2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der TB Untertürkheim (weiße Trikots) hat als Spitzenreiter die Rolle des Gejagten eingenommen. Foto: Florian
Der TB Untertürkheim (weiße Trikots) hat als Spitzenreiter die Rolle des Gejagten eingenommen. Foto: Florian
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Kreisliga A1: Der TBU nimmt die Rolle des Gejagten an

Der Blick auf die Neckar-Teams der Kreisliga A1

Der PSV Stuttgart will mit Neu-Trainer Stephan Allgöwer den Abstieg verhindern. Ohne zweite Mannschaft und mit zwei Neuverpflichtungen peilt die SG Untertürkheim ebenfalls den Klassenverbleib an.

Beim VfL Stuttgart herrscht im Vergleich zu den meisten Klubs in der Liga Gewissheit: Mit nur einem Zähler aus den bislang 15 Partien begibt man sich deutlichen Schrittes Richtung Kreisliga B. Ansonsten ist vieles noch offen: Das gesicherte Mittelfeld der Liga ist unterrepräsentiert, für viele Teams geht es noch um den Titel beziehungsweise den Aufstieg über den Umweg zweiter Platz oder um das blanke Überleben.

TB Untertürkheim: Der Favorit

Meisterschaft, das kann Uwe Braun. Der Übungsleiter hat sich bereits beim TSV Münster und beim Stuttgarter Sportclub über den Meisterwimpel freuen können. Nun möchte er diesen auch mit dem TB Untertürkheim in Empfang nehmen. Das Team vom Gehrenwald hat sich dafür die beste Ausgangslage geschaffen, führt die Tabelle mit einem Zähler an. „Die Saison verlief bislang absolut top. Die Spieler haben den nächsten Entwicklungssprung gemacht, spielen nun ruhiger und cleverer. Natürlich wollen wir alles versuchen, um den Titel zu holen“, sagt Braun unumwunden. Er weiß aber auch: „Es wird kein Spaziergang, bis zum TV Zuffenhausen, also Platz 5, haben alle noch Titelchancen.“ Die Schar der Konkurrenz ist also groß, für Braun aber keinesfalls ein Nachteil. „Je mehr mitmischen, umso besser. Da kann man auch mal eine Partie verlieren, ohne gleich richtig abzufallen.“ Doch die Niederlagen sollen auf der letzten Etappe Richtung mögliche Meisterschaft so selten wie möglich sein. Dafür hat man den Kader in der Winterpause vergrößert und wohl auch nochmals verbessert. Neu dabei sind der beidfüßige Außenstürmer Ümit Totzman (Kosova Kornwestheim) und der 19-jährige Innenverteidiger Philipp Rogalsky (TSV Essingen). Letzterer spielte bereits in der Junioren-Bundesliga für den VfB und Heidenheim. Nach einjähriger Pause hat Oliver Schleicher wieder Lust auf Fußball bekommen und schnürt die Kickstiefel wieder für den TBU. Auch Routinier Michael Bodendorfer steht wieder zur Verfügung – „er hat seinen Kreuzbandriss völlig auskuriert.“ Noch bis Mai ist Emanuel Rehm gesperrt. Der Schlussmann kam vom Ortsrivalen SG Untertürkheim. Der TBU scheint also gerüstet für die gegnerischen Angriffe auf die Tabellenspitze. Die Verteidigung dieser sollte am Sonntag, 3. März, im Heimspiel gegen das abgeschlagene Schlusslicht VfL Stuttgart so oder so kein Problem darstellen.

TSV Mühlhausen: "Wir können auch mitmischen"

Zwei Punkte hinter dem Spitzenreiter TB Untertürkheim ist der TSV Mühlhausen anzutreffen. Für Trainer Samir Avdic nicht gerade überraschend. „Ich war mir sicher, dass wir unser Spielsystem verfeinern können und uns weiterentwickeln. Das ist gelungen“, so Avdic. Dementsprechend herrsche derzeit auch Zufriedenheit im Verein. Doch auf dieser Gefühlslage will man sich nicht ausruhen, bläst aber auch nicht zum Angriff. „Der Spitzenreiter TBU hat sich nochmals verstärkt und ist sicherlich ein heißer Titelkandidat wie auch die Sportfreunde und Feuerbach II. Wir können auch mitmischen, dafür muss aber einiges zusammenkommen.“ Zum einen dürfe es keine größeren Verletzungen geben. „Wir haben keine neuen Kräfte dazubekommen. Der Kader ist also weiterhin dünn.“ Zum anderen dürfe man sich keine Fehltritte leisten wie zu Saisonbeginn. Der TSV begann die Spielzeit nämlich mit zwei Niederlagen. „Gelingt es uns, konstant zu spielen und Punkte einzufahren, dann bleiben wir weiter oben dabei.“ Dementsprechend will die Eschbachwald-Truppe bei der SGU „auf jeden Fall was mitnehmen. Das ist wichtig“.

