Kurzzeit-Tabellenführung macht Murnau glücklich

Der Tabellenstand, wie er sich am Samstagabend präsentierte, gefiel Karl Schmid. Der Trainer des TSV Murnau sah seine Fußballer zu dem Zeitpunkt als Spitzenreiter der Kreisliga 1. Und er konnte gar nicht genug davon bekommen und studierte das Klassement ausführlich auf seinem Handy. Drei Gründe führten zu diesen neuen Konstellation: Lenggries hat bisher ein Spiel weniger absolviert, Gaißach trat erst am Sonntag an, und die Murnauer selbst erledigten ihre Aufgabe beim BCF Wolfratshausen II mit einem 1:0-Sieg. Eine Pflichtaufgabe war dieser Auftritt allerdings keineswegs. Schmid hatte schon vor dem neuen BCF gewarnt. Und dass er Recht hatte, zeigte sich ziemlich bald. „Durch die vielen Neuzugänge ist das eine völlig andere Mannschaft.“ Und die bekam in der etwas verschlafenen Anfangsphase auch gleich eine gute Möglichkeit. Vielleicht der nötige Weckruf, den die Murnauer brauchten. Denn in der Folge machten sie schon deutlich, dass sie die drei Punkte an den Staffelsee mitnehmen möchten. Allen voran Manuel Pratz drehte an seiner alten Wirkungsstätte mächtig auf. Der Linksfuß war nicht nur bester Mann auf dem Platz, sondern auch für den Ausgang maßgeblich beteiligt. Nach knapp einer halben Stunde zog er in den gegnerischen Strafraum ein und wurde regelwidrig zu Fall gebracht. Doch Pratz ließ sich nicht in seinem Tordrang stoppen. Entschlossen schnappte er sich den Ball, legte ihn auf den Punkt und drosch ihn zum 1:0 in die Maschen. Ein längst überfälliges Ergebnis, denn Michael Burger, Patrick Witzke und Christian Mayer hatten zuvor schon gute Möglichkeiten gehabt, um den TSV Murnau in Führung zu bringen. Die erste Chance im zweiten Abschnitt gehörte wieder dem BCF Wolfratshausen. Murnaus Keeper Felix Schürgers, der einen guten Job verrichtete, hatte Glück: Der Ball klatschte an den Pfosten. Das war’s mit der Herrlichkeit der Gastgeber. Murnau war wieder am Zug. Doch weder der eingewechselte Werner Fischer, noch Mayer oder Benedikt Hausmann brachten es fertig, den mageren 1:0-Vorsprung auszubauen. „Das ist schade“, bedauert Schmid die vergeben Chancen. „So bringen wir uns vielleicht mal um den Lohn der Arbeit. Glücklicherweise hat Felix Schürgers viel Ruhe ausgestrahlt und uns Sicherheit gegeben.“ ANDREAS KÖGL