2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligabericht
F: Christian Hedler
F: Christian Hedler

Löwen mit Moral und vielen Mängeln

0:2-Rückstand und Pfiffe zur Pause +++ KSV Hessen erkämpft sich Unentschieden +++ Großkopf entschuldigt sich

Mit viel Kampf konnte der KSV Hessen Kassel gerade noch die erste Niederlage gegen die Reserve des 1. FC Kaiserslautern abwenden. Nach einer unterirdischen ersten Hälfte mussten die Löwen froh sein, nur mit 0:2 hinten zu liegen. Christian Henel und Andreas Mayer per Foulelfmeter sorgten für das 2:2 und die damit verbundene Punkteteilung.

Kein gelungener Heimspiel-Auftakt für den KSV Hessen Kassel - der amtierende Meister zeigte in der ersten Halbzeit eine indiskutable Leistung gegen die zweite Mannschaft des Zweitligisten aus Kaiserslautern. Mit dem 0:2 zur Pause konnten sich die Löwen noch glücklich schätzen. Trainer Jörn Großkopf setzte auf Gabriel Gallus und Innenverteidiger William Wachowski in der Startelf. Matthias Rahn hatte seine Rot-Sperre abgesessen, musste sich aber zunächst gedulden. Auch Enrico Gaede wurde erst später eingewechselt. Auf der Gegenseite verzichtete Gäste-Trainer Konrad Fünfstück wie erwartet auf den einen Ex-Löwen Ricky Pinheiro, ließ aber den zweiten Ex-Löwen Mario Pokar spielen.

William Wachowski erwischte keinen guten Tag, geschweige denn einen guten Start in die Partie. Sein Foul im eigenen Strafraum veranlasste den Unparteiischen bereits nach fünf Minuten, auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Mario Pokar trat an und verwandelte zur Lauterer Führung. Im fünften Aufeinandertreffen dieser beiden Vereine war es das erste Tor der Pfälzer gegen die Nordhessen. Überhaupt ging die erste Halbzeit durchweg an die Gäste. Wenn die Kasseler mal im Ballbesitz waren, geschah nichts Sehenswertes nach vorn, die Lauterer hingegen kamen ein ums andere mal gefährlich vor das Kasseler Tor. In der 21. Minute erhöhte Jan-Lucas Durow denn auch auf 2:0. Die nur circa 2.000 Zuschauer bekamen nach 33 Minuten bereits den ersten Wechsel zu sehen. Enrico Gaede kam für den sichtlich angefressenen Gabriel Gallus ins Spiel. Unbedingt besser wurde das KSV-Spiel allerdings nicht. Bis zum Pausenpfiff hätten die Gäste mindestens einen weiteren Treffer erzielen müssen, doch Sebastian Jacob traf in der 39. Minute - Glück für die Gastgeber - nur den Pfosten.

Zur zweiten halbzeit erlöste Großkopf dann schließlich William Wachowski und wechselte Matthias Rahn für ihn ein. Außerdem dürfte es eine ordentliche Ansprache in der Kabine gegeben haben. Denn nun traten die Löwen anders auf. Lauterns Torhüter Marius Müller lenkte in der 50. Minute einen Schuss von Christian Henel an die Latte und verhinderte somit den frühen Anschlusstreffer. Kurze Zeit später knallte erneut ein Ball ans Aluminium des Gäste-Tors. Wieder war es Henel, der es diesmal mit einem Freistoß versuchte. Der landete allerdings am Pfosten. Als ob ein Zwei-Tore-Rückstand nicht schon genug wär, kam im Verluaf der zweiten Halbzeit auch noch der Regen hinzu. Dieser sorgte jedoch ironischerweise für eine heiße Partie. In der 70. Spielminute erzielte Christian Henel endlich den Anschlusstreffer zum 1:2.

Der Regen ließ noch vor dem Abpfiff nach, doch da folgte bereits der nächste vermeintliche Rückschlag für die Gastgeber. Tobias Becker wurde in der 87. Minute nach einer Gelb-Roten Karte vom Platz geschickt. Drei Minuten später kam aber nochmals Jubel im Auestadion auf. Steafn Müller wurde im Lauterer Strafraum gefoult, der Schiedsrichter gab den zweiten Elfmeter an diesem Tag. Andreas Mayer trat an, doch sein Schuss konnte vom Keeper der Pfälzer abgeblockt werden. Den Nachschuss nutze Mayer aber zum 2:2-Ausgleich. Gerade nach der ersten Halbzeit können die Löwen mit diesem Punkt sehr zufrieden sein. Nach dem 3:2-Sieg in Trier bewies die Mannschaft des KSV also erneut Moral, offenbarte jedoch einige Schwächen, die es schleunigst abzustellen gilt.

der Kasseler Trainer Jörn Großkopf wollte sich auf der anschließenden Pressekonferenz für das Auftreten seiner Spieler in der ersten Hälfte entschuldigen. Eine gewisse Lässigkeit habe sich in den vergangenen Tagen im Training gezeigt, doch gelang es wohl nicht, die Konzentration auf den Gegner zu lenken. Konrad Fünfstück, der Trainer der Lauterer Reserve, war hingegen mit der Leistung seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit zufrieden. Mit ein oder zwei Toren mehr in jener Spielphase wäre die Partie frühzeitig entschieden gewesen. Weiter geht es für den KSV am nächsten Samstag mit der Auswärtspartie beim SC Pfullendorf. Dort wird die Kasseler Mannschaft ohne den gesperrten Tobias Becker ganz sicher anders auftreten müssen. Moral hin oder her, man kann ja schließlich nicht in jedem Spiel einem Rückstand hinterherlaufen.

Aufrufe: 03.8.2013, 23:11 Uhr
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