TSV Uhlbach: Es fehlt die Ernsthaftigkeit

„Wir haben eine völlig intakte Truppe, die sich problemlos trainieren lässt, Potenzial hat und auch jeden in der Liga besiegen kann“, sagt Stefan Walz. Der Trainer des TSV Uhlbach lobt seine Balltreter zwar, liefert aber auch gleich die Gründe, warum der TSV mit 20 Punkten nur auf Platz acht rangiert. „Es fehlen dem Team letztlich ein paar Prozent Ernsthaftigkeit, um ganz vorne mitmischen zu können.“ Sei es bei manchem Akteur bei der Vorbereitung auf das Spiel oder, dass man aufgrund privater Unternehmungen auf den ein oder anderen Spieler verzichten müsse. Dennoch: „Das ist eben so, aber wie gesagt, die Stimmung und der Zusammenhalt innerhalb der Truppe sind top.“ Dementsprechend verschwendet Walz auch keinen Blick nach hinten – der Relegationsplatz ist nur fünf Zähler entfernt. „Unsere Qualität reicht allemal aus, um zwischen Platz fünf und acht abzuschließen.“ Zumal es Zuwachs gab: Vom VfB Obertürkheim wechselte Mittelfeldspieler Nick Fröschle hoch auf den Götzenberg. Darüber hinaus kann es Martin Krebber beruflich einrichten, wieder häufiger das TSV-Trikot überzustreifen. Neben dem Toptorjäger Marc Kevin Thöne (bislang 15 Treffer) haben „wir damit eine weitere gute Alternative im Sturm“. Am Sonntag empfängt der TSV den SSV Zuffenhausen, gegen den man zum Saisonauftakt 1:5 verloren hat. „Damals waren noch neun Spieler gemeinsam im Urlaub, am Sonntag sollten wir indes vollzählig sein.“

SG Untertürkheim: "Es zählt nur der Klassenerhalt"

Genau gegenteilig als gewünscht verlief die Saison bislang für die SG Untertürkheim. Eigentlich wollte man vorne mitmischen. Zwischenzeitlich fand man sich aber sogar auf einem Abstiegsplatz wieder. Seit Theo Fringelis das Traineramt übernommen hat, ging es aufwärts, hat sich die SGU aufgrund von acht Punkten aus vier Spielen ein Polster von vier Zählern auf den kritischen Relegationsplatz verschafft. Dennoch: „Es zählt nur der Klassenerhalt und den wollen wir schnellstmöglich fix machen“, so Fringelis, der mit einem dünnen Kader den Rest der Runde angehen muss. Verlassen haben den Verein in der Winterpause nämlich Torhüter Emanuel Rehm (TB Untertürkheim), Stürmer Lokman Koc (PSV Stuttgart) sowie die Akteure der zweiten Mannschaft, die fast komplett zum SSC (wir berichteten) abgewandert sind. Viel dürfe nicht passieren, die Spielerauswahl sei gering, zumal ein Schlüsselspieler, Stefan Schlick, aufgrund einer schweren Fingerverletzung noch nicht wieder einsatzbereit sei. Immerhin konnte die SGU die Abwehr mit Pawel Bikinski, der in Polen spielte, verstärken. „Kein Frage, ein Stammspieler.“ Zudem ist Stürmer Sideris Papadopoulos (TSV Schmiden) an den Bruckwiesenweg zurückgekehrt. Darüber hinaus ist Fringelis mit seinem „spärlichen“ Personal zufrieden. „Alle hängen sich rein und meine gewünschte Taktik setzen sie immer mehr um.“ Wie weit dies der Fall ist, wird sich im Heimspiel gegen den TSV Mühlhausen zeigen.

TSV Münster: Verstärkungen für den Klassenerhalt

„In erster Linie geht der Überlebenskampf weiter, sprich dass wir die Klasse halten“, sagt David Biedemann. Der Trainer des TSV Münster weiß, dass das „nicht einfach werden wird und wir noch einiges dafür investieren müssen“. Das Hauptaugenmerk liegt also auf dem weiteren Kreisliga-A-Ticket, dennoch blickt der Coach auch schon in die Ferne. Es dürfe nicht erneut wie nach dem Abstieg aus der Bezirksliga passieren, dass man praktisch ohne Kader dastehe und nur auf Akteure angewiesen sei, die einem zulaufen. „Da müssen wir frühzeitig die Basis schaffen, damit die Zukunft in Münster rosiger aussehen wird.“ Für den Klassenverbleib, der TSV steht aktuell auf dem Relegationsplatz, habe man sich mit charakterlich einwandfreien und auch guten Akteuren, so Biedemann, verstärkt. Dies sind Dennis Bezrodnysk (Offensive/SV Gruol), Lukas Brotrecht (Defensive/TSV Altingen) sowie Calvin Zawel und Tobias Essig (beide Torhüter). Letztere sind alte Münsterer und wurden reaktiviert. Ob die Qualität des TSV-Teams aber wirklich gestiegen ist, wird sich zeigen. Denn in Florian Reu (Schulter), Alexander Stanka (Rücken) und Moritz Kanter (Knie) hat man drei Langzeitverletzte zu beklagen, die „schwer zu ersetzen sein werden“. Doch alles Wenn und Aber hilft nichts, „wir müssen gleich zum Auftakt punkten“. Dieser ist für den TSV Münster erst am 10. März und zwar beim Schlusslicht VfL Stuttgart.

PSV Stuttgart: "Wir sind in der Bringschuld"

Nachdem Andreas Kulow nach der Vorrunde sein Traineramt zur Verfügung gestellt hat, ging beim PSV Stuttgart – aktuell auf einem Abstiegsplatz anzutreffen – die Suche nach einem Nachfolger los. In Stephan Allgöwer wurde der Verein fündig. Dieser ist 48 Jahre alt und kennt die Staffel bestens – bis vergangenen November trainierte er den ebenfalls noch nicht gesicherten TV Zuffenhausen. „Die Lage ist kritisch und angespannt“, beschreibt er die Situation bei seinem neuen Verein, „wir sind in der Bringschuld und es wird bis zum Saisonende eng bleiben“. Doch hoffnungslos stelle sich die Situation nicht dar. „Wenn ich nicht davon überzeugt gewesen wäre, mit dem PSV vom Abstiegsplatz wegzukommen, hätte ich das Traineramt nicht übernommen.“ Grundsätzlich gebe es zwei Baustellen zu beheben. „Wir haben zu viele Tore bekommen und zu wenige erzielt. Da habe ich die Hebel angesetzt.“ Mit 47 Gegentoren ist der PSV die Schießbude der Liga, 29 Tore bedeuten den drittschlechtesten Sturm. Besserung an vorderster Front deutet sich an. Nach den Ausflügen VfL Stuttgart und SG Untertürkheim ist Lokman Koc zum PSV zurückgekehrt. Und dieser hat beim PSV ja schon immer für viele Jubelmomente gesorgt. „Auf seine Treffer bauen wir.“ Am Sonntag muss der PSV zum Vorletzten MTV Stuttgart II. Bislang, neben dem Spitzenreiter TB Untertürkheim das einzige Team, gegen das die Cannstatter, in dieser Runde kein Tor kassierten.

Gesamt | Heim | Auswärts | Hinrunde | Rückrunde SSUNToreDiffP 1. TB Untertürkheim 15 9 4 2 34 : 14 20 31 2. Sportfreunde Stuttgart (Auf) 15 9 3 3 37 : 13 24 30 3. Sportvg Feuerbach II 15 8 5 2 46 : 26 20 29 4. TSV Mühlhausen/Stuttgart 15 9 2 4 42 : 24 18 29 5. TV Zuffenhausen 15 8 3 4 57 : 38 19 27 6. TSV Weilimdorf II 15 6 5 4 43 : 34 9 23 7. ASV Botnang 15 6 4 5 36 : 34 2 22 8. TSV Uhlbach 15 6 2 7 39 : 35 4 20 9. SSV Zuffenhausen 15 5 4 6 39 : 43 -4 19 10. SG Untertürkheim 14 4 7 3 29 : 33 -4 19 11. TV Zazenhausen 15 5 2 8 33 : 37 -4 17 12. TSVgg Stuttgart-Münster 1875/99 (Ab) 15 4 3 8 31 : 42 -11 15 13. PSV Stuttgart (Auf) 15 4 2 9 29 : 47 -18 14 14. MTV Stuttgart II 15 3 3 9 22 : 44 -22 12 15. VfL Stuttgart 15 0 1 14 17 : 76 -59 1

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Aufrufe: 01.3.2019, 11:45 Uhr
Neckar-Blick / Torsten StreibAutor