2024-05-02T16:12:49.858Z

Turnier
Ab geht‘s: Waldalgesheims Nils Gräff (links) lässt den Binger Mahdi Mehnatgir stehen.	Foto: Edgar Daudistel
Ab geht‘s: Waldalgesheims Nils Gräff (links) lässt den Binger Mahdi Mehnatgir stehen. Foto: Edgar Daudistel

Merkel macht's – Bingen im Finale

Torjäger trifft zum 4:2 im Elfmeterschießen gegen die Alemannia und schießt Hassia ins Finale des RNL-Turniers

WALDALGESHEIM. Hassia Bingen steht im Endspiel des 31. Sparkasse-Rhein-Nahe-Liga-Turniers. Im von allen Fußballfans der Region ersehnten Halbfinal-Derby der zwei Oberligisten setzten sich die Binger im Elfmeterschießen gegen Gastgeber Alemannia Waldalgesheim 4:2 durch. Vor über 400 Zuschauern stand es nach 90 Minuten 2:2. Gegner im Finale am Sonntag ist der TSV Schott Mainz, der die U 19 des FSV Mainz 05 2:0 (1:0) bezwang. Pech hatte die Hassia, dass sich der als alleinige Sturmspitze beginnende Ilker Yüksel früh am Oberschenkel verletzte, durch Pierre Merkel ersetzt werden musste.

Genau 20 Minuten dauerte es bis zur ersten Torgelegenheit. Die vergab Dennis Esmaieli für die Hassia völlig frei stehend am langen Pfosten nach einer Ecke. Auf der anderen Seite profitierte die Alemannia davon, dass Fabian Haas im Binger Tor einen 25-Meter-Freistoß von Konstantin Ludwig nicht festhalten und Michael Widera zum 1:0 abstauben konnte (29.). Acht Minuten später das 2:0. Ioannis Vassiliou kam gegen den einlaufenden Widera zu spät. Schiedsrichter Tom Bauer (Neuhofen), mittlerweile in den Stadien der Dritten Liga aktiv, zeigte auf den Punkt. Can Özer ließ sich die Chance nicht entgehen.

In der Folge hätte Esmaieli mit einem abgefälschten Schuss den Anschluss erzielen können (40.). Derrick Amoako hätte ihn fast schon schießen müssen, zielte aus fünf Metern aber zu hoch. Besser machte es Luis Majchrzak nach der Pause. Als Alemannia-Torwart Felix Basting einen Schuss von Merkel nur abklatschen konnte, traf der Außenverteidiger aus spitzem Winkel (58.).

Bingens Munkyu Seo sieht die Rote Karte

Als die Alemannia nach langer Hassia-Druckphase das Spiel im zweiten Durchgang offener gestalten konnte, durch Bilotta per Fallrückzieher (73.) für die artistische Note sorgten, zeigte Bauer wieder auf den Punkt. Serdal Günes hatte Merkel am Fuß getroffen. Merkel machte es seinem Gegenüber Özer gleich, ließ Basting keine Abwehrchance und traf zum Ausgleich (77.). Es folgte der unglückliche negative Höhepunkt, als Hassia-Neuzugang Munkyu Seo gegen Günes zu spät kam und den Innenverteidiger der Alemannia mit gestrecktem Fuß am Schienbein erwischte (87.). Der Platzverweis war die logische Konsequenz.

„Uns ist es insgesamt nicht gelungen, Druck auf das Tor der Binger zu machen“, blickte Alemannia-Coach Aydin Ay auf das Spiel. Die erste Halbzeit war für ihn „noch in Ordnung“, die zweite „nicht mehr wirklich gut.“ Das Unentschieden sei okay, die Niederlage im Elfmeterschießen schade, aber am Sonntag bestehe die Chance, sich im Spiel um den dritten Platz (15 Uhr) noch einmal zu zeigen.

Radschuweit: „Kein normales Testspiel“

Niedergeschlagenheit bei den Grün-Weißen, Freude bei den Rot-Schwarzen nach dem Showdown vom Elfmeterpunkt. Während bei der Alemannia nur Felix Reißmann und Michael Widera trafen, netzten Sebastian Platten, Baris Yakut, Antonio Serratore und Pierre Merkel für die Binger ein. „Es war kein normales Freundschafts- oder Vorbereitungsspiel“, erklärte Hassia-Innenverteidiger Marcel Radschuweit, „aber solch ein Spiel bringt jeden von uns weiter als Begegnungen mit unterklassigen Mannschaften.“

Aydin Ay und Pendant Thomas Eberhardt waren sich einig, sprachen beide von einem „guten Test“. Der Binger Trainer betonte die Einstellung seiner Truppe und den Willen, nach dem Rückstand unbedingt zurückkommen zu wollen. „Am Ende hat uns Fabian Haas mit seinem gehaltenen Strafstoß gerettet. Damit hat er den Fehler zum 0:1 wettmachen können.“



Aufrufe: 016.7.2021, 22:10 Uhr
Jochen WernerAutor