2024-04-24T07:17:49.752Z

Allgemeines
Carmine Napolitano (rechts) löste vor der Winterpause Mirko Sapina als Coach der Spvgg Cannstatt ab.
Carmine Napolitano (rechts) löste vor der Winterpause Mirko Sapina als Coach der Spvgg Cannstatt ab. – Foto: Bergmann / Collage FuPa Stuttgart
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Bezirksliga: Eine Liga, in der noch sehr viel möglich ist

Cannstatts Neu-Trainer Napolitano legt den Fokus auf die nächste Saison

Die Leistungsdichte in der Bezirksliga sorgt für Spannung an der Spitze und im Abstiegskampf.

Nicht minder spannend als das Titelrennen in der Fußball-Bezirksliga könnte der Kampf um den Klassenverbleib werden. Wobei der Spannungsgrad ein Stück weit davon abhängt, ob ein im Fußballbezirk Stuttgart ansässiger Club – im aktuellen Fall der SC Stammheim, der TSV Weilimdorf, der TV Echterdingen oder der SV Bonlanden – aus der Landesliga absteigt. Sollte aus diesem Quartett keiner den Weg nach unten antreten müssen, gibt es auch nur einen direkten Absteiger aus der Bezirksliga in die Kreisliga A. Kommen bis zu zwei der vier genannten Clubs in die Bezirksliga, geht es auch dort für zwei Vereine eine Etage tiefer. Und falls es in der Landesliga drei Stuttgarter Clubs erwischt, wandern die letzten drei der Bezirksliga in die nächsttiefere Klasse.

TB Untertürkheim

Der Aufsteiger TB Untertürkheim hat die Liga bislang belebt und für das ein oder andere überraschende Ergebnis gesorgt. Das Polster zum Relegationsplatz beträgt bereits acht Zähler. Und vorrangig hat man den Klassenerhalt am Gehrenwald im Visier. „Ich gehe davon aus, dass wir dafür noch 15 Punkte benötigen“, weiß Trainer Uwe Braun. Zumal er mit einer schwereren Restsaison rechnet. Einige Teams, beispielsweise die Kellerkinder Bernhausen und Möhringen, hätten aufgerüstet. „Gegen sie wird es sicherlich schwerer, zu bestehen.“ Was aber nicht heißen soll, dass dem Coach bange vor dem restlichen Saisonverlauf ist. „Wir sind schwer auszurechnen, haben eigentlich gegen jeden Gegner sehr gut mitgehalten. Mehr noch, wir waren häufig sogar besser.“ Jedoch hofft der Coach für die Zukunft, dass sein Team auch mal den Platz als Sieger verlasse, wenn man nicht so gut spielen würde. „Bislang musste bei uns während der 90 Minuten alles stimmen, um zu gewinnen. Ein dreckiger Sieg ist uns noch nicht gelungen, es wird Zeit dafür.“ Personell gab es kleine Veränderungen. Nach nur einem halben Jahr hat sich Kostas Baxevanidis von den Untertürkheimern verabschiedet und schnürt die Fußballschuhe wieder für den VfL Stuttgart. Nur ein halbes Jahr war indes Offensivspieler Ümit Tozman fern vom Gehrenwald – er kehrte vom Gastspiel bei der Spvgg Ost zurück.

Spvgg Cannstatt

21 Zähler weist die Spvgg Cannstatt auf. Doch der Blick von Trainer Carmine Napolitano, der den vor der Winterpause entlassenen Mirko Sapina ersetzt hat, richtet sich nicht auf den Relegationsplatz. „Wir wollen guten, ansehnlichen Fußball zeigen und primär nach hinten alles endgültig absichern. Dann sehen wir weiter“, so Napolitano, der bis vergangenen Oktober beim TSV Waldenbuch an der Linie stand und unter anderem auch mal beim SV Gablenberg und der Spvgg Ost, mit der er in die Bezirksliga aufgestiegen war, tätig war. Vielmehr sieht der 47-Jährige die restliche Spielzeit als „Warmlaufen für die kommende Runde“. Richtig warm ist er mit seinem neuen Wirkungskreis bereits geworden. Die Trainingsbeteiligung sei sehr gut. „Die Spieler ziehen voll mit und meckern auch nicht, wenn ich häufig unterbreche und viele Anweisungen gebe. Es macht riesigen Spaß.“ Personell gab es geringfügige Veränderungen – unter anderem ist Marco Kreidl, der mit Napolitanos Vorgänger nicht zurechtkam, zum Kreisliga-A-Verein TSV Uhlbach gewechselt. Auch wenn das sicherlich ein Verlust sei, so Napolitano, „stehen mir mindestens 18 Spieler zur Verfügung, bei denen ich mir allesamt keine Sorgen machen muss, wenn sie auf dem Platz stehen. Der Kader ist stark und ausgeglichen.“ Kurzpassspiel, also Ballbesitzfußball, schwebt Napolitano vor. Das habe man geübt, aber auch verschiedene Systeme wie in der Abwehr beispielsweise die Dreierkette getestet. Welchen Abwehrverbund er am Sonntag (15 Uhr) zum Auftakt beim Tabellenzweiten SV Sillenbuch – von dem man sich übrigens vor der Winterpause brüderlich mit 1:1 trennte – spielen lässt, weiß Napolitano noch nicht.

