ten sei­en ent­stan­den, weil das Ge­län­de für den neu­en Platz um rund 1,5 Me­ter auf­ge­schüt­tet, ei­ne Re­gen­was­ser­mul­de und ein Ka­nal ver­legt wer­den müss­ten. Hin­zu kä­men Wie­der­her­stel­lungs­kos­ten für den Bau­weg. Al­le Fahr­zeu­ge wür­den wäh­rend des Platz­baus über ei­nen Feld­weg lau­fen, der aber auch zu den Häu­sern von An­woh­nern und ei­ner Klein­gar­ten­an­la­ge füh­re. „Ob die Kos­ten al­le so rich­tig sind, kön­nen wir nicht be­ur­tei­len. Aber wir ha­ben der Stadt an­ge­bo­ten, das An­ge­bot über den Deut­schen Fuß­ball­bund (DFB) mal über­prü­fen zu las­sen“, sagt Wol­len­berg.

Zu viele Mannschaften für aktuelle Ausgangslage

Die der­zeit zwölf Ju­gend­mann­schaf­ten, die ers­te (Be­zirks­li­ga) und zwei­te Mann­schaft (Kreis­li­ga A) so­wie die Alt­her­ren­mann­schaft müs­sen sich ei­nen gro­ßen und den der­zeit be­stehen­den klei­nen Platz für das Trai­ning tei­len. „Da sind manch­mal meh­re­re Mann­schaf­ten auf ei­nem Platz“, weiß der Vor­sit­zen­de. Ein mit­tel­fris­tig un­halt­ba­rer Zu­stand, weil be­stimm­te Trai­nings­ein­hei­ten, wie lan­ges Pass­spiel oder Ab­schlag­trai­ning für den Tor­wart jetzt nicht mög­lich sind. Des­we­gen müs­se sich schnell et­was än­dern.

Die Un­zu­frie­den­heit bei den Mit­glie­dern stei­ge, weiß der Vor­sit­zen­de und schaut in die Zu­kunft. „Wäh­rend der Pan­de­mie sind un­se­re Mit­glie­der­zah­len ge­stie­gen. Vor al­lem im Ju­gend­be­reich sto­ßen wir schon jetzt an un­se­re Gren­zen.“ Wol­len­berg weist dar­auf hin, dass der Stadt­teil Berg­hau­sen in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ste­tig ge­wach­sen sei. „Die At­trak­ti­vi­tät ist sehr groß, weil wir zwar mit­ten in der Stadt le­ben, aber den­noch al­le Vor­tei­le ei­nes Land­le­bens ha­ben“, er­klärt Wol­len­berg die gro­ße An­zie­hungs­kraft des Stadt­tei­les. Die gu­te Au­to­bahn- und S-Bahn-An­bin­dung lo­cke zu­sätz­lich. Die Kin­der der jun­gen Fa­mi­li­en sei­en Mit­glie­der ge­wor­den. Im­mer wie­der ha­be der Ver­ein in den ver­gan­ge­nen Jah­ren in­ter­es­sier­ten Spie­lern ab­sa­gen müs­sen, weil die Mann­schaf­ten sonst zu groß ge­wor­den wä­ren. Auch Spie­le hät­ten in der jüngs­ten Ver­gan­gen­heit im­mer wie­der auf an­de­re Plät­ze ver­legt wer­den müs­sen. Die be­stehen­den Um­zugs­ka­bi­nen am Platz reich­ten aus und auch Tri­bü­nen­plät­ze sei­en nicht nö­tig, be­tont Wol­len­berg.

„Wir sind von dem An­trag über­rascht wor­den und wer­den nun prü­fen und über­le­gen, wer die Pla­nun­gen aus­führt“, sagt Tho­mas Küp­pers, Lei­ter des Fach­be­reichs Stadt­ent­wick­lung. Bau­pla­nungs­recht­lich scheint nichts ge­gen die Aus­wei­tung des Klein­spiel­fel­des zu spre­chen. „Wir wer­den jetzt au­ßer­dem den Auf­wand klä­ren, um fest­zu­stel­len, ob wir den Auf­trag mit un­se­rem Per­so­nal in die­sem Jahr ab­ar­bei­ten kön­nen.“ Zu prü­fen sei auch, wel­che Fol­gen sich aus der Be­nut­zungs­ord­nung er­ge­ben und ob der Lärm­schutz nach ei­ner Er­wei­te­rung noch ge­ge­ben ist.

Neu­er Fuß­ball­platz ent­spricht DFB-Norm

Das neue Spiel­feld soll 95x50 Me­ter um­fas­sen, was der Min­dest­grö­ße der DFB-Vor­ga­ben (90x45 Me­ter) ent­spricht. Bun­des­li­ga­spie­le könn­ten dort aber nicht statt­fin­den, al­le an­de­ren Klas­sen­spie­le schon. Ei­ne Ver­grö­ße­rung ist nicht mög­lich, weil ein Re­vi­si­ons­schacht und ein be­stehen­des Bau­ver­bot auf ei­ner Aus­gleichs­flä­che die Grö­ße auf die ge­nann­ten Ma­ße ein­schrän­ken.

Aufrufe: 03.3.2022, 22:30 Uhr
RP / Dirk HeuerAutor