2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Jaroslav Linhart zählte in seiner Glanzzeit zu den gefürchtetsten Stürmern in Ostbayern.
Jaroslav Linhart zählte in seiner Glanzzeit zu den gefürchtetsten Stürmern in Ostbayern.

»Mein zweites Zuhause«: Jaro Linharts Liebeserklärung an Hankofen

Meine Top-11: Der langjährige Außenstürmer der "Dorfbuam" beruft neun Hankofener und die Dvorak-Brüder in seine persönliche Wunschauswahl +++ "Sepp Beller war der einzige Trainer, der wirklich in meinen Kopf gekommen ist"

Im Laufe einer langen Fußballerkarriere trifft man den einen oder anderen besonderen Menschen, mit dem man gemeinsam auf dem Platz um Punkte kämpft. Wir lassen in der FuPa-Serie "Meine Top-Elf" Spieler zu Wort kommen, die elf Akteure vorstellen, die bei ihnen nachhaltig Eindruck hinterlassen haben - egal ob sportlich oder gesellschaftlich. Heute: die Hankofener Legende Jaroslav Linhart (41).

Tor:
Max Putz
(DJK Vilzing):
"Ich hatte in jeder meiner Mannschaften viel Glück mit den Torhütern, aber Max war ein kompletter Torwart. Er hatte großes Talent, war auf der Linie genauso stark wie in der Luft und war auch ansonsten sehr wichtig für die Mannschaft. Noch dazu war er immer sehr gut informiert. Wenn jemand dachte, er erzählt etwas Neues, Max hat schon immer alles gewusst." (lacht)

Abwehr:
Johannes Sammer (SV Deggenau):
"Ein sehr intelligenter Spieler, der mit jedem klar gekommen ist. Sehr ruhig und technisch gut, einfach ein kompletter Innenverteidiger. Einfach ein Polizist." (lacht)

Lukas Reif (Karriereende):
"Ein Krieger auf dem Platz und ein 100-Prozentiger. Für jeden Stürmer ein absoluter Alptraum, deshalb hat es mich immer gefreut wenn ich im Training mit ihm zusammengespielt habe. Auch beim Weggehen war es mit ihm immer sehr lustig."


Sepp Holler (SpVgg Osterhofen):
"Als Sepp noch in Deggendorf gespielt hat, konnte ich ihn nicht leiden, weil es gegen ihn immer sehr unangenehm war zu spielen. Aber als er nach Hankofen gekommen ist, sind wir richtig gute Freunde geworden. Er hat die Einstellung eines Profis und es hat mir richtig Spaß gemacht, mit Sepp zu spielen."

Für die SpVgg Hankofen schoss der Tscheche über 100 Punktspieltore.
Für die SpVgg Hankofen schoss der Tscheche über 100 Punktspieltore. – Foto: Michael Wagner

Mittelfeld:
Tobias Richter
(SpVgg Hankofen):
"Tobi war für mich in Hankofen sehr wichtig. Wir haben auf der rechten Seite zusammengespielt und ich habe mich mit ihm verstanden wie mit keinem anderen, fast schon blind. Ich habe gedacht, dass er Profi wird. Schade, dass er so oft verletzt war. Tobi ist ein super Junge."


Jan Bermann (FSV Landau):
"Ein kompletter Sechser mit super Übersicht, der immer zur richtigen Zeit die Pässe gespielt und das Spiel so immer schnell gemacht hat. Auch menschlich ein super Junge. War auch in der Disko immer dabei und da ein guter Partner." (schmunzelt)

Von 2014 bis 2016 kickte Linhart beim VfB Straubing.
Von 2014 bis 2016 kickte Linhart beim VfB Straubing. – Foto: Charly Becherer

Matthias Reichl (FSV Landau):
"Hat damals in Hankofen auf der linken Seite eine Riesensaison gespielt und 17 Tore in unserer Meistersaison in der Bezirksoberliga erzielt. Er hatte einfach einen Riecher wohin der Ball kommt und dann eiskalt die Tore geschossen. Habe mich mit ihm auch außerhalb des Platzes super verstanden."


Dusan Ostojic (TSV Marklkofen):
"Ein lebenslanger Partner für mich und eine Legende in Straubing. Einer der besten Zehner überhaupt, der alles hatte, was ein kompletter Spieler haben soll. Guter Schuss, schnell, hervorragende Technik. Dazu war er immer lustig und im positiven Sinn bei jedem Sch*** dabei. Auch für die Kabine war er immer sehr wichtig."

