2024-05-17T14:19:24.476Z

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Markus Lach | Foto: Verein
Markus Lach | Foto: Verein

Markus Lach über Knipser und fleißige Lieschen

BZ-Interview zum Spieltag mit Markus Lach, Trainer der SG Schweighausen-Dörlinbach, nach dem wichtigen Sieg in Wolfach

Nach zwei sieglosen Partien in der Kreisliga B, Staffel 3, fand die SG Dörlinbach-Schweighausen beim 4:2 in Wolfach wieder in die Spur. Die kurzzeitige Tabellenführung wurde sogar nur knapp verpasst. Warum Trainer Markus Lach dies sogar ganz recht ist, verriet er im Gespräch mit Wolfgang Künstle.

BZ: Zwei Tore haben gefehlt zur Tabellenführung, zumindest für eine Nacht...
Lach: Das ist jetzt zweitrangig (lacht). Jedes Mal, wenn wir mal ganz vorne waren, haben wir es genauso schnell wieder irgendwie verdummbeutelt. So gesehen bin ich da gar nicht scharf drauf.

BZ: Nach einer Niederlage und einem Unentschieden nun endlich wieder ein Sieg – wie wichtig war der für die Mannschaft?
Lach: Wir hatten eine kleine Durststrecke, die auch daran lag, dass fast alle unsere Stürmer verletzt waren. Unsere Mannschaft war heute ein bisschen verunsichert, und jetzt geht es auf die Zielgerade. Da ist der Sieg absolut wichtig für die Moral. Die Spieler sehen, wenn man als Mannschaft auftreten und kämpfen, dass es auch geht. Jetzt müssen wir schauen, dass wir dranbleiben.

BZ: Ein Quintett kämpft um die Führung in der Staffel 3.
Lach: Wenn man Ortenberg noch dazunimmt, sind es sogar sechs Mannschaften. Die Liga ist wahnsinnig ausgeglichen. In der Hinrunde hatten wir einen guten Lauf und hätten noch zwei, drei Spiele machen können, doch dann kam die Winterpause. Unsere Verletzungsmisere zieht sich nun schon die ganze Rückrunde hin. Wir brauchen die fleißigen Lieschen, aber vorne auch die Knipser – und die haben uns gefehlt.

BZ: Ihre SG macht im Schnitt pro Spiel zwei Punkte und drei Tore – sucht ihr euer Heil in der Offensive?
Lach: Ja, unser Spiel war gerade in der Vorrunde auf Sturm ausgelegt, früh stören, Ball früh erobern. Aber so haben wir auch öfter mal Gegentore kassiert. Jetzt spielen wir ein bisschen defensiver. Heute haben wir aber wieder zwei Standardtore kassiert, was den Gegner einlädt, zurückzukommen. Das ist uns schon öfter passiert, das müssen wir in den verbleibenden Spielen noch besser in den Griff bekommen.

BZ: Noch sieben Spiele – und dann?
Lach: Dann stehen wir hoffentlich auf Platz eins oder zwei. Wer mich kennt, der weiß, dass ich nicht mit Platz drei oder vier zufrieden bin. Es war gar nicht einmal unser Ziel, wir wollten in den nächsten zwei, drei Jahren mal eine Klasse höher. Niemand wusste, wie funktioniert die SG überhaupt, aber jetzt haben wir auf alle Fälle das Potential, vorne mitzuspielen. Ich denke, die Klasse ist auch stark genug, dass der Zweite über die Relegation den Aufstieg schaffen kann. Gerade wir haben ja gegen starke Teams immer überragend gespielt – und eher gegen schwächere gepatzt.

BZ: Wie geht es nächste Saison weiter? Sie bleiben als Trainer?
Lach: Ja, ich mache als Trainer weiter. Der Kader bleibt zusammen, dazu kommen vier oder fünf Jugendspieler aus der SG Schuttertal dazu. Und Torwart Patrick Ohnemus, ein Schweighausener, wechselt von Hofstetten zurück zu uns.

BZ: Hätte die Mannschaft das Potential für die Kreisliga A?
Lach: Ich glaube, dass wir uns dort sogar leichter tun würden. Der Druck ist enorm, weil wir hohe Ziele haben. Das sorgt bei dem einen oder anderen für Blockaden. Fußball ist ja zu 90 Prozent Kopfsache.

BZ: Das ist ja bei anderen Mannschaften auch so.
Lach: Stimmt. Die Kunst ist, die Mannschaft gegen vermeintlich leichtere Gegner zu motivieren, das schaffen wir nicht gut. Das ist manchmal frustrierend, wenn man weiß, was die Mannschaft kann.

BZ: Dann ist das Restprogramm nicht unbedingt ein Vorteil. Von den direkten Gegnern muss die SG bloß noch am 28. Spieltag gegen Tabellenführer Ankara Gengenbach spielen...
Lach: Wir haben auch noch die Ortenberger. Und gegen Hofstetten II weiß man nie, wer aufläuft, gegen Schwaibach haben wir in der Hinrunde sogar verloren. Dazu der ungewohnte Kunstrasen in Nordrach. Es ist schwierig, einzuschätzen. Man weiß als Trainer halt nie, was kriegt man von der Mannschaft geliefert. Wer ist schlecht drauf, wer hat nicht so recht Lust. Wir sind halt immer noch Kreisliga B, da muss man ehrlich sein.

Aufrufe: 014.4.2019, 17:45 Uhr
Wolfgang Künstle (BZ)Autor