Kämpfer Alexander Greisel beim TSV Neuried endgültig angekommen

Neuried – Es war ein etwas ungewohntes Bild, das sich den Zuschauern am Mittwochabend beim 2:2 zwischen den Bezirksligisten TSV Neuried und SpVgg Haidhausen bot: Da der etatmäßige Neurieder Spielführer Konstantin Kühnle mit Leistenproblemen passen musste und im Tor von Luka Pelke vertreten wurde, führte Alexander Greisel, seit dieser Saison zweiter Kapitän, die Mannschaft aufs Feld. Am Sonntag gegen den SV Neuperlach München (14 Uhr, Am Sportpark) könnte es erneut dazu kommen, denn Kühnle ist noch angeschlagen.

„Es sind auch neben dem Platz viele Freundschaften entstanden.“

Alexander Greisel über seinen Wechsel von Gräfelfing nach Neuried.

Ausschlaggebend für die vor Saisonbeginn durch die Trainer Maximilian Zgud und Josip Hrgovic getroffene Entscheidung für Greisel als Stellvertreter des langjährigen Kapitäns Kühnle war vor allem dessen herausragende Mentalität. „Er ist jemand, der durch seinen Kampfgeist und seinen Willen vorangeht“, lobt Zgud. Der 26-Jährige selbst freut sich, das Team gemeinsam mit Kühnle anzuführen. Als eine seiner wichtigsten Aufgaben betrachtet er die Kommunikation auf dem Feld. „Es ist wichtig, viel zu reden. Das fehlt gerade den jüngeren Spielern teilweise noch“, so Greisel. Als großen Lautsprecher möchte er sich aber nicht inszenieren. „Früher haben die Führungsspieler eher draufgehauen, aber das hat sich ein bisschen verändert. Kritik muss auch mal sein, aber der Mitspieler muss damit etwas anfangen können.“

Greisel wagte 2018 gemeinsam mit Thomas Maier und Carlo Schick (inzwischen beim SC München) den Sprung von seinem Heimatverein TSV Gräfelfing zum TSV Neuried, der damals noch in der Landesliga spielte. „Ich wollte sehen, ob ich zwei Ligen höher mithalten kann“, so Greisel. Inzwischen ist er endgültig angekommen. „Es sind auch neben dem Platz viele Freundschaften entstanden“, betont er.

TSV Neuried: SVN München wird „uns auf jeden Fall fordern“

Und sportlich? Mit sieben Punkten aus vier Spielen ist der TSV ordentlich, wenn auch nicht perfekt in die Saison gestartet. Der ernüchternden 1:4-Auftaktniederlage beim BCF Wolfratshausen folgten zwei klare Siege sowie das Unentschieden gegen die SpVgg Haidhausen, bei dem die Hausherren erst in der Schlussminute den Ausgleich kassierten. „Wir haben uns leider nicht belohnt, aber von der Leistung her müssen wir trotzdem an das Spiel anknüpfen“, so Greisel. Ähnlich sieht es Trainer Zgud: „Ich habe inzwischen meinen Frieden mit dem Spiel gemacht. Wir haben uns zweimal nicht clever angestellt, aber das Positive überwiegt klar.“

Der Gegner SVN München (neun Punkte nach vier Spielen) dürfte allerdings mindestens ebenso stark sein wie Haidhausen. „Sie werden uns auf jeden Fall fordern, aber wir haben ein Heimspiel und sind gut drauf“, so der TSV-Coach. Fehlen werden Maximilian Kriebel und Lorenzo Kurras (beide Urlaub). Dafür kehrt Angreifer Jonas Einloft nach Urlaubspause in den Kader zurück. (Tobias Empl)