2024-04-29T14:34:45.518Z

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Foto: Screenshot wdr.de
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Kurioses Siegtor: RWO holt den Niederrheinpokal

Yassin Ben Balla trifft in der 90. Minute zum Pokalsieg für Oberhausen gegen Rot-Weiss Essen

Es war das würdige Finale eines tollen Pokaljahres: Im Stadion Niederrhein in Oberhausen standen sich der gastgebende RWO und der Ruhrpott-Rivale Rot-Weiss Essen im Duell um Ruhm, Ehre und die Teilnahme am DFB-Pokal gegenüber. Am Ende setzte sich Oberhausen durch ein 2:1 in letzter Minute gegen die vor allem nach der Pause überlegenen Essener durch.

Die ersten zehn Minuten der Partie gehörten eindeutig den Essenern, allerdings noch ohne dabei wirkliche Torchancen zu kreieren. Immer wieder war es Marcel Platzek, der mit seinen Aktionen versuchte, offensive Akzente für die Essener zu setzen. So spielte Platzek nach 13 Minuten auch die erste echte Torchance des Spiels heraus, als er über die linke Seite in den Strafraum zog und auf Benjamin Baier flankte, der das halbhohe Anspiel mit der Brust allerdings nicht kontrolliert bekam. 19 Minuten waren gespielt, als Kai Pröger gegen Oberhausens Keeper Robin Udegbe zum Abschluss kam, nach tollem Anspiel von Kamil Bednarski, doch auch ihm versprang der Ball ein wenig.

Zu diesem Zeitpunkt waren die Oberhausener, die von ihrem Trainer Mike Terranova in der Nacht vor dem Spiel nim Hotel zusammengezogen worden waren, aber auch längst besser im Spiel. Ein erster Abschluss gelang Robert Fleßers, der wohl auch aufgrund seiner Erfahrung wieder in die Mannschaft gerückt war, doch noch verfehlte dieser das Ziel. Dem Spiel war in den folgenden Minuten anzumerken, dass zunächst vor allem niemand einen Fehler machen wollte.

Generell änderte sich am Spiel bis zur 40. Minute wenig, doch dann schlugen die Oberhausener zu. Maik Odenthal läutete einen Angriff ein, der Ball landete bei Tim Hermes, dessen Hereingabe an die Strafraumgrenze Yassin Ben Balla sehr weitsichtig für Nakowitsch durchließ, der den Ball flach und humorlos in die linke Torecke schob. Damit hatte die erste wirklich klare Chance des Spiels zum Tor geführt, und angedeutet hatte sich das nun wirklich nicht. Die Essener versuchten es danach noch einmal in Person von Kai Pröger und Marcel Platzek, doch es ging mit der Oberhausener Führung in die Pause.

Auch nach der Pause wirkte Essen etwas entschlossener, und das zahlte sich in der 52. Minute dann aus. Nach einer Ecke sah es an der Strafraumgrenze schon so aus, als habe er den Ball verstolpert, doch der stark auftrumpfende Angreifer chippte den Ball vor den Fünfmeterraum. Dort stand Robin Urban fraglos nicht im Abseits, aber ob das auch beim Anspiel auf den Torschützen Kamil Bednarski so war, war zunächst nicht klar. Die Zeitlupe zeigte später. Das Tor war absolut regulär, das Schiedsrichtergespann lag auch hier richtig. Respekt! Fakt ist: Der Essener Ausgleich war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient.

Nach dem Ausgleich waren die Essener für einige Minuten dem 2:1 sehr nah, hatten gute Möglichkeiten, die beste durch Pröger, doch es blieb beim 1:1, ehe das Spiel wieder ein wenig verflachte. Bei den vielen intensiven Zweikämpfen, die aber nur selten unfair waren, blieb es in dieser Phase. In der 75. Minute leitete Pröger mit einem weiteren Schuss, den Udegbe noch so gerade um den Pfosten lenkte, die Schlussoffensive ein.

In dieser dominierten die Essener das Geschehen zwar weiterhin, die Oberhausener fanden nach der Pause offensiv bis zur 85. Minute gar nicht mehr statt, doch der Treffer zum 2:1 wollte nicht fallen. Und genau diesen Umstand nutzte RWO in der 90. Minute, um den Titel nach Oberhausen zu holen. Robert Fleßers stieg im Strafraum zu einem Kopfballduell gegen Robin Reller in die Luft. Fleßers erreicht das Spielgerät, Heller trifft hingegen den Oberhausener. Von dort geht der Ball in Richtung Yassin Ben Balla, der seinerseits wiederum in einem Zweikampf mit Timo Brauer kurz vor der Torlinie ging, und von dort trudelte der Ball über die Torlinie, so sahen es zumindest die Oberhausener und das Schiedsrichtergespann. Auch die Fernsehbilder geben keinen abschließenden Aufschluss darüber, ob Becker den Ball vor oder hinter der Linie klärte.

Danach gab es nur noch ein paar hektische Szenen, aber keine wirklich großen Chancen mehr. Nach fünf Minuten Nachspielzeit brach unendlicher Oberhausener Jubel aus. RWO hat nach 20 Jahren wieder einmal den Niederrheinpokal gewonnen - nach dem Verlauf der zweiten Hälfte allerdings mehr als glücklich.

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Aufrufe: 021.5.2018, 15:55 Uhr
Sascha KöppenAutor