2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Michael Schöttl (im schwarz-weißen Trikot, hier gegen Gabriel Rawitz) hatte in seinem mutmaßlich letzten Spiel großen Anteil am Pollinger 1:0-Sieg in Peißenberg.
Michael Schöttl (im schwarz-weißen Trikot, hier gegen Gabriel Rawitz) hatte in seinem mutmaßlich letzten Spiel großen Anteil am Pollinger 1:0-Sieg in Peißenberg. – Foto: Andreas Mayr

Michael Schöttl: Der Abschied des Vorzeigekämpfers naht

Bei Pollings 1:0-Sieg in Peißenberg deutet sich ein Abschied an

Die lange Karriere von Michael Schöttl neigt sich ihrem Ende zu. Versüßt wurde dem Pollinger der mutmaßliche Abschied mit einem knappen Sieg beim Nachbarn in Peißenberg.

Peißenberg – Der Moment des Spiels ereignete sich – streng genommen – gar nicht in den 90 Minuten auf dem Feld. Sondern danach. Und er war nur einem kleinen Kreis vorbehalten. Michael Schöttl, am Ende mit den Kräften und übermannt von Emotionen, kniete auf dem Boden, seine Pollinger Teamkollegen rahmten ihn ein. Er erzählte, wie wichtig ihm dieser Sieg, 1:0 über Peißenberg, war und dass er nun guten Gewissens abtreten könne. Seine Wegbegleiter quittierten den anstehenden Abschied des Vorzeigekämpfers mit Jubel, mit Gebrüll und mit salbungsvollem Applaus, der so viel ausdrücken sollte wie: „Danke, Michi.“

Mit Peißenbergs Trainer Florian Heringer hat Michael Schöttl einst gemeinsam in Oberhausen gespielt

In Peißenberg war er auch auf dem Platz die zentrale Figur, weil er im Mittelfeld zupackte. Mit seinem ehemaligen Mitspieler Florian Heringer aus Oberhauser Tagen, heute Trainer beim TSV, lieferte er sich die eine oder andere Frotzelei. So muss das sein im Derby. In dem zog Heringers Team den Kürzeren. Der Nachmittag reduzierte sich mal wieder auf ein Problem, das Peißenberg durch die Saison jagt: Der TSV trifft einfach zu wenig. Auf Rang 26 findet man den besten Peißenberger Torschützen in der Scorerliste der Kreisliga – Elias Graf. „Nach vorne sind wir einfach zu harmlos“, sagt der Coach. Im letzten Angriffsdrittel sei sein Team „zu wenig konsequent“, versprühe „zu wenig Überzeugung“.

Die Schlüsselszene aus Sicht der Gastgeber spielte sich in Minute 83 ab, als im Pollinger Strafraum gefühlt nur rote Peißenberger parkten und Hannes Kunterweit den Ball frei über das leere Tor köpfte. „Hab’ ich schon drinnen gesehen“, sagt Färber vom SVP. Vorwürfe wollte Heringer seinem Verteidiger nicht machen. Er sagt: „Ich bin zwar enttäuscht nach der Niederlage, aber trotzdem war’s eine gute Leistung.“ Das Lob galt natürlich für alle im Team.

Polling entfernt sich langsam von der Abstiegszone der Kreisliga 1

Die Pollinger machten es ihren Gegnern auch nicht leicht. Robert Färber stellte auf Dreierkette um, weil er so viele Innenverteidiger im Kader hatte. Tatsächlich ließen sich die Außen oft so tief fallen, dass der SVP in einer Fünfer-Staffel agierte. „Massiv eng waren die Räume“, sagt Heringer. „Hat ganz gut funktioniert“, hält der Pollinger Coach fest. Umkämpft war die Partie. „Kein Leckerbissen, aber von der Leidenschaft her nicht schlecht“, sagt Färber. Kurz vor der Pause holte sich seine Mannschaft mit dem einzigen, perfekt vorgetragenen Angriff den Sieg. Nach drei, vier Pässe landete der Ball bei Philip Schöttl, der vollstreckte. Im Abschluss wie auch später bei Kunterweits Großchance habe sein Team „das Quäntchen“ Glück auf seiner Seite gehabt. Endlich einmal nach einer Saison voller Rückschläge, wie Färber anmerkt. Mit fünf Zählern Vorsprung könne Polling nun entspannt auf das letzte Duell vor dem Winter blicken – und Michael Schöttl gebührend daheim verabschieden.

TSV Peißenberg - SV Polling 0:1

Tor: 0:1 (39.) Ph. Schöttl. Gelbe Karten: Peißenberg 1, Polling 4. Schiedsrichter: Matthias Bartl. Zuschauer: 160.

Aufrufe: 01.11.2021, 19:00 Uhr
Andreas MayrAutor