2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Der Jubel bei der TSG Söflingen war groß. Nachdem in der Vorsaison der Aufstieg in der Relegation verpasst wurde, klappte nun als Meister der direkte Sprung in die Bezirksliga. Dort will sich der Klub in den kommenden Jahren etablieren.
Der Jubel bei der TSG Söflingen war groß. Nachdem in der Vorsaison der Aufstieg in der Relegation verpasst wurde, klappte nun als Meister der direkte Sprung in die Bezirksliga. Dort will sich der Klub in den kommenden Jahren etablieren. – Foto: Volkmar Könneke
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Meisterporträt TSG Söflingen: Wir haben Geschichte geschrieben

Was für ein Rekord! Die TSG Söflingen ist der erfolgreichste Verein im Fußballbezirk Donau/Iller – zumindest in der Saison 2018/2019.

Dafür wird der TSG Söflingen von allen Seiten Respekt und Anerkennung gezollt. Denn in der abgelaufenen Spielzeit hat die Mannschaft von Trainer Micha Bayer mit 77 Zählern aus 30 Saisonspielen die meisten Punkte aller 117 am Spielbetrieb beteiligten Vereine ergattert. Und so die Meisterschaft in der Kreisliga A/Donau perfekt gemacht.

Rauf in die Bezirksliga Donau/Iller also, nach einer bärenstarken Kreisligasaison. Wir können mit Stolz sagen: „Wir haben Geschichte geschrieben“, sagt Abteilungsleiter Berthold Fichter. In der gesamten Rückrunde blieb seine Elf ungeschlagen, die letzte Niederlage (1:4 gegen Srbija Ulm) gab es am 14. Oktober des vergangenen Jahres. Danach war die TSG in 18 Partien bis auf ein 2:2 gegen Blaustein II ausnahmslos siegreich – 14 Saisonpartien in Folge.

Holpriger Start in die Runde

„Ich habe noch nie eine solch fokussierte Mannschaft trainiert“, lobt Coach Bayer seine Truppe. Seit fünfeinhalb Jahren ist der 51-Jährige Trainer an der Harthauser Straße. Dabei hatte die Saison für den Vizemeister der Vorsaison alles andere als optimal begonnen. „Wir hatten einen sehr holprigen Start“, bemerkt Bayer. Nach dem Pokal-Aus gegen den SV Amstetten in der ersten Runde folgte eine 0:4-Klatsche gegen Blaustein II zum Auftakt.

Mit sechs Punkten Rückstand auf Srbija Ulm war nach der Winterpause die Zielsetzung „nur noch Relegationsplatz zwei“, so der Trainer. „Wir haben keinesfalls mehr damit gerechnet, dass Srbija schwächelt“, räumt Abteilungsleiter Fichter ein. Am Ende wurde aus dem deutlichen Rückstand sogar ein passabler Vorsprung von sechs Punkten.

Acht Jahre hat die TSG Anlauf in Richtung Bezirksliga genommen. Der Betriebsunfall 2010, der zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte mit dem Abstiegs in die tiefsten Liga-Gefilden endete, war nach einer Saison gleich wieder repariert worden.

In der Saison vor dem Meisterstück waren die Ulmer Vorstädter hinter dem SV Thalfingen als Zweiter noch in der Relegation gescheitert. Doch das Team blieb zusammen, es gab keinen Abgang. Dazu kamen sieben Spieler von den A-Junioren, während Kapitän Christian Schidel in die Co-Trainer-Rolle wechselt. Insgesamt 24 Akteure wurden in den 30 Saisonspielen eingesetzt. Dennis Schlander lag mit 29 Einsätzen an der Spitze, gefolgt von Niclas Nolle (26), Pascal Bayer, Leon Buchholz und Sven Schindler (alle 25). Letzterer erwies sich mit 21 Treffern, davon 18 in der Vorrunde, als erfolgreichster Torschütze, Mounir Barray brachte es auf 14 Tore. „Jeder hat seine Aufgabe erfüllt, das war eine tolle Teamleistung“, betont Bayer.

Der Maßstab für die neue Spielzeit werden natürlich nicht die Ergebnisse aus der Vorsaison sein. „Unser Ziel ist der Klassenerhalt, alles andere wäre vermessen“, sagt Bayer. „Drei Vereine wollen wir mindestens hinter uns lassen.“

Nach vielen Jahren Kreisliga ist die Sehnsucht nach Bezirksliga in der Ulmer Weststadt groß, man möchte konstant zu Bezirkselite gehören. Nennenswert Erfahrung indes fehlt im Kader. Dem Trainer ist klar, „dass wir mehr tun müssen als die anderen, wenn wir in der Bezirksliga überleben wollen.“ Demut ist bei der TSG angesagt, betont Coach Bayer, „auf allen Ebenen. Wir sind darauf eingestellt, dass es wieder vermehrt Niederlagen geben könnte.“

Gekommen, um zu bleiben, dieser Slogan soll jedenfalls bei der TSG Söflingen im 100-jährigen Jubiläumsjahr der Fußballabteilung für die ab Mitte August beginnende Spielzeit mit Leben gefüllt werden.

Aufrufe: 019.7.2019, 08:48 Uhr
SWP / Winfried VoglerAutor