Sturm:
Petr Dvorak (Karriereende):
"Der beste Mittelstürmer überhaupt. Seine Tore sagen alles. Egal wie ich geflankt habe, er hat immer ein Tor geschossen."


Martin Kulhanek (Karriereende):
"Seit 20 Jahren mein Kollege. Bei Martin hast du gleich gesehen, dass er ein gottgegebenes Talent hatte. War zu seiner Zeit einer der besten Stürmer in Niederbayern und der Oberpfalz. Er hat seine Tore so leicht geschossen, das war einfach Wahnsinn."

Aktuell kickt Linhart beim oberpfälzischen Kreisklassisten SC Michelsneukirchen.
Aktuell kickt Linhart beim oberpfälzischen Kreisklassisten SC Michelsneukirchen. – Foto: Heiko Gietlhuber


Antonin Dvorak (Karriereende):
"Was soll ich zu Anton sagen?! Bester Mensch und bester Fußballer. Wer Anton kennt, der weiß, was ich meine. Für mich einer der wichtigsten Menschen in meiner Fußballkarriere genauso wie im Leben. Mit Anton macht es einfach Spaß Fußball zu spielen. Ein Wunder, dass er kein Profi geworden ist. Er war der beste Fußballer, mit dem ich je zusammengespielt habe."

Trainer:
Sepp Beller:
"Ich hoffe, dass ich die richtigen Worte finde, damit jeder versteht warum Sepp Beller ein besonderer Trainer war. Nicht nur für mich, sondern für viele Spieler. Ich hatte in meiner Karriere viele gute Trainer, aber Sepp war der einzige Trainer, der wirklich in meinen Kopf gekommen ist. Wenn er etwas zu mir gesagt hat, dann habe ich immer 100 Prozent gegeben. Ein Trainer, der zu jedem hart war, aber auch immer fair. Mit ihm hatte ich die schönste Zeit in Hankofen. Die Aufstiegssaison von der Bezirksoberliga in die Landesliga mit den ganzen jungen Spielern war einfach eine Wahnsinnszeit."

Jaroslav Linhart mit Walter Brunner und Johnny Maierhofer.
Jaroslav Linhart mit Walter Brunner und Johnny Maierhofer. – Foto: Dirk Meier

Verein:
SpVgg Hankofen
"An dieser Stelle möchte ich auch den besten Verein etwas hervorheben. Wenn ich an die Zeit in Hankofen zurückdenke, ist das einfach emotional. Man kann das eigentlich mit Worten gar nicht beschreiben, sondern das muss man erleben. Die Zuschauer, das ganze Dorf, alle sind einfach eine Familie und das war und ist immer ganz besonders für mich. Ich habe dort meine zweite Familie und mein zweites Zuhause gefunden und ich bin den Familien Brunner und Maierhofer unheimlich dankbar. Walter Brunner ist so besonders für Hankofen, weil er einfach alles macht - genauso wie Rich. Auch er tut alles für Hankofen. Ganz besonders für mich ist aber Luise Brunner, die für mich und für uns wie eine zweite Mama war. Ohne sie hätte das alles nicht so funktioniert: essen, Klamotten waschen und auch für die richtigen Worte war sie immer da. Das ist Hankofen!"

Zur Person:
Jaroslav Linhart erhielt seine fußballerische Ausbildung im Nachwuchs des FC Viktoria Pilsen, bei dem er nach dem Sprung in den Herrenbereich auch ein halbes Jahr im Profikader stand. Danach kickte der bullige und pfeilschnelle Angreifer beim tschechischen Viertligisten TJ Klatovy und landete über den ASV Cham im Jahr 2004 bei der SpVgg Hankofen. Bei den "Dorfbuam", die zu dieser Zeit zumeist zwischen der Landes- und der damaligen Bezirksoberliga pendelten, avancierte der Modellathlet auf Anhieb zum Leistungsträger und erzielte in den folgenden sieben Spielzeiten in 188 Ligaspielen beachtliche 104 Treffer.

2011 verabschiedete sich Linhart zum oberpfälzischen Bezirksligisten 1. FC Zandt, bei dem er an der Seite der Dvorak-Brüder für Furore sorgte. Nach einer zweijährigen Rückkehr nach Niederbayern zum VfB Straubing folgte der Tscheche 2016 erneut dem Lockruf seines Landsmanns Antonin Dvorak und schloss sich dem Stachesrieder SV an. Seit 2018 kickt der mittlerweile 41-Jährige beim Kreisklassisten SC Michelsneukirchen.

– Foto: Heiko Gietlhuber

Aufrufe: 017.4.2021, 12:00 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor