Keine Punkte, dafür Motivation

Es war der erste richtig schöne Fußball-Sonntag, der rund 200 an die Kirschhecke lockte. Ein Sieg für Marienborn gegen den Tabellenvierten und die Grün-Weißen wären zurück an der Tabellenspitze gewesen. Das klappte zwar nicht, dafür gelang beiden Teams gute Fußball-Unterhaltung. „Das war hochwertig und wir haben gesehen, dass wir zu den Top-Mannschaften zählen“, resümierte Cakici.

Marienborn und Rülzheim starteten temporeich ins Spiel. Zum ersten Mal gefährlich wurde es aber nach einem Einwurf (15.): Joshua Klueber flankte den Ball über den Strafraum hinweg, anschließend kam der Ball am Fünfmeterraum zu Moritz Freisler, der zum 1:0 verwandelte. Die Gastgeber kontrollierten in den Folgeminuten die Begegnung, ließen Rülzheim auch immer mal wieder kommen, sich selbst aber nie in Bedrängnis bringen. Die Defensive stand gut. Erst in der 24. Minute musste Torhüter Johannes Melchior nach einem Konter eingreifen. Es war jedoch ein Vorgeschmack auf die Phase bis zur Halbzeit, in der Rülzheim schneller und stärker wurde. Über die linke Seite ging es in der 37. Minute, einen Schuss aus 20 Metern musste Melchior abprallen lassen, doch Rülzheims Andelo Srzentic war für das 1:1 zur Stelle.

Gleich nach der Pause (47.) sollte sich die TuS Marienborn aber nochmal auskontern lassen: Diesmal ging es über die rechte Außenbahn und Carsten Lutz musste zum 1:2 nur noch einschieben. Das Spiel blieb hochwertig, wurde natürlich immer emotionaler. Je mehr Minuten auf die Uhr kamen, desto häufiger lag ein Spieler mit Krämpfen am Boden. Dennoch drückten beide Mannschaften weiter aufs Tempo. Die größte Chance zum Ausgleich hatte TuS-Stürmer Andreas Klapper, nachdem Dennis Ritz über Links geflitzt war (64.). „Wenn da das 2:2 fällt, kippen die total auseinander“, war sich Cakici sicher. Doch Rülzheim hielt durch – bis zum Ende. Hitzig wurde es nochmal, als Ritz direkt vor der Marienborner Bank gefoult wurde.

Ali Cakici freute sich über die Emotionen, die Motivation, die ihm diese Niederlage bescherte, und darüber, dass die Tabelle oben noch ein bisschen enger geworden ist. „Das macht doch Lust auf mehr. Wir sind total auf dem richtigen Weg“, sagte er und schickte sein Team zu den Zuschauern, um sich verdienten Applaus abzuholen. Auch wenn’s schwerfiel.

TuS Marienborn: Melchior – Hofmann (51. M. Ritz), Hellmann, Putzker, Klueber (51. D. Ritz) – Berninger, Freisler, Trapp, Harden (73. Schwiderski) – Klapper, Portmann.