2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Markus Rainer zählte jahrelang zu den Top-Verteidigern in Ostbayern.
Markus Rainer zählte jahrelang zu den Top-Verteidigern in Ostbayern. – Foto: Charly Becherer

Meine Top-Elf: "Metzgers" Hommage an die Beller-Brüder

Markus Rainer vom Straubinger Kreisliga-Primus SC Kirchroth hat gewählt! Und präsentiert uns die Top-Elf seiner Karriere +++ "Georg Raab ist für mich die Legende schlechthin"

Im Laufe einer langen Fußballer-Karriere trifft man den einen oder anderen besonderen Menschen, mit dem man gemeinsam auf dem Platz um Punkte kämpft. Wir lassen in der FuPa-Serie "Meine Top-Elf" Spieler zu Wort kommen, die ihre elf Akteure vorstellen, die bei ihnen nachhaltig Eindruck hinterlassen haben - egal ob sportlich oder gesellschaftlich. Heute: Markus Rainer (32), Spielertrainer des SC Kirchroth, spricht über das besondere Verhältnis zu Josef Holler, erklärt warum ihm Benjamin Schiller für immer ein Rätsel bleiben wird und erinnert an seinen verstorbenen Kumpel Tim Edsperger.

"Ich könnte locker noch ein paar Top-11-Mannschaften auflisten, so viele gute Fußballer und super Menschen durfte ich durch den Fußball kennenlernen. Aus Rücksicht auf meine aktuelle Trainertätigkeit in Kirchroth stelle ich keine Spieler aus meinem Team auf, obwohl sich hier sicherlich ein paar Akteure gut machen würden", so Markus Rainer.




Tor:
Max Putz (DJK Vilzing): "Für mich persönlich der beste Torwart, mit dem ich zusammenspielen durfte. Nicht nur ein guter Keeper sowohl auf der Linie als auch fußballerisch, sondern auch abseits des Platzes richtig stark. Wir pflegen seit mittlerweile zehn Jahren eine gute Freundschaft."

Abwehr:
Josef Holler (SpVgg Osterhofen): "Als damals 17-Jähriger im Herrenbereich in Deggendorf war er für mich immer ein wichtiger Ansprechpartner. Er hatte nicht nur immer ein offenes Ohr, sondern hat mich oft genug auch wieder auf den Boden der Tatsachen geholt wenn ich es wieder nötig hatte. In Hankofen war es dann anders, da durfte er sich auch manchmal was von mir anhören. Macht jede Mannschaft durch seine positive Verrücktheit besser."

Benjamin Schiller (SV Deggenau): "Meine Zeit in Plattling war zwar kurz, aber dafür richtig gut. Daher werde ich sie immer in positiver Erinnerung behalten. Herausgestochen ist damals Bene als absoluter Fixpunkt der Mannschaft. Ein Rätsel wird mir aber immer bleiben, wie man mit zwei Metern Körperlänge so schlecht im Kopfball sein, aber dafür ein ganz feines Füßchen haben kann."

Tim Edsperger (verstorben): "Auf dem Platz ein richtiger Fighter, der bis zur letzten Minute um jeden Ball gekämpft hat. Hat auf keiner Feierlichkeit gefehlt, solche Typen gibt es im heutigen Fußball äußerst selten. Mir ist kein Mensch bekannt, der so viel Freude versprüht. Er hatte zu jeder Zeit ein Lächeln auf den Lippen. Leider ist er nicht mehr unter uns. Er fehlt mir sehr und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an diesen wunderbaren Mensche denke."


Mittelfeld:
Georg Raab (zuletzt ASV Cham): "Ein absoluter Ausnahmespieler. Bis zum ersten Training (damals gab es noch kein FuPa) war mir nicht bewusst, welch ein brutaler Spieler er war. Ging als Kapitän in jedem Spiel voran und konnte eine Mannschaft mit seinen Leistungen mitziehen wie kein Zweiter. 'Schos' ist für mich die Legende schlechthin und es war mir eine Ehre, ihn kennenlernen zu dürfen."

Johannes Sammer (SpVgg GW Deggendorf): "Feiner linker Fuß und ein noch feinerer Kerl. Haben in Hankofen in der Innenverteidigung perfekt harmoniert. Jetzt ist er ja wieder mehr im Mittelfeld unterwegs, deswegen stelle ich ihn in meiner Elf auch dort auf."

Stefan Meyer (ASV Cham): "Kann auf jeder Position spielen. Sieht sich selbst als Zehner, ich aber mehr auf der linken Bahn. Hat sehr viel, was im modernen Fußball verlangt wird und hebt definitiv das Niveau jeder Mannschaft. Negativ anzumerken: auch nach dreieinhalb Jahren mit trinkfesten Mitspielern war für ihn meist bei jedem Mannschaftsabend schon um 12 Uhr Schluss."

