2024-05-24T11:28:31.627Z

FuPa Portrait
Seine Weggefährten kennen Florian Giebel besser unter dem Namen "Juri".
Seine Weggefährten kennen Florian Giebel besser unter dem Namen "Juri". – Foto: © Achim Freund

"Juris" Pech wurde zu Rudolstadts Glück

Der Vorname von Giebel ist Florian. Warum ihn aber seine Weggefährten im Fußball „Juri“ nennen, erschloss sich dem Verfasser lange nicht, wobei ja Spitznamen im Fußball nicht gerade ungewöhnlich sind.

Im „Stilbruch“ hat der 27-Jährige beim Frühstück das Geheimnis gelüftet. Als Fan des Komikerduos „Elsterglanz“, das Mansfelder Mundart mit DDR-Begriff mischt, konnte er eine der beiden Figuren, eben den Juri, besonders gut nachmachen. Und schon war der Spitzname geboren und Florian Giebel ist seitdem eben nur „Juri“.

Wie manch anderer im Einheit-Oberligakollektiv hat Giebel eine Jenaer Vergangenheit. Dabei hat er seine ersten Fußballschritte beim SC 03 Weimar auf dem Lindenberg gemacht. Hier und vor allem im Stützpunkt Apolda wurde man auf das Talent aufmerksam. Mit dem FC Carl Zeiss Jena und dem FC Rot-Weiß Erfurt standen dem damals Zwölfjährigen gleich zwei Nachwuchsleistungszentren offen. Er entschied sich für die Zeiss-Stadt und hat diesen Schritt in den Club und das Internat nie bereut. Bei Trainern wie Georg-Martin Leopold und Mark Zimmermann konnte er sich im Nachwuchs gut entwickeln und 2012/13 den Sprung in die 1. Mannschaft schaffen. Im Mai 2013 wurde Florian erstmals beim 1:0 im Heimspiel gegen Union Berlin II eingesetzt.

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Doch dann folgte eine sehr schwere Verletzung. Bei einem Schuss knickte der linke Arm weg und das Kahnbein brach. Das behindert ihn nicht nur wegen der Arthrose noch heute und er muss am linken Arm eine Manschette tragen, über die er die Schiedsrichter vor jedem Spiel immer informiert. Nach der Blessur kam er nicht wieder so richtig in Tritt.

Nach Spielen in der 2. Mannschaft bis Sommer 2019 teilte der Außenverteidiger dem Verein mit, ein Jahr Pause zu machen und sich auf sein Studium Sportmanagment/Wirtschaftswissenschaften von 2015 bis März 2020 und einen erfolgreichen Abschluss zu konzentrieren.

Doch dann war die Lust am Fußball wieder da und Einheit-Coach Holger Jähnisch schaffte es, Juri auch mit Verweis auf andere ehemaliger Jenaer nach Rudolstadt zu locken. Aber die Zeit beim FC Carl Zeiss vergisst er nicht. Gern denkt er an das Landespokalfinale gegen Rot-Weiß Erfurt, das Jena 5:0 gewann, oder auch an das DFB-Pokalspiel gegen Erzgebirge Aue (0:1) zurück.

Seit 2020 hat Florian auch seinen beruflichen Platz gefunden. Der ist im 22. Obergeschoss des Jenatowers sogar noch mit eine hervorragenden Aussicht verbunden. Der Autor weiß, wovon er schreibt, denn hier war während seiner Studienzeit 1972 - 76 die Sektion Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität untergebracht. Im „Turm“ arbeitet Giebel in einer Kommunikationsagentur, die vor allem im digitalen Marketingbereich tätig ist, als Projektmanager.

Die „berühmt-berüchtigte“ Frage nach den eigenen Stärken und möglichen Reserven, die der Vereinssprecher bisher jedem Porträtierten gestellt hat, beantwortet unser Gesprächspartner nach einem Biss ins frische Croissant so: „Meine Vorzüge liegen im physischen und läuferischen Bereich. Ich bin zweikampfstark und extrem schnell. Das Manko liegt ein wenig in der fußballerischen Qualität.“

Privat läuft alles sehr gut. Florian ist verlobt, aber der Hochzeitstermin 2020 fiel Corona zum Opfer. In seine Freizeit läuft oder klettert er sehr gern. Mit 27 kann Juri noch einige Zeit unterhalb der Heidecksburg spielen … .

Aufrufe: 027.10.2021, 21:00 Uhr
H. Gerlach / FC Einheit RudolstadtAutor