2024-04-29T14:34:45.518Z

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Andi Koch möchte mit dem FC Anadolu in der Rückrunde noch den zweiten Tabellenplatz in der Bezirksliga Süd erkämpfen. Christian Riedel
Andi Koch möchte mit dem FC Anadolu in der Rückrunde noch den zweiten Tabellenplatz in der Bezirksliga Süd erkämpfen. Christian Riedel

Koch: „Die Plätze eins und zwei müssen unser Anspruch sein“

Coach des FC Anadolu Bayern, Andreas Koch, im Interview

Der Trainer des FC Anadolu Bayern, Andreas Koch, spricht im Interview über die Winterneuzugänge, die Auswärtsstärke seines Teams und die Unzufriedenheit mit der Platzierung zur Winterpause.

Der FC Anadolu liegt zur Winterpause auf dem siebten Tabellenplatz der Bezirksliga Oberbayern Süd. Warum sein Team mit diesem Zwischenergebnis nicht zufrieden sein kann, erklärt Trainer Andreas Koch im Vorort-Interview. Der zweite Platz ist das Rückrundenziel des 45-Jährigen, für den der Meister schon jetzt feststeht.

Zur Winterpause belegt ihr den siebten Tabellenplatz. Könnt ihr mit diesem Ergebnis zufrieden sein?

Ne, definitiv nicht. Wir haben uns das anders ausgemalt und auch andere Erwartungen an diese Saison gehabt. Insbesondere nachdem wir letzte Saison in der Relegation knapp am Aufstieg gescheitert sind. Da muss es unser Anspruch sein, zumindest wieder in derselben Region zu spielen. Also um die Plätze eins und zwei.

Ist das dann auch euer Ziel für die Rückrunde?

Ja, wir wollen so lange wie möglich um den zweiten Platz mitspielen. Der SV Bad Heilbrunn steht für mich schon als sicherer Meister fest. Sie sind in meinen Augen für kein anderes Team mehr einzuholen. Aus den verbleibenden zehn Spielen traue ich keinem Team zu, mehr als 25 Punkte mitzunehmen. Da kann beim SV Bad Heilbrunn gar nicht mehr so viel schief laufen, dass sie nicht die nötigen Zähler in der Rückrunde holen. Von Seiten der Betreuer und der Vorstandschaft wird bei uns alles getan, damit es den Jungs gut geht. Jetzt liegt es an uns, dass wir uns in der Rückrunde zu steigern. Ansonsten möchte ich betonen, dass es einfach nur Spaß macht, mit dem Team und Verein zu arbeiten.

„Wir haben schlicht und einfach nicht immer überzeugend gespielt“

Gibt es einen bestimmten Grund, wieso es diese Saison bisher nicht für einen Tabellenplatz weiter oben gereicht hat?

Wir haben im Sommer einige unserer Spieler an andere Vereine verloren, so zum Beispiel auch Vendim Sinani, der zu Pipinsried gegangen ist. Außerdem haben viele unserer Stammspieler in der Hinrunde im Schnitt nur zehn Spiele machen können. Das sollen aber keine vorgeschobenen Ausreden sein. Wir haben schlicht und einfach nicht immer überzeugend gespielt. Vor allem in den letzten Heimspielen haben wir Punkte gegen Gegner aus dem unteren Tabellendrittel liegen lassen. Wir hätten definitiv fünf, sechs, sieben Punkte mehr in der Hinrunde mitnehmen können.

Zwischendurch hattet ihr eine Serie von sieben Spielen ohne Niederlage. Was ist da bei euch richtig gelaufen?

Wir haben in dieser Phase einfach guten Fußball gespielt. Der Fitnesszustand der Spieler war top, nachdem es bei uns im August wegen Urlaubern mit der Vorbereitung immer etwas schwierig ist. Außerdem sind Spieler, die zuvor länger ausgefallen sind, wieder dazugekommen. Vor allem der Sieg gegen Herakles SV war für unsere Serie entscheidend. Da war dann der Kopf frei und dann ging es gut.

"Ich halte nichts davon, draußen irgendwo laufen zu gehen"

Wie sieht bei euch die Rückrundenvorbereitung aus?

Wir sind seit 28. Januar wieder im Training und haben drei wöchentliche Einheiten. Dabei wechseln wir zwischen Halle, Kunstrasen und Übung im Schnee, je nachdem, was das Wetter hergibt. Außerdem haben wir sieben Vorbereitungsspiele geplant, damit wir taktisch lernen und uns im Vergleich zur Hinrunde verbessern können. Wir haben viele gute Spieler, müssen aber lernen, als Mannschaft zu funktionieren. Ich denke, wir sind da auf einem guten Weg.

Gibt es bestimmte Punkte in eurem Spiel, die ihr für die Rückrunde verbessern wollt?

Wir wollen eine Mannschaft werden, in die sich jeder einbringt, egal, ob Alt oder Jung. Außerdem wollen wir zwei bis drei verschiedene Systeme draufhaben, um variabler und für unsere Gegner weniger berechenbar zu werden. Ansonsten wollen wir einfach unsere Philosophie umsetzen: Fußball spielen, ein schnelles Umschaltspiel und viel Ballbesitz. Ich halte nichts davon, draußen irgendwo laufen zu gehen. Jede Minute ohne Ball ist im Amateurfußball verschwendete Zeit. Drei Einheiten sollte man sinnvoller nutzen.

„Ich bin überzeugt, dass wir jede Mannschaft in der Liga schlagen können“

Euer erstes Rückrundenspiel geht gleich gegen den Tabellenführer SV Bad Heilbrunn. Was habt ihr euch für diese Partie vorgenommen?

Wir wollen dem Gegner möglichst stark Paroli bieten und im besten Fall drei Punkte mitnehmen.

Was konntet ihr aus der 1:3-Niederlage in der Hinrunde mitnehmen?

Man hat gesehen, dass sie eine sehr gute und eingespielte Mannschaft sind. Für mich war zu diesem Zeitpunkt aber nicht ersichtlich, dass sie zur Winterpause mit einem so starken Vorsprung führen würden und ich glaube, ihnen selbst auch nicht. Respekt an das Team, dass sie es geschafft haben das so souverän runterzuspielen.

Wir haben uns in diesem Spiel einfach saudumm angestellt und das war‘s mehr oder weniger. Ich bin überzeugt, dass wir jede Mannschaft in der Liga schlagen können, wenn wir das abrufen, was wir eigentlich können. Gegen Bad Heilbrunn haben wir uns bei den ersten beiden Toren katastrophale Fehler erlaubt und in der 50. Minute durch eine Gelb-Rote-Karte selbst geschwächt.

"Auswärts spielen wir einfach auf schöneren Plätzen"

Zur Winterpause habt ihr euch vier Neuzugänge gesichert. Kannst du uns speziell zu Jerone Osvaldo Gonzalez Duran und Ali Cakmakci was erzählen?

Auf der Torwartposition mussten wir handeln, nachdem Fabi (Fabian Grüner) uns verlassen hat. Wir sind sehr froh, dass Ali jetzt bei uns ist. Sein Bruder Semih spielt ja schon bei uns. Jetzt ist der Torwartkampf in der Familie ausgebrochen. Ali hat bei uns zudem einen Großteil des Torwarttrainings übernommen.

Auch Jero ist ein sehr, sehr guter Spieler mit einer tollen Einstellung. Er wollte sich uns wieder anschließen, weil es ihm bei uns offenbar gut gefallen hat.

Auch Prabin (Prabin Tsering Bhutia) ist ein Neuzugang, der uns als sehr guter Fußballer sicher helfen wird.

Spielt ihr lieber auswärts? In der Auswärtstabelle seid ihr auf dem zweiten Platz, zu Hause dagegen nur Achter.

Ich muss ehrlich sagen, auswärts spielen wir einfach auf den schöneren Plätzen. Wenn unsere Gegner bei uns auf dem Platz spielen, fragen sie immer, wieso sie auf dem Kunstrasen spielen müssen. Das ist leicht zu beantworten: Unser Rasenplatz ist in einem katastrophalem Zustand. Man kann dort keinen ordentlichen Pass spielen oder nur einen Ball stoppen. Das kommt spielerisch guten Mannschaften nicht entgegen.

Auf dem Kunstrasen machen es unsere Gegner dann gut. Es entstehen kaum Räume. Oftmals ist es dann Glückssache, wer gewinnt. Wir haben dort in der Hinrunde häufiger knapp unterlegen. Weil wir viel auf flache Pässe setzen, liegt das jeder anderen Mannschaft besser als uns.

Aufrufe: 014.2.2019, 15:14 Uhr
Kirsten PfisterAutor