2024-04-30T13:48:59.170Z

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Warten auf das neue Modell müssen die Zugspitz-Teams wie der TSV Pentenried um Matthias Zanggl (in Grün). 
Warten auf das neue Modell müssen die Zugspitz-Teams wie der TSV Pentenried um Matthias Zanggl (in Grün).  – Foto: aj

Kreis Zugspitze: Neues Spielsystem um ein Jahr verschoben

Start erst in der Saison 2022/23

Das Pilotprojekt für den Kreis Zugspitze soll pandemiebedingt erst zur Saison 2022/23 starten. Mehr als zwei Drittel der Vereine stimmten für das neue Modell.

Würmtal – Heinz Eckl hatte es nach der erfolgreichen Abstimmung vor gut einem Monat bereits als Option in den Raum gestellt, nun ist es offiziell: Das neue Spielsystem für den Fußball im Kreis Zugspitze, für das etwas mehr als zwei Drittel der Vereine votiert hatten, startet nicht wie ursprünglich geplant zur neuen Saison, sondern erst ein Jahr später zur Spielzeit 2022/23. Diese Information bestätigte Kreisspielleiter Eckl am Dienstag auf Merkur-Nachfrage.

Das Pilotprojekt, das Eckl gemeinsam mit ausgewählten Funktionärskollegen und Vereinsvertretern in zahlreichen Arbeitsstunden aus der Taufe gehoben hatte, ist vorerst für die Dauer von zwei Saisons ausgelegt. Dabei sollen die Teams von der C-Klasse bis zur Kreisliga in kleinere, regionale Gruppen mit sieben oder acht Mannschaften unterteilt werden. Diese spielen bis zur Winterpause ihre Tabellen aus. Die besten drei bis vier Teams kommen danach in eine Auf-, die restlichen in eine Abstiegsrunde. Beide sollen im Frühjahr abgehalten werden. Am Ende geht es für die Topteams der Aufstiegsrunden eine Spielklasse höher, die Letzten der Abstiegsrunden müssen den Gang nach unten antreten. Der jeweils Zweite beziehungsweise Vorletzte spielt Relegation.

Heinz Eckl: Lieber ein Jahr warten, da die Verläufe der Pandemie unmöglich vorhersehbar sind

Dies alles schon in der kommenden Spielzeit so umzusetzen, wie es das Konzept vorsieht, hält Eckl zu Zeiten der Pandemie für höchst fraglich. Gemeinsam mit seinen Gruppenspielleitern Erhard Mach, Anton Lechermann und Bernd Reiser entschied er daher, das Ganze ein Jahr nach hinten zu verschieben. „Wir wollen das Projekt nicht schon zu Beginn sterben lassen“, betont er. Zu unsicher sei aktuell die Lage rund um den Amateurfußball. Niemand wisse – trotz aktuell niedriger Infektionszahlen –, ob und wie die Saison im August gestartet werden könne. „Vielleicht kommt ja noch die vierte Welle, wer weiß das schon?“, gibt Eckl zu bedenken. Lieber ist es ihm, erst ein Jahr später zu beginnen. „Und dann aber gescheit.“

Neben allen Unwägbarkeiten spricht auch die Situation in den beiden Kreisligen gegen einen jetzigen Start des Projekts. Für einen reibungslosen Ablauf ohne viele spielfreie Wochenenden bräuchte es Minimum 28 Kreisligisten. Aktuell gibt es jedoch nur 27, da zwar Denklingen und Otterfing in die Bezirksliga aufsteigen, von dort jedoch kein Absteiger aus dem Kreis Zugspitze kommt. Normalerweise würde Eckl bei einer solchen Konstellation die Verlierer der Abstiegsrelegation zur Kreisklasse um den frei gewordenen Platz spielen lassen. Da die Relegation jedoch heuer entfällt, ist das nicht möglich. Willkürlich ein Team zu bestimmen, das in der Kreisliga bleiben darf, ist für Eckl freilich auch keine Option. Er unterstreicht: „Das wäre allein schon sportgerichtlich nicht haltbar.“

Fest steht also: Das neue Spielsystem wird im Kreis Zugspitze in der kommenden Saison noch keine Anwendung finden. Dass stattdessen alles so läuft wie bisher, sprich mit „normaler“ Hin- und Rückrunde ohne Auf- und Abstiegsrunde, ist deshalb nicht gesagt. Eckl verweist auf eine Arbeitsgruppe des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV), die derzeit ergebnisoffen darüber diskutiert, wie die Saison möglichst Corona-sicher vonstattengehen soll. „Da ist vieles möglich“, betont er. Mit einem Ergebnis rechnet er in „spätestens zwei bis drei Wochen“.

(SIMON NUTZINGER)

Aufrufe: 027.5.2021, 09:08 Uhr
Münchner Merkur (Würmtal) / Simon NutzingerAutor