2024-05-17T14:19:24.476Z

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Die Mannschaft von Markus Lach garantiert weiter Tore satt. | Foto: Sebastian Köhli
Die Mannschaft von Markus Lach garantiert weiter Tore satt. | Foto: Sebastian Köhli

Markus Lach: „Ich bin vollkommen unbelastet“

BZ-Interview zum Spieltag mit Markus Lach, Trainer des B-Kreisligisten SG Dörlinbach-Schweighausen

Seit dieser Saison kicken Dörlinbacher und Schweighausener erstmals gemeinsam in einer SG bei den Männern. Deren Trainer ist der ehemalige Junioren-Nationalspeler Markus Lach, der aus Nonnenweier stammt, aber seit rund 15 Jahren in Dörlinbach wohnt. Mit ihm hat sich Uwe Schwerer unterhalten: Über das Zusammenwachsen der ehemaligen Rivalen und über die Qualität der Staffel 3 der Kreisliga B. Die SG siegte am Feiertag mit 3:0 bei der Reserve des SC Hofstetten und ist jetzt Dritter.

BZ: Besteht die SG-Mannschaft aus zwei Gruppen?
Lach: Ich nehme die Mannschaft als Einheit wahr. Die jungen Spieler haben sich schon alle gekannt. Sie sitzen zusammen, sie gehen zusammen weg. Denen war auch bewusst, dass sie diesen Weg gehen müssen, sonst wären die letzten verbliebenen Spieler irgendwann abgewandert. Die Vereine haben Woche für Woche nur noch von der Hand in den Mund gelebt, da wurden oft mühsam die Spieler zusammengesammelt. Es gab in beiden Vereinen die Erkenntnis: Das wäre nicht mehr lange gut gegangen.

BZ: Sie wohnen in Dörlinbach, werden Sie als ausreichend neutrale Figur wahrgenommen?
Lach: Obwohl sie in den Vereinen jeweils mit den beiden Trainern zufrieden waren, wollten die SG-Verantwortlichen, dass ein neuer Trainer die Aufgabe hier übernimmt, der als vollkommen unbefangen gelten kann und deshalb nicht angreifbar ist. Es kann ja vorkommen, dass mal vier aus dem einen und sieben aus dem anderen Verein in der Startelf stehen. Ich wohne zwar schon lange in Dörlinbach, aber ich hatte zuvor im Fußball keine starken Bindungen im Dorf oder im Tal. Ich bin vollkommen unbelastet. Eine gute und wichtige Voraussetzung, um meine Aufgabe wahrnehmen.

BZ: Die SG fährt in der Staffel III zu Auswärtsspielen immer über den Berg ins Kinzigtal. Wie erleben Sie diese Staffel?
Lach: Bevor wir uns auf mein Engagement bei der SG geeinigt haben, habe ich die Verantwortlichen nach der Staffelzugehörigkeit gefragt. Es war der Wunsch der SG, weiterhin in dieser Staffel zu spielen. Die Erfahrungen beider Schuttertal-Vereine zuvor waren positiv. Die Staffel 3 wurde von Schweighausenern wie Dörlinbachern als sehr attraktiv gesehen. Ich selbst habe noch nie eine solch ausgeglichene B-Staffel erlebt, wo man Woche für Woche nicht weiß, ob man als Sieger vom Platz geht. Man hat nicht nur zwei, drei Mannschaften, die einen fordern, sondern muss in jedem Spiel ans Limit gehen. Es gibt sieben, acht Mannschaften, die wirklich gut sind. Die Teams treten hier alle sehr kompakt auf. Klar, in einer anderen Staffel wäre es leichter, vorne ein Wörtchen mitzureden.

BZ: Welche Ziele haben Sie in sportlicher Hinsicht.
Lach: Auf lange Sicht wollen wir mindestens eine Liga höher spielen. Aber das braucht natürlich seine Zeit. In der ersten Saison wird es ohnehin schwierig, man muss sich erst mal finden, aber das ist jedem klar. Wir haben für das eine oder andere Ausrufezeichen gesorgt. Aber die Runde ist noch sehr lang. Durch die Doppelbelastung mit dem Pokal sind jetzt die ersten Verletzungen da: Zehenbruch, Adduktorenprobleme, Verletzungen im Sprunggelenk. Wir haben keinen allzu großen und breiten Kader. Wenn wir vorne mitspielen können, nehme ich das aber natürlich gerne an: Ich bin ehrgeizig, ich bin kein Trainer, der nur um Platz drei, vier oder fünf spielen möchte, das weiß der Verein. Alle sind sich der Schwere der Aufgabe bewusst, aus zwei Mannschaften eine zu machen.

Aufrufe: 03.10.2018, 20:15 Uhr
Uwe Schwerer (BZ)Autor