2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligavorschau
Schärft die Sinne: Gonsenheims Coach Jörg Jansohn erwartet auch in Wirges von seinem Team volle Konzentration.	Foto: hbz/Schäfer
Schärft die Sinne: Gonsenheims Coach Jörg Jansohn erwartet auch in Wirges von seinem Team volle Konzentration. Foto: hbz/Schäfer

Jörg Jansohn mahnt 100 Prozent an

Gonsenheims Trainer tritt vor der Partie in Wirges auf Euphorie-Bremse / Schott gastiert in Salmrohr

Mainz. Am Samstag gehen die beiden Mainzer Fußball-Oberligisten auf Reisen: Erst läuft der SV Gonsenheim um 14.30 Uhr bei der Spvgg. Wirges auf, dann stößt eine Stunde später der TSV Schott Mainz beim FSV Salmrohr an. Dass man es mit dem Vor- und Drittletzten zu tun hat, stellt die Trainer beider Teams vor Herausforderungen.

,,Ich sehe die sehr große Gefahr, dass unser Umfeld abhebt", sagt Gonsenheim-Chefcoach Jörg Jansohn. Nach dem 0:0 des aktuell Drittplatzierten gegen Tabellenführer Hauenstein ,,ist man dort etwas euphorisiert". Wichtigste Aufgabe des Trainerteams ist nun, dass sich dies nicht auf die Spieler überträgt: ,,Es wäre typisch Gonsenheim, wenn wir nach einer Top-Leistung gegen ein Spitzenteam nun mit 90 Prozent ins Spiel gehen. Aber unter 100 Prozent gewinnst du in dieser Liga kein Spiel."

Zumal Wirges ein schlafender Riese ist: ,,Das ist größtenteils dieselbe Mannschaft, die vergangene Saison zu den besten Rückrundenteams zählte", mahnt Jansohn, der an der bewährten Taktik festhalten will, die in den ersten drei Auswärtsspielen neun Punkte einbrachte: ,,Eine gesicherte Defensive, zu null spielen und unsere schnellen Leute einsetzen, dabei bleiben wir. Wenn wir uns als Favorit sehen, geht das sofort in die Hose."

Zumal die Gonsenheimer erneut ihr Mittelfeld umstellen müssen. Robin Lehmann ist eine Woche abwesend, Elias Matzon hat sich beim Kicken das Nasenbein gebrochen. ,,Wir hatten Montag und Dienstag freigegeben, damit die Spieler sich erholen. Das geht gar nicht, dass er dann auf den Bolzplatz geht", grantelt Jansohn, der nun vier bis sechs Wochen auf den Mittelfeld-Malocher verzichten muss. Maxim Bujnov fehlt weiter, Nils Letz und Mustafa Yilmaz sind noch lange nicht bei 100 Prozent. Gut, dass Neuzugang Christopher Weber mit an Bord ist. ,,Ein schneller, geradliniger und schussstarker Spieler", sagt CoTrainer Babak Keyhanfar, der den Transfer des 19-Jährigen eingefädelt hatte. Bei der U 19 des SV Wehen Wiesbaden war der torgefährliche Rechtsaußen Führungsspieler. Zudem sorgt der unverhoffte Verbleib von Torjäger Arif Güclü für ein Überangebot im Sturm, wo auch sein designierter Nachfolger Jannik Kern, Talent Nico Tasch und Keyhanfar selbst zur Verfügung stehen.

Cakici mit Luxusproblem

Das ein oder andere Luxusproblem hat auch der TSV Schott, der bis auf Preston Zimmerman und Nicklas Schlosser (wieder im Lauftraining) alle Mann an Bord hat. Dass der von Paul Linz trainierte FSV so lange ohne Punkt dasteht, hätte vor der Saison gewiss niemand erwartet. ,,Darüber könnten wir uns 1000 Gedanken machen", sagt Schott-Trainer Ali Cakici, ,,aber dann ist man ja gar nicht mehr bei sich selbst. Also haben wir beschlossen, uns nullkommanull Gedanken zu machen." Nach neun Punkten aus drei Spielen haben die Mainzer eine breite Brust. ,,Wir wissen das zu schätzen, aber wir drehen nicht durch - genauso wenig, wie wir nach nur einem Punkt aus den ersten drei Spielen durchgedreht sind", verspricht Cakici: ,,Im Moment muss man einfach sagen: Es rollt. Und ich bin der Letzte, der das aufhalten will." Die Gefahr, beim Vorletzten ohne den nötigen Ernst ins Spiel zu gehen, besteht gleichwohl. Gut, dass das ein oder andere Luxusproblem im Kader automatisch für Reizpunkte sorgt.



Aufrufe: 03.9.2015, 16:09 Uhr
Torben SchröderAutor