2024-06-13T13:28:56.339Z

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Robert Böck (r.) und der SV Mammendorf stimmten für die Fortsetzung der Saison, Reinhold Miefanger (l.) und der SC Olching dagegen. SC Olching / SV Mammendorf
Robert Böck (r.) und der SV Mammendorf stimmten für die Fortsetzung der Saison, Reinhold Miefanger (l.) und der SC Olching dagegen. SC Olching / SV Mammendorf

Landkreis FFB: Das halten die Teams vom Verbands-Vorschlag

Geiteilte Meinungen der Landkreis-Teams

Die Vereine haben über den Vorschlag des BFV-Präsidiums abgestimmt. Die Meinungen im Landkreis Fürstenfeldbruck waren geteilt.

Landkreis – Am Wochenende hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) seine Vereine zu dem Vorschlag des BFV-Vorstands befragt. Der sieht eine Einstellung des Spielbetriebs bis zum 31. August und Fortsetzung der Saison ab dem 1. September vor. Das Votum der Vereine fiel deutlich aus. 68,13 Prozent der Klubs sprachen sich dafür aus, die Saison zu Ende zu spielen – notfalls erst 2021. Neben der Meinung des zuständigen Spielleiters, Bernd Reiser aus Mammendorf, und des Schiedsrichter-Obmanns, Christian Erdle aus Aufkirchen, klopfte das Tagblatt auch die Meinung einiger Landkreis-Vereine ab. Die Antworten fielen recht unterschiedlich aus.

Spielleiter und Schiri-Chef sind zufrieden

„Wir Spielleiter wurden natürlich auch um unsere Meinung gefragt und hatten vor einer Woche ein Webinar darüber“, sagt Reiser. „Meiner Meinung nach ist das die beste Lösung (Fortsetzung des Spielbetriebs). Sollte es nochmals verschoben werden, haben wir noch genügend Zeit, um weiterzuspielen. Zur Not gibt es halt keine Saison 20/21 oder eine verkürzte Saison. Aber so ist es sportlich die fairste Lösung.“

Ähnlich sieht es Schiedsrichter-Obmann Christian Erdle. „Aus meiner Sicht ist das Vorgehen des BFV sehr gut“, sagt Erdle. „Wir werden durch die Webinare hervorragend informiert.“ Ein Abbruch der Saison wäre keine vertretbare Option. „Nicht nur für die Mannschaften ist eine Fortführung besser, auch für die Schiris, die um Auf- und Abstieg kämpfen. Es kann alles auf sportlicher Ebene zu einem Ende geführt werden. Der Blick auf die nächste Saison kann dann in Ruhe gerichtet werden“, so der Schiri-Chef.

Geteilte Meinung bei den Spitzenteams

Reinhold Miefanger, Abteilungsleiter des SC Olching, erklärte, dass der Landesligist gegen eine Fortsetzung der Saison gestimmt hat. Das habe aber nichts mit dem derzeitigen Tabellenstand des SCO zu tun, bekräftigte Vorstand Roland Renn in einem Schreiben der Olchinger an den BFV. Er vertrete schließlich alle Mannschaften des Vereins, nicht nur das erste Männerteam.

Oberweikertshofens Manager Uli Bergmann stimmte gegen eine Fortsetzung der Saison ab 1. September. Ansonsten würde die Saison zu Ungerechtigkeiten wegen eines womöglichen Nichtaufstiegs führen. Bei Abbruch befürchtet Bergmann, dass auf den Verband eine Flut von Prozessen zukommt. Jürgen Kapfer, Sportdirektor von Oberweikertshofens Ligakonkurrenten SC Unterpfaffenhofen, ist für ein Annullieren der Saison. Er befürchtet, dass bei einer Fortsetzung ab 1. September womöglich auch noch die Saison 20/21 geopfert werde.

In den unteren Ligen will man weiterspielen

Robert Böck vom SV Mammendorf war zunächst für einen Abbruch der Saison. „Doch das wäre nicht fair“, meinte er nun. Den Vorschlag des BFV findet er für richtig. „Es geht um unseren Sport“, so Böck. „Da muss man halt auch mal über den Tellerrand schauen und nicht nur die eigene Situation in Betracht ziehen bei der Entscheidung.“

Landsberieds Präsident Michael Bals sieht Vor- und Nachteile. „Wir sind aber dafür, dass sportlich entschieden werden soll und nicht am grünen Tisch, wer auf- und wer absteigen muss.“ Als schade bezeichnete Bals, dass der BFV die Verantwortung in gewisser Weise auf die Vereine abwälzt und nicht klar Flagge zeigt.

Auch nach Sascha Widemann vom FC Puchheim sollte die Saison sportlich beendet werden. Einen Unterstützer hat er in Allings Thorsten Kuhls: „Die lange Pause ist natürlich nicht gerade schön, aber es trifft ja alle gleich“, meint Kuhls. „Die einzig faire Variante ist, die Saison, sobald es geht, zu Ende zu spielen“, sagt Aufkirchens Manager Stephan Böck. Da man allerdings nicht wisse, wann es tatsächlich weitergehe, würde man sich bei einem Abbruch auch noch die Saison 20/21 versauen.

Text: Dieter Metzler

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Aufrufe: 021.4.2020, 10:49 Uhr
Fürstenfeldbrucker Tagblatt / Dieter MetzlerAutor