2024-05-10T08:19:16.237Z

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Fünf Spiele, sieben Tore: Maurice Mühlich hat sich bei der FSG Biebertal vom „Zehner“ zum echten Goalgetter entwickelt.  	Archivfoto: Bär
Fünf Spiele, sieben Tore: Maurice Mühlich hat sich bei der FSG Biebertal vom „Zehner“ zum echten Goalgetter entwickelt. Archivfoto: Bär

Matchwinner setzt Familientradition fort

KLA Gießen: +++ Maurice Mühlich hat viel von Opa und Vater gelernt und entwickelt sich bei A-Ligist Biebertal zum Torgaranten +++

Giessen. In der Fußball-Kreisliga A Gießen hielt das Spitzenspiel zwischen dem bis dato ungeschlagenen Spitzenreiter SV Annerod und Verfolger FSG Biebertal am vergangenen Wochenende manche Versprechen: Es kam kaum Langeweile auf und beide Farben boten sich einen ansehnlichen Fight. Am Ende triumphierte indes die Heimmannschaft aus Biebertal, die hierbei sogar einen 0:1-Rückstand drehte (2:1). Den Stempel „Matchwinner“ bekam FSG-Stürmer Maurice Mühlich aufgedrückt – der 24-Jährige erzielte für sein Team beide Tore.

„Die Stimmung war anschließend natürlich gut, aber das ist ja meistens so“, blickt der Torjäger auf den Spieltag zurück und resümiert: „Am Anfang hatten wir unsere Probleme gegen Annerod. Sie kommen nach einem Freistoß zur Führung, wir haben uns dann aber wieder gefangen.“ In der 16. Minute – nur sechs Zeigerumdrehungen nach dem SVA-Führungstreffer – markierte Mühlich den Ausgleich via Foulelfmeter. Fünf Minuten vor der Halbzeitpause gelang dem Offensiv-Akteur mit einem Traumtor aus 25 Metern zudem der Siegtreffer.

Maurice Mühlich läuft nunmehr in seiner vierten Saison für die FSG in der A-Liga auf. Zuvor war der in Frankenbach wohnhafte Elektroniker für die SG Frankenbach/Vetzberg – die 2016 in die FSG integriert wurde – aktiv. „Ich war eigentlich immer ,Zehner‘, aber in Biebertal musste ich dann die Stürmerrolle einnehmen“, verrät Mühlich. Allerdings: Diese scheint dem Torgaranten zu behagen, trifft er doch im Schnitt rund 0,8 Mal pro Spiel. In der aktuellen Runde schlägt der derzeitige Leader der Torschützenliste sogar noch etwas häufiger zu: Nach fünf Partien stehen bereits sieben „Buden“ zu Buche.

Es läuft also bei Maurice Mühlich – nach einer längeren Verletzungsgeschichte binnen der vergangenen beiden Jahre keineswegs selbstverständlich. Mitte 2017 zog sich der FSG-Spieler eine Verletzung zu. „Das hatte sich dann eine Weile hingezogen, bis Ende 2018. Danach bin ich wieder eingestiegen – dann ist mir das Gleiche aber schon wieder passiert“, so Mühlich, den momentan keine gesundheitlichen Probleme mehr plagen und der trotz der langen Zwangspausen das Toreschießen offenkundig nicht verlernt hat.

Dass Mühlich das Toreschießen überhaupt gelernt hat, das hat er vermutlich seinem Großvater Willi Mühlich zu verdanken. „Ich habe schon mit fünf oder sechs Jahren angefangen. Damals hat mich mein Opa fast sechs, sieben Jahre trainiert. Mir wurde der Ball quasi in die Wiege gelegt“, erklärt der Angreifer, der ab der C-Jugend auch noch zwei Jahre von seinem Vater Ingo Mühlich gecoacht wurde. Zwischen dem 15. und 18. Lebensjahr ließ Maurice Mühlich das Leder ruhen, spielte in dieser Zeit gar keinen Fußball – ehe er im Anschluss wieder für die SG Frankenbach/Vetzberg auf dem Platz stand.

Die aktuelle Erfolgsgeschichte mit der FSG möchte der beidfüßig begabte Offensivmann, der es sich vorstellen kann, mit seinem Club auch mal in einer höheren Spielklasse aufzulaufen, in diesen Tagen natürlich nur zu gerne fortsetzen: „Das Ziel ist es auf jeden Fall oben mitzuspielen. Wir schauen aber von Spiel zu Spiel. Man weiß ja auch nie, ob jeder verletzungsfrei bleibt.“ Insgesamt gibt sich Mühlich aber zuversichtlich und freut sich über die generell gute Form seines Teams, hebt zudem hervor: „Wir haben ja auch nochmal Verstärkung im Mittelfeld bekommen. Da kriegt man nun auch nochmal den einen oder anderen Ball mehr vors Tor.“ Jedoch – ganz Teamplayer – betont der Frankenbacher mit einem Schmunzeln: „Vorlagen geben macht genauso viel Spaß wie Toreschießen.“

Man darf gespannt sein, wie es für Mühlich und seine FSG Biebertal in den kommenden Wochen und Monaten weitergehen wird. Am Sonntag steht erst einmal die Dienstreise zu den TSF Heuchelheim II (13 Uhr) an. Übrigens: Vermutlich muss Mühlich bereits dort einen weiteren Kasten Gerstensaft an seine Mitspieler spendieren. Der Stürmer erklärt augenzwinkernd: „Die Kiste muss bei uns jeder nach einem Zeitungsartikel oder eine Überschrift, in der man steht, geben. Daran wird sich auch gehalten und das wird gemacht. Da freut man sich immer wieder.“



Aufrufe: 06.9.2019, 08:00 Uhr
Christian NemethAutor