2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa Portrait
Vor der Corona-Pause war Fabio Zeche die Nummer eins, jetzt muss er sich bei Schwaben Augsburg hinten anstellen. Doch der 24-Jährige nimmt die Herausforderung an.
Vor der Corona-Pause war Fabio Zeche die Nummer eins, jetzt muss er sich bei Schwaben Augsburg hinten anstellen. Doch der 24-Jährige nimmt die Herausforderung an. – Foto: Dirk Meier

„Kein dreckiger Zweikampf“

Beim TSV Schwaben Augsburg konkurrieren zwei gute Torhüter um den Platz im Kasten +++ Fabio Zeche hat derzeit seinen Stammplatz verloren, aber er sieht seine Lage sportlich

Die Situation ist nicht einfach für Fabio Zeche. In der Vor-Corona-Zeit war es nämlich keine Frage, wer das Tor des Bayernligisten TSV Schwaben Augsburg hütet. Der 24-jährige Zeche war gesetzt. 23 Spiele absolvierte der Keeper, der im Sommer 2019 vom FC Memmingen zu den Violetten kam, bis dahin. Doch seit dem erneuten Start während der Pandemie hat sich beim Bayernligisten etliches verändert. Es wurde ein neues Trainerteam verpflichtet und zudem hat sich die Mannschaft mit einer Reihe von Spielern verstärkt.

Für Zeche bedeutete dies, dass er mit Kevin Schmidt vom FV Illertissen einen neuen Konkurrenten bekommen hat. In den ersten beiden Spielen nach dem Neustart bekam dieser jetzt auch den Vorzug. Schmidt ist auch nichts vorzuwerfen. Sowohl in Schwabmünchen (3:0 für Schwaben), wie auch gegen Nördlingen (1:0) blieb er fehlerfrei. Das bedeutet wohl für Zeche, dass er am kommenden Sonntag beim FC Ingolstadt II erneut auf der Bank Platz nehmen muss. „Es ist bisher ein fairer Zweikampf zwischen Kevin und mir gewesen, aber natürlich ist es derzeit nicht ganz einfach für mich“, sagt Zeche.

Dabei will er niemand Vorwürfe machen: „Es war mir auch klar, dass es für mich schwieriger wird. Kevin ist ein super Torhüter und bringt viel Regionalliga-Erfahrung mit.“ Zeche versucht auf alle Fälle, die Lage sportlich zu nehmen: „Wir haben in den Vorbereitungsspielen die gleichen Einsatzzeiten bekommen, allerdings konnte sich auch mangels Beschäftigung keiner so richtig auszeichnen. Aber die Trainer haben das jetzt so entschieden und damit muss ich auch leben.“ Zeche nimmt diese Herausforderung an. „Kevin und ich haben ja ein sehr gutes Verhältnis und auch viel Spaß im Training. Wir kommunizieren untereinander, was wir besser machen können. Das war von Anfang an so“, erzählt der Torwart und ergänzt: „Wir haben beide gleich gesagt, dass wir keinen dreckigen Zweikampf wollen.“

Unmittelbar vor den Punktspielen hat das Trainerteam mit den beiden gesprochen. „Man hat uns gesagt, dass es eine sehr knappe Entscheidung war“, so Zeche. Fabio Zeche, der wie Kevin Schmidt aus der Jugendabteilung des FC Augsburg stammt, hat für die Entscheidung auch durchaus Verständnis: „Was soll der Trainer machen? In der Vorbereitung konnte man kaum Unterschiede ausmachen und jetzt nach zwei Siegen in Folge hat er keinen Grund zu wechseln. Ich kann nur weiterkämpfen und mich anbieten.“ Die sportliche Situation der Schwaben sieht Zeche, dessen Vater Jürgen früher auch bei den Violetten im Tor stand, nach den beiden Siegen erheblich verbessert: „Wir hatten jetzt mit mit zwei Siegen einen Superstart, aber dürfen jetzt nicht in den Trott verfallen, zu sagen: es läuft jetzt so weiter. Wir haben ja zuletzt beim knappen 1:0-Sieg gegen Nördlingen gesehen, dass es nicht von allein läuft.“ Außerdem kann sich Zeche vorstellen, was am Sonntag in Ingolstadt auf seine Mannschaft zukommt. „Das wird ein ganz harter Brocken und noch einmal eine ganz andere Hausnummer als Nördlingen", warnt der Torwart vor dem Duell beim Tabellenzweiten. Er dagegen muss weiterhin auf seine Chance warten. Ganz ohne frustriert zu sein. „Ich fühle mich bei Schwaben megawohl“, grinst Zeche.

Aufrufe: 014.10.2020, 14:32 Uhr
Wolfgang LangnerAutor