Zunächst hatte der 21 Jahre alte Ex-Bamberger den Konkurrenzkampf um die Nachfolge von Rüdiger Beck zwischen den Forchheimer Pfosten für sich entschieden, doch nach zwei Niederlagen und fünf Gegentreffern wurde Kraut vom spät aus Erlangen- Bruck verpflichteten Talent Tugay Akbakla abgelöst. Der Jahn holte mit dem 18-Jährigen vier Zähler aus den folgenden zwei Partien und konnte sich beim überragenden Akbakla bedanken, dass dessen erste Niederlage als Nummer eins gegen den Würzburger FV (0:4) nicht noch höher ausfiel. In diesem Spiel am vergangenen Mittwoch saß Kraut noch einmal auf der Auswechselbank, bei der neuerlichen unglücklichen 0:1-Niederlage in Regensburg musste Torwarttrainer Dirk Schