2024-05-29T12:18:09.228Z

Allgemeines

Manuel Mirek hört als Spieler beim VfB 03 auf

Der 33-Jährige ist für die nächste Saison fest als Co-Trainer des Hildener Landesliga-Teams verpflichtet. Chefcoach bleibt Fabian Nellen.

Ob es mit der aktuellen Meisterschaftsrunde angesichts der Corona-Infektionszahlen weitergeht, steht zumindest beim Fußballverband Niederrhein noch nicht fest. Dafür planen die Vereine bereits intensiv für die neue Saison. So verlängerte der VfB 03 Hilden nun die Verträge von Fabian Nellen und Manuel Mirek, die das Trainerduo der zweiten Mannschaft bilden.

Vor allem für Fabian Nellen ist das ein wichtiges Signal, denn der Chefcoach des Landesliga-Teams fand erst im vergangenen Sommer den Weg zum Hildener Traditionsklub und übernahm hier erstmals eine höherklassige Mannschaft. Zuvor war Nellen vier Jahre lang für den in der Kreisliga B spielenden TSV Norf verantwortlich und sammelte 2012 bis 2016 Erfahrung im Juniorenbereich von Fortuna Düsseldorf und SC Kapellen-Erft. Beim VfB 03 wartete auf den Übungsleiter eine ambitionierte Aufgabe, denn unter der Regie des jetzigen Oberliga-Cheftrainers Tim Schneider war die Zweite gerade erst in die Landesliga aufgestiegen.

Für Fabian Nellen kam die Vertragsverlängerung einem verspäteten Geburtstagsgeschenk gleich, denn einen Tag zuvor vollendete er das 35. Lebensjahr. „Ich freue mich, dass mich sowohl der Verein als auch die Mannschaft so gut aufgenommen haben und hoffe, das Team sobald wie möglich unter normalen Bedingungen weiterentwickeln zu können“, sagt er.

Mit dem Landesliga-Team verschaffte sich Nellen gleich zu Beginn der Saison eine Menge Respekt. Mit vier Siegen in Folge mischte die VfB-Reserve direkt an der Spitze mit. Es folgte jedoch die schmerzhafte Niederlage im Derby gegen den zweiten Liga-Neuling 1. FC Wülfrath und zum Schluss der 1:4-Misserfolg gegen den Tabellendritten MSV Düsseldorf. Zwischendrin kamen die Hildener beim Mitaufsteiger FSV Vohwinkel nicht über ein 2:2 hinaus. Gleichwohl behaupten sie Rang fünf mit einem soliden Polster zum Sechsten SC Teutonia Kleinenbroich.

Auch für Manuel Mirek geht es in der kommenden Saison in der zweiten Mannschaft weiter. Allerdings nicht mehr als spielender Co-Trainer, denn der 33-Jährige konzentriert sich in Zukunft ganz auf seine Rolle an der Seitenlinie. Die Erkenntnis, die Spieler-Karriere zu beenden, reifte während des nunmehr fünf Monate währenden Lockdowns in der Corona-Krise. „Der Körper sagt mir, dass ich ein paar Jahre im Fußball hinter mir habe“, stellt Mirek nüchtern fest und ergänzt: „Man muss realistisch sein: Es gibt jüngere neben mir, die auch nicht schlecht sind.“

Dennis Lichtenwimmer, Sportlicher Leiter des VfB 03, erläutert die Philosophie des Vereins: „Junge Talente sollen in der Zweiten weiter gefördert werden. Auch wenn Manuel sportlich mit ihnen auf Augenhöhe ist, muss er sich hinten anstellen. Trotzdem hat er sich über Jahre hinweg immer wieder behauptet.“ Bereits vor der aktuellen Saison stellte Lichtenwimmer daher die Weichen für die Zukunft, als er den oberliga-erfahrenen Mirek mit ins Trainerteam einband. „Es machte Sinn, dass er in die Rolle des Co-Trainers reinwächst und sehen kann, ob ihm das gefällt. Das Experiment hat gut funktioniert“, konstatiert Lichtenwimmer und betont: „Manuel hatte eine gute Zeit, aber wenn man Fußball spielt, muss man hundert Prozent dabei sein. Ich weiß selbst, wie schwer es fällt, sich das einzugestehen und den Schritt zu machen, mit dem Fußball aufzuhören.“ Jetzt sei der Job an der Seitenlinie die logische Konsequenz. „Nicht jeder ist für das Trainerdasein gemacht, doch Manuel hat ein gutes Gespür als Trainer, kommt bei den jungen, aber auch bei den älteren Spielern gut an“, führt Lichtenwimmer weiter aus.

Ursprünglich lernte Manuel Mirek das Fußball-Einmaleins in der Jugend von TuSA 06 Düsseldorf. Als B-Jugendlicher wechselte er zum SV Hilden-Nord, durfte dort als Nachwuchsmann schon im Herren-Team ran und absolvierte damit an der Furtwänglerstraße sein erstes Verbandsliga-Spiel. „Wir sind direkt abgestiegen“, hat Mirek keine guten Erinnerungen an seine Anfänge im Seniorenbereich in der Saison 2005/06. In der folgenden Saison schaffte er mit den Nordern den Klassenerhalt in der Landesliga, wechselte danach zum Ortsrivalen VfB 03 in den Kader der Erstvertretung. Allerdings begann seine Karriere an der Hoffeldstraße in der Spielzeit 2007/08 ebenfalls mit dem Abstieg aus der Verbandsliga. Der war jedoch der damaligen Einführung der Oberliga geschuldet, berichtet Mirek, der vor seiner Hochzeit noch Manuel Trebbin hieß und in jener Zeit den Spitznamen „Trebbe“ erhielt. Im Sommer 2013 feierte er mit dem Hildener Verbandsliga-Team den Aufstieg in die Oberliga. Letztlich kommt der Mittelfeldakteur auf 72 Einsätze in der 5. Liga.

In seiner langen Karriere erlebte er viele Trainer – 13 an der Zahl: Jochen Glubisz, Frank Zilles, Peter Zill und Thomas Knüfermann beim SV Nord, Peter Waldinger, Heiko Köpper, Michael Kulm, Toni Molina, Björn Scheffels und Thomas Richter beim VfB 03. Später bei der VfB-Reserve noch Sascha Borsic, Peter Köppen und Tim Schneider. „Sie waren total verschieden, sei es die menschliche Art, sei es in taktischer Hinsicht oder was den Fußball überhaupt angeht“, erzählt Mirek. Prägend war für ihn zudem der Kontakt mit Daniel Niedzkowski, der früher als spielender Co-Trainer unter Chefcoach Peter Waldinger in der Abwehr des VfB 03 eine zentrale Rolle spielte. Später rückte Niedzkowski als Co-Trainer des Bundesligisten Bayer Leverkusen ins Rampenlicht, ist inzwischen Co-Trainer der deutschen U 21-Nationalmannschaft und Leiter des Fußballlehrer-Lehrgangs beim DFB. „Es hat mich gefreut, dass ich ihn miterleben durfte. Im Nachgang der Spiele haben wir uns oft ausgetauscht“, erinnert sich Mirek gerne zurück. Und will diesen reichen Erfahrungsschatz nun an die jungen Talente beim VfB 03 weitergeben. „Fußballerisch sind die alle gut drauf, aber es reicht nicht, den Ronaldo zu machen – die Einstellung muss stimmen“, erklärt er.

Aufrufe: 07.4.2021, 09:00 Uhr
RP / Birgit SickerAutor