Walter Müller (1. FC Bad Kötzting): "Kenne ich seit meinem zweiten B-Jugend-Jahr in Deggendorf, als er Nationalspieler wurde und zurecht ein hochgehandeltes Talent war. Sehr mannschaftsdienlicher Spieler, der auch mal stark war wenn es darauf angekommen ist. Spieler wie Walter braucht ein jedes Team, fußballerisch sowie menschlich."


Mit Johannes Sammer bildete der "Metzger" in Hankofen ein starkes Innenverteidigerduo.
Mit Johannes Sammer bildete der "Metzger" in Hankofen ein starkes Innenverteidigerduo. – Foto: Michael Wagner


Sturm:
Alexander Geiger (FC Sturm Hauzenberg): "War nicht umsonst Profi. Schnell, enge Ballführung, wendig und im Eins gegen Eins eine Macht. Ein Spielertyp, der mir persönlich nicht so gelegen ist. Ich war daher immer froh, dass er in meiner Mannschaft gespielt hat."

Florian Schrepel (FC Weiden-Ost): "Sein linker Fuß ist eine absolute Waffe. Ab 25 Metern vor dem gegnerischen Tor wurde es immer brandgefährlich. Hat kurze Zeit neben mir auf der Außenverteidigerposition gespielt. Ich war aber dann sehr froh, dass er sich dann wieder weiter vorne aufgestellt hat. Trotz fortgeschrittenen Alters auf jedem Mannschaftsabend (und das waren sehr viele) bis zum Schluss vertreten."

Florian Treske (FV Biberach/Riß): "Leider führte seine Karriere wegen mehreren schlimmen Verletzungen nicht noch weiter nach oben. Hatte schon in der Jugend einen eingebauten Torinstinkt. Durch seine Profilaufbahn haben wir uns leider aus den Augen verloren, aber ich habe ihn immer sehr aufmerksam verfolgt. Hätte gerne mal gegen ihn gespielt."


Trainer:
"Ich hatte wirklich sehr viele kompetente und menschlich super Trainer. Thomas Prebeck, Peter Gallmaier, Uli Karmann, Tobi Grabl, Gerhard Mirtl, Alex Geiger oder Florian Schrepel sind nur ein paar Namen von vielen. Aber drei will Ich dennoch hervorheben. Wolfgang Beller hat mich damals nach Cham geholt und mir sehr viel Vertrauen gegeben, das ich ihm leider wegen vielen Verletzungen nicht zurück zahlen konnte. Das bedauere ich immer noch sehr. Sepp Beller hat mich wie kein anderer in meiner persönlichen fußballerischen Entwicklung geprägt. Andreas "Stonie" Wagner war ein echter Menschenfänger, der alles vereint, was ein Trainer haben muss. Ich blicke mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die vielen hervorragenden Trainer zurück, da ich weiß, dass leider wohl keine mehr dazu kommen werden und ich mich jetzt selber als Trainer beweisen muss."


Mit der SpVgg Hankofen schaffte Markus Rainer die Qualifikation für die Bayernliga.
Mit der SpVgg Hankofen schaffte Markus Rainer die Qualifikation für die Bayernliga. – Foto: Eberhard Viehauser


Zur Person:
Markus Rainer kickte bis zur B-Jugend bei seinen Heimatverein SV Haibach und wechselte dann 2002 zur SpVgg Deggendorf, aus der ein Jahr später ja dann die SpVgg GW Deggendorf wurde. Nach einem halbjährigen Intermezzo bei der DJK Vilzing rückte er im Sommer 2005 als A-Jugendlicher in den Kader der ersten Mannschaft auf, die damals in der Landesliga Mitte um Punkte und Tore kämpfte. 2006 lotste ihn sein "Mentor" Wolfgang Beller zum ASV Cham, wo Rainer die folgenden drei Jahre verbrachte. Dann zog der "Metzger" weiter zur SpVgg Hankofen-Hailing, mit der er als offensivstarker Innenverteidiger den Durchmarsch von der Bezirksoberliga bis in die Bayernliga schaffte.

Trotz dieser Erfolge verließ er die "Dorfbuam" 2012 wieder und heuerte beim TSV Bogen an, mit dem er auf Anhieb Landesliga-Meister wurde und 2016 sogar zum Spielertrainer aufstieg. Nach vielen schwereren Verletzungen hatte Rainer seine aktive Karriere 2017 eigentlich schon beendet, half dann aber als Co-Trainer bei der SpVgg Plattling aus und fand den Spaß am Kicken wieder. Seit 2018 steht er beim SC Kirchroth auf der Kommandobrücke und führt mit den Straubinger Vorstädtern die Tabelle der Kreisliga Straubing aktuell souverän an.




Aufrufe: 03.5.2020, 10:30 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor