2024-05-10T08:19:16.237Z

FuPa Portrait
– Foto: Nico Ebmeier

Kordian Rudzinski: Ex-Nationalspieler - und nun X-Faktor!

Kordian Rudzinski wechselte seit 2012 acht Mal den Verein. Kam sogar für den Fußball aus Polen nach Deutschland. Nun möchte er aber an der Else sesshaft werden.

Wer sich die Station von Kordian Rudzinski so anschaut, mag schon mal ein wenig ins Staunen kommen. Ein U20-Nationalmannschaftspiel für Polen gegen England, drei Jahre lang Spieler beim polnischen Erstligisten Lodzki KS und dann sogar mit RW Ahlen in die deutsche Regionalliga aufgestiegen. Seit diesem Winter kickt er allerdings unter Daniel Halfar bei Rot-Weiß Kirchlengern und möchte dort unbedingt weit nach oben.

Als von dem Coronavirus noch kaum die Rede war, ging RW Kirchlengern als Tabellenführer in die Bezirksliga-Rückrunde. Neu mit an Bord: Innenverteidiger Kordian Rudzinski. Quasi gestohlen vom direkten Aufstiegs-Konkurrenten TuRa Löhne und direkt zum Stammspieler auserkoren. „Er könnte unser X-Faktor sein. Der Spieler, der uns noch für den Aufstieg gefehlt hat“, sagte Halfar im Januar. Und auch knapp drei Monate später kommt der RWK-Trainer kaum aus dem Schwärmen raus: „Er ist ein absoluter Führungsspieler, immer laut und positiv auf dem Platz.“

„Das ist meine Art Fußball zu spielen, einfach meine Natur“, erklärt Kordian Rudzinski selbst, der noch etwas Probleme mit der deutschen Sprache hat. „Ich liebe Fußball, es ist mein Blut und mein Traum. Ich will die Mannschaft führen und mit Selbstbewusstsein zum Erfolg bringen.“ Das Vorbild des Neu-Kirchlengeraners ist übrigens der belgische Innenverteidiger.

Nach dem Hinrundenduell zwischen TuRa Löhne und Kirchlengern sprach Halfar den 32-Jährigen an, ob er nicht zur neuen Saison oder sogar schon ab Winter an der Else kicken möchte. „Das war ein sehr gutes Angebot für mich. Jeder kennt den Namen Daniel Halfar und weiß, was man mit ihm erreichen kann. Wir wollen in die Landesliga und können das mit einem solchen Trainer auch schaffen.“


"Ich fühle mich in Kirchlengern einfach sehr wohl"

Und obwohl der Pole selbst U20-Nationalspieler und Erstligaprofi war, ist der Respekt vor dem Ex-Arminen spürbar. „Er hat enorm viel Ahnung von Taktik. Du merkst ab dem ersten Moment, was er für eine Erfahrung hat. Er gibt dir immer das richtige Ziel vor.“ Nachdem es Rudzinski 2014 über die Grenze zu Rot-Weiß Essen gezogen hatte, wechselte der mittlerweile 32-Jährige ständig durch Nordrhein-Westfalen. Beckum, Blomberg, Bad Salzuflen, Jöllenbeck und eben TuRa Löhne lauteten die nächsten Stationen. Nun würde er aber gerne etwas länger beim RWK bleiben: „Kirchlengern war für mich ein Schritt nach vorne. Hier herrscht eine sehr gute Mentalität und ich fühle mich einfach sehr wohl.“

Ob es aber tatsächlich etwas mit dem erhofften Aufstieg wird, weiß selbst der Innenverteidiger nicht. Denn viel hängt von der Entwicklung um das Coronavirus ab. „Fußball ist aktuell nicht die Hauptsache. Wir müssen Verantwortung zeigen und zu Hause bleiben. Das ist kein Spaß. Aber ich hoffe, dass wir die Saison sportlich beenden können.“, sagt er klar.

Bis dahin hält sich der 32-Jährige mit drei wöchentlichen 5-Kilometer-Läufen sowie zwei Mal mit einem „Full-Body-Workout“ fit. „Ich denke, dass wir nach dem Coronavirus noch stärker zurückkommen werden. Wir haben ein großes Ziel und geben dafür 110 Prozent. Wir werden zeigen, wie gut wir sind“, lautet die Kirchlengeraner Kampfansage.

Aufrufe: 028.4.2020, 08:00 Uhr
Nico EbmeierAutor