2024-06-06T14:35:26.441Z

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Absolute Integrationsfigur beim FC Deisenhofen: Marco Finster. Archiv bro
Absolute Integrationsfigur beim FC Deisenhofen: Marco Finster. Archiv bro – Foto: brouczek

Marco Finster vom FC Deisenhofen: „Wir geben Gas und greifen oben mit an“ 

Lage beim FC Deisenhofen

Der FC Deisenhofen bleibt in der kommenden Saison noch in der Bayernliga. Marco Finster spricht im Interview mit dem Internet-Portal fupa über seine Rolle beim FCD.

Deisenhofen – Nach der Abstimmung der Vereine über die Auf- und Abstiegsfrage bleibt dem Bayernliga-Neuling und Tabellenzweiten FC Deisenhofen der Sprung in die Regionalliga verwehrt (wir berichteten). Im Gespräch mit dem Internet-Portal fupa hakt FCD-Mittelfeldlenker Marco Finster (26) dieses Thema aber schnell ab. Er blickt lieber in die Zukunft und redet über seine Rolle beim FCD, auch außerhalb des Rasens.

Marco Finster über….

die Gemütslage nach dem verpassten Aufstieg: Die Enttäuschung ist noch ein bisschen da. Es hat jetzt aber auch jeder akzeptiert. Jetzt schauen wir, dass wir die nächsten Monate wieder Gas geben, zur Höchstform auflaufen und nächste Saison vielleicht wieder oben angreifen.

… die Crowdfunding-Kampagne für eine neue, in der Regionalliga vorgeschriebene Tribüne: Wir haben viele Unterstützer und Fans, die 30 000 Euro sind recht schnell gesammelt worden. Bei so einer Crowdfunding-Aktion kann man das Geld nicht für einen anderen Bereich hernehmen. Deshalb wird die Tribüne trotzdem kommen.

… die Ambitionen in der nächsten Saison: Wir wollen auf jeden Fall oben mitspielen, reden aber nicht vom Aufstieg. Ich glaube dafür ist Deisenhofen prinzipiell zu klein und wir sind eben erst aufgestiegen. Wir sollten uns erstmal in der Bayernliga etablieren. Ich schätze es so ein, dass jeder jeden schlagen kann. Wir wollen bodenständig bleiben, möglichst schnell Punkte sammeln und nach zehn, 15 Spielen siehst du dann, in welche Richtung es geht. Es waren auch sieben, acht Monate Pause. Keiner weiß: Wie fit sind die anderen Mannschaften? Was haben die in der Zeit gemacht? Da sind die ersten Spiele und die Vorbereitung recht wichtig.

… die Gründe, warum der FCD als Neuling in der Bayernliga so auftrumpfte: Der erste Grund ist, dass viele Spieler schon fünf, sechs, sieben, acht Jahre in der ersten Mannschaft sind. Wir hatten in der Landesliga gute Jahre, wo wir in der Relegation gescheitert sind, dann Fünfter wurden, dann Dritter, bis wir wieder in der Relegation standen und uns den Aufstieg gesichert haben. Da kennt man den anderen, da weiß man, wie er läuft, wie er tickt, wie er die Bälle braucht. Das hat uns auch in der Bayernliga stark gemacht. Das Zweite ist, dass wir immer spielen wollen und so wenige Bälle, wie es geht, hinten rausbolzen. Das verinnerlicht wirklich jeder. Jeder will den Ball haben, jeder will kicken und Spaß haben. Und das kannst du nur, wenn du den Ball hast und den Ball laufen lässt. Das Dritte: Immer wenn du neu in eine Liga kommst, dann unterschätzt dich die Liga ein bisschen. Das hat es uns einfacher gemacht.

…den Zusammenhalt im Verein als Erfolgsfaktor. Viele Spieler sind im Verein ehrenamtlich tätig, einige als Jugendtrainer, andere arbeiten für den FCD-Onlineshop, andere, wie ich, sind ein bisschen im Sponsoring und Marketing tätig. Viele sind da mit Herz und Seele dabei. Da kommt keiner her, trainiert ein bisschen und fährt wieder. Man sitzt danach zusammen, quatscht ein bisschen oder ist auch ein paar Minuten eher da, um zu fragen: Wie geht’s den anderen. Wie war es in der Arbeit? Wie geht es der Familie? Diese Gemeinschaft macht uns aus. Viele sind privat befreundet, machen am Wochenende was, oder nach der Arbeit, nach dem Training. Viele von uns könnten auch woanders spielen, aber ich glaube uns allen gefällt’s aber hier. Und wenn der Erfolg noch dazu kommt, hat man alles richtig gemacht.

… seine eigenen Aufgaben im Sponsoring: Eine volle Bandenumrandung wäre Voraussetzung für die Regionalliga gewesen, da waren wir fleißig dahinter. Dadurch, dass es jetzt nicht geklappt hat, können wir uns da ein bisschen mehr Zeit lassen. Dann haben wir Formate wie die Vereinszeitschrift. Auf der anderen Seite ist Social Media und PR-Öffentlichkeitsarbeit mein Thema, das heißt, die Homepage aktuell zu halten, aber eben auch die Social Media-Kanäle, wie Facebook und Instagram mitzubetreuen, dass da Texte und Bilder regelmäßig gepostet werden.

… seine Zukunft beim FCD: 2013 bin ich gekommen, durfte im zweiten A-Jugend-Jahr komplett bei den Herren mitmachen. Der Verein hat mich aufgenommen, als es bei Unterhaching nicht mehr gereicht hat, ich hab damals als Trainer in der E-Jugend angefangen. Deswegen ist das ein bisschen Geben und Nehmen. Da ist man als Spieler auch dankbar, der Verein wächst einem ans Herz. Wenn man die Leute kennenlernt, die gleichen Ideen vom Fußball und vom Vereinswesen hat: Da will man möglichst lange dabeibleiben, als Spieler oder in verantwortlicher Position, so wie bei mir im Marketing und Sponsoring. Die Zeit, woanders hinzugehen, ist, glaube ich, vorbei. Schön wäre es natürlich, mit Deisenhofen aufsteigen zu können. Das ist schon noch ein kleiner Traum.

… seine elf Saisontore als Mittelfeldspieler: Da waren auch ein paar Elfmeter dabei, wie jedes Jahr. Man darf aber auch als Sechser nach vorne gehen und dann kann es schon mal klingeln. Es gibt da aber kein besonderes Geheimnis. Ist man in einer guten Position, schießt man aufs Tor, ist einer besser frei, legt man den Ball nochmal rüber. Mir ist prinzipiell egal, wer die Tore schießt oder die Vorlagen gibt, solange wir das Spiel gewinnen.

(UMBERTO SAVIGNANO)

Aufrufe: 07.6.2021, 08:43 Uhr
Umberto SavignanoAutor