Türkspor Stuttgart

Die Schlussphase bis zur Winterpause verlief bei Türkspor Stuttgart turbulent. Vier Niederlagen in Folge hagelte es auf dem Spielfeld, zudem wurde bekannt, dass der Club noch diese Runde zu Ende spielt, dann im Juni aus dem Vereinsregister verschwindet. Der VfL Stuttgart übernimmt das Bezirksliga-Startrecht und auch den Großteil der Mannschaft. „Es hat den Anschein, als ob die meisten auch in der nächsten Saison hierbleiben und dann eben unter einem anderen Wappen auf Punkte- und Torejagd gehen werden“, sagt denn auch Coach Damir Bosnjak, der mit seinem Trainerkollegen Kerem Arslan auch in der kommenden Runde das Sagen haben wird. Zum VfL-Bezirksliga-Team sollen auch die Winter-Neuankömmlinge Ekrem Oktay, Ahmet Enes Sert, Halis Özcan (alle ehemals N.A.F.I. Stuttgart) und Benjami Taufic Nobani (vereinslos) zählen. Altmeister Özcan soll als Torwarttrainer fungieren und für Notfälle zwischen den Pfosten aushelfen, Benjami Taufic Nobani eventuell ins Trikot mit der Nummer 1 rutschen. Kurzfristig wolle man entscheiden, so Bosnjak, ob Nobani oder die bisherige Nummer eins, Aziz Sener, im Spiel bei Croatia Stuttgart im Tor stehen wird. Auch Croatia war unter den vier Teams, gegen die Türkspor vor der Winterpause leer ausging. „Abgesehen von dieser Negativserie verlief die Saison recht gut.“ Und sie soll auch wieder vielversprechender verlaufen. Dabei hofft Bosnjak auf einen weiteren Neuzugang – Louis Hörger, mit dem er auch schon zwei Jahre bei N.A.F.I. zusammengearbeitet hat. „Ein starker offensiver Spieler, der Bälle festmachen kann und unserem Spiel sicherlich gut tut. Von ihm versprechen wir uns einiges.“ Den fünf Neuzugängen stehen auch fünf Abgänge gegenüber, wobei vor allem Abdullah Coskun (FC Stuttgart) schmerze. Mit 21 Zählern steht Türkspor auf Rang elf, aber eben nur sechs Zähler hinter Platz zwei. „Wir wollen weiterhin offensiven, attraktiven Fußball zeigen und so weit wie möglich vorne landen. Dann sind wir in der kommenden Saison – zwar unter neuem Namen – sicherlich eine interessante Adresse.“

TV89 Zuffenhausen

Es hat ein bisschen gedauert, bis der Aufsteiger TV89 Zuffenhausen in der Bezirksliga Fuß gefasst hat. Erst im zehnten Spiel feierte die Mannschaft des Trainergespanns Daniel Gäng/Christos Goulis den ersten Sieg. Ab da lief es besser – aus den letzten sechs Begegnungen des Jahres 2019 holten die Zuffenhäuser elf Punkte und sorgten so dafür, dass die Kluft zum Tabellenmittelfeld nicht allzu groß wurde. Aber: „Mit der Punktausbeute bin ich nicht zufrieden, das muss besser werden“, sagt Goulis. Immerhin: aktuell haben die Nord-Stuttgarter in Möhringen und Bernhausen zwei Teams hinter sich gelassen. Doch dabei soll und wird es nach Ansicht des Trainers auch nicht bleiben. „Wir haben auch am Anfang der Saison gezeigt, dass wir mit vielen Gegnern auf Augenhöhe sind“, sagt Goulis. Deshalb verzichteten die Zuffenhäuser auch darauf, in der Winterpause personell nachzulegen. „Wir arbeiten mit dem Spielermaterial, das wir haben“, betont der Trainer. „Das hat Qualität genug, um in der Liga zu bestehen.“ Zumal in Kai Prechter sozusagen eine Art „Neuzugang“ da ist. Der Angreifer war in der Vorrunde geraume Zeit verletzt ausgefallen, ist nun aber wieder fit.



Vereinsverwalter werden und eigenen Verein bei FuPa präsentieren: www.fupa.net/stuttgart/anmelden

Fragen, Anregungen oder einen Fehler gefunden? Schreibt uns direkt hier als Kommentar oder per Mail an stuttgart@fupa.net

Folgt uns auch auf:

Facebook: @FuPaStuttgart
Instagram: @FuPaSTR
Twitter: @FuPaSTR

Aufrufe: 027.2.2020, 11:30 Uhr
Aus den Stadtteilen / Torsten Streib, Mike MeyerAutor