2024-05-15T11:26:56.817Z

Interview der Woche
Foto: System/ Stock.Adobe
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"Fußball ist ein Sport, der die Menschen abholt!"

Nachspielzeit mit Christian Henel +++ Neuer Trainer der ersten Mannschaft des TSV Langenlonsheim/Laubenheim über den Neuanfang in der A-Klasse +++ Profifußball färbt auf Amateurbereich ab

In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Christian Henel. Der Trainer des TSV Langenlonsheim/Laubenheim trainiert zur neuen Saison nicht mehr die zweite, sondern die erste Mannschaft, die in die A-Klasse abgestiegen ist. Was er sich für den künftigen Job vornimmt und wie es ist, als Ex-Profifußballer nun im Amateurbereich tätig zu sein, verrät er im Interview der Woche.

Christian, du hast in der letzten Saison noch die zweite Mannschaft des TSV trainiert, wie kam es dazu, dass du in der nun die "Erste" übernehmen wirst?

Wir haben innerhalb des Trainerteams sehr akribisch und intensiv gearbeitet, was dem Verein aufgefallen ist. Daher hat dieser uns das Vertrauen geschenkt, diese Mammutaufgabe zukünftig anzugehen. Dafür sind wir sehr dankbar.

Wie gehst du den Trainerposten der ersten Mannschaft an?

Der Verein hat turbulente Zeiten hinter sich. Unsere Aufgabe ist es, den Club wieder in ruhige Gewässer zu steuern. Das benötigt Zeit und viel Redebedarf.

Die erste Mannschaft ist aus der Bezirksliga in die A-Klasse abgestiegen. Ist das Team trotzdem motiviert oder muss sie erst wieder gepusht werden?

Natürlich tut jeder Abstieg weh, gerade nach so vielen Jahren in der Bezirksliga. Wir sind hoch motiviert und freuen uns auf den Start der Vorbereitung.

Wie lautet das Ziel für die nächste Saison? Soll der direkte Wiederaufstieg her?

Wir sind Sportsmänner, wir denken von Spiel zu Spiel! Klar sollte jeder den Anspruch entwickeln, jedes Spiel zu gewinnen. Diesen Anspruch haben die anderen Mannschaften aber auch. In der Liga wird einem nichts geschenkt, für jeden Punkt müssen wir hart arbeiten.

Der Erste Vorsitzende des Vereins, Otto Kreer, behauptete, dass die Kaderplanungen sehr positiv aussehen. Kannst da schon etwas verraten und Namen nennen?

Wir werden mit einer konkurrenzfähigen Mannschaft in die Liga starten. Spieler mit sehr viel Erfahrung treffen auf junge „Wilde“. Es hat sich einiges getan, weitere Gespräche stehen noch aus. Namentlich möchte ich niemand hervorheben, alle sind wichtig!

Wie willst du es als Trainer schaffen, die Mannschaft zu einer Einheit zu formen?

Es ist keine leichte Aufgabe! Wir müssen eine Balance zwischen harter Arbeit und Geschlossenheit auf dem Platz, sowie über Events, Unternehmungen und gemeinsame Zeit neben dem Platz finden. Das schweißt uns als Mannschaft zusammen.

Du hast als Spieler in der Bundesliga für Braunschweig gespielt und leitest jetzt eine Mannschaft in der A-Klasse. Wie ist das so als Ex-Profi im Amateurbereich?

Ich hatte das Glück, meinen Kindheitstraum zu leben! Kaiserslautern hat mir die Chance gegeben, im professionellen Bereich Fuß zu fassen. Fußball ist ein Sport, der die Menschen abholt, man lernt unheimlich viele Charaktere und Typen kennen. Das macht mir Spaß. Liga unabhängig stehe ich gerne an der Seitenlinie und versuche der Mannschaft was mitzugeben.

Was sollte sich der Amateurfußball vom Profi-Fußball abschauen oder vielleicht auch andersrum?

Der Profifußball entwickelt sich leider immer mehr zum Business! Bedauerlicherweise färbt das auf den Amateurbereich ab, mittlerweile fehlt mir da der Respekt und die Leidenschaft zur Sportart. Spieler wechseln den Verein, für 50 Euro im Monat mehr. Es wäre schön, wenn sich das wieder ändern würde.

Aufrufe: 04.7.2023, 12:30 Uhr
Celine GollanAutor