2024-06-14T06:55:53.576Z

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Das Kapitel Sepp Schuderer gehört beim SV Donaustauf der Vergangenheit an.
Das Kapitel Sepp Schuderer gehört beim SV Donaustauf der Vergangenheit an. – Foto: Florian Würthele

Klemens: »Der Wechsel war einfach nötig«

SV Donaustauf will nach dem Schuderer-Rauswurf bis Anfang kommender Woche einen neuen Coach präsentieren

Das war ein Paukenschlag, mit dem wohl kaum einer gerechnet hat. Unmittelbar nach dem Pokalaus des Bayerligisten SV Donaustauf am Mittwochabend beim Bezirksligisten TSV Wacker 50 Neutraubling ist Trainer Sepp Schuderer von seinen Aufgaben entbunden worden. Geschäftsführer Matthias Klemens teilte dem Betroffenen die Entscheidung in einer Spontanaktion mit. Schuderer zeigte sich überrascht und auch geschockt. Einen Nachfolger auf der Trainerbank will der Verein Anfang der kommenden Woche präsentieren. Beim Heimspiel am Samstag gegen den TV Kottern werden Klemens und der Sportliche Leiter Hans Melzl den aktuellen Drittletzten der Süd-Staffel gemeinsam betreuen.
"Ich bin direkt nach dem Spiel darüber informiert worden, dass ich nicht mehr Trainer beim SV Donaustauf bin. Geschäftsführer Matthias Klemens hat mir das mitgeteilt”, so der 62 Jahre alte Schuderer in einer ersten Reaktion noch am Spielabend. Einen Tag später sagt der geschasste Coach, der mit dem SV Donaustauf im Mai als Meister der Landesliga Mitte den erstmaligen Aufstieg in die Bayernliga und damit den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte gefeiert hat: “Ich habe eine Nacht darüber geschlafen. Aber es ist besser, wenn ich dazu nichts sage. Ich habe nicht den Nerv dazu und möchte jetzt erst einmal Abstand gewinnen.” Das hört sich so an, als könne Schuderer die Entscheidung der Verantwortlichen nicht nachvollziehen, die ihm in der Kabine vor versammelter Mannschaft überbracht worden sein soll.

Schuderer: »Es ist besser, wenn ich dazu nichts sage. Ich habe nicht den Nerv dazu und möchte jetzt erst einmal Abstand gewinnen.«

Matthias Klemens, der als Geldgeber und Geschäftsführer die Dinge beim SV Donaustauf leitet, zeigt sich enttäuscht von den jüngsten Auftritten. Denn der Bayernliga-Neuling konnte nach dem 2:1-Auftaktsieg beim TSV 180 München II kein Spiel mehr gewinnen, holte in der Liga nur noch ein 2:2 gegen den FC Deisenhofen und verlor am Mittwoch im Pokal mit 0:1 bei einem Bezirksligisten in Neutraubling. “So kann man sich nicht präsentieren. Wir haben verdient mit 0:1 verloren, denn wir hatten keine einzige Torchance. Daher war es eine Spontan-Aktion, sich vom Trainer zu trennen”, sagt Klemens, der beteuert: “Wir hatten zu diesem Zeitpunkt noch mit keinem anderen Trainer gesprochen.” Am Samstag werden nun Klemens selbst und sein Sportlicher Leiter Hans Melzl die Mannschaft betreuen. “Wir wollen dem Nachfolger die Möglichkeit geben, eine Woche Zeit bis zum nächsten Spiel zu haben. Daher ist es unser Ziel, den Nachfolger zu Wochenbeginn zu präsentieren. Im Moment haben wir noch keine Lösung”, so Klemens weiter. Klemens macht geltend, dass es Signale aus der Mannschaft gegeben haben soll, sich von Schuderer zu trennen. Der Geschäftsführer hat zudem festgestellt: “Der Wechsel war einfach nötig. Wir müssen etwas Neues ausprobieren. Denn es hat eine gewisse Verunsicherung geherrscht.”

Personell soll noch nachgebessert werden: »Wir brauchen einen deutschen Sechser, der kopfballstark ist.«

Baustellen gibt es beim Bayernliga-Neuling derzeit genug. Da ist einerseits die Undiszipliniertheit einiger Spieler. In fünf Punktspielen gab es bereits vier Platzverweise, dreimal Gelb-Rot und einmal Rot. Von der roten Karte betroffen ist Torjäger Nikola Vasilic nach einem angedeuteten Kopfstoß im Spiel gegen den FC Deisenhofen, was ihm sechs Spiele Sperre eingebracht hat. Zudem hat sich der Verein von Kreativspieler Stefan Alschinger getrennt, einem der Topverdiener, wie Klemens bestätigt. “Stefan war nicht mehr in der Form, in der wir ihn brauchen. Zudem hat er jetzt eine Freundin in München.” Ein Ersatz wird dringend gesucht, der folgendes Anforderungsprofil erfüllen muss: “Wir brauchen einen deutschen Sechser, der kopfballstark ist”, beschreibt Klemens. Bis Ende August soll noch ein Neuer mit diesen Fähigkeiten kommen. Mit dem will der SV Donaustauf so schnell wie möglich raus aus dem Tabellenkeller und sich in sicheren Tabellengefilden aufhalten. Mehr scheint aktuell nicht drin.
Aufrufe: 08.8.2019, 11:43 Uhr
Dirk Meier Autor