2024-06-04T08:56:08.599Z

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Nur zwei Siege in den letzten acht Spielen. Das wurde Trainer Andreas Koch beim TSV Grünwald zum Verhängnis. Foto: Robert Brouczek
Nur zwei Siege in den letzten acht Spielen. Das wurde Trainer Andreas Koch beim TSV Grünwald zum Verhängnis. Foto: Robert Brouczek

Kommentar: Üblichen Reflexe gelten auch in der 6. Liga

Koch bei Grünwald entlassen

Die Zeit von Andreas Koch beim TSV Grünwald ist abgelaufen. Für Fußball-Romantik ist offenbar auch in der Landesliga kein Platz. Ein Kommentar von Merkur-Mitarbeiter Umberto Savignano.

Man kennt das ja im Fußball: Der Trainer ist bei Misserfolg das schwächste Glied in der Kette. Etwas plötzlich kommt die Trennung des TSV Grünwald von Andreas Koch allerdings schon. Noch vor drei Wochen hatten die Grün-Weißen ja den Tabellendritten FC Töging zuhause verdient mit 4:1 besiegt. Gut, es folgten eine ganz schwache zweite Halbzeit beim 3:5 in Freilassing und ein dürftiger Heimauftritt beim 0:0 gegen Rosenheim. Und auch schon vor dem Coup gegen Töging ließ die eine oder andere Vorstellung sicher zu wünschen übrig. Die Tendenz wies insgesamt klar nach unten. Allerdings litt die Mannschaft lange unter den ständigen Ausfällen von Stammkräften. Nun, da sich der Kader wieder füllte, dürften sich als Folge der zwischenzeitlichen Personalnot zudem Verschleißerscheinungen bemerkbar gemacht haben. Und noch etwas lässt sich zu Kochs Gunsten vorbringen: Der Sprung von der Bezirks- in die Landesliga ist gewaltig und immer noch sind die Grün-Weißen der bestplatzierte von sechs Aufsteigern. Andererseits versetzte der Trainer jüngst mit seiner Startformation gegen Rosenheim nicht nur die Vereinsverantwortlichen in Staunen, als er mit den Bakovic-Brüdern und Torwart Nothhaft, der selbst bei manchen Konkurrenten als bester Keeper der Liga angesehen wird, drei Stützen auf die Bank setzte. Nicht zuletzt mit dieser Maßnahme hat er sich angreifbar gemacht.

Verwunderlich ist es trotzdem, dass ausgerechnet jener Mann, der den TSV nach zehn Jahren Abstinenz zurück in die Landesliga befördert hat, so schnell seinen Hut nehmen musste. Kochs Entlassung zeigt: Selbst im gehobenen Amateurbereich ist für Fußball-Romantik kein Platz, die harten Gesetze der Branche gelten in der Sechstklassigkeit genauso wie bei den Profis. Den Grün-Weißen kann man nur wünschen, dass bei ihnen nun auch ein anderer altbekannter, aber nicht immer verlässlicher Mechanismus greift: Neue Besen kehren gut

Aufrufe: 025.11.2017, 11:05 Uhr
Umberto Savignano - Münchner Merkur (Süd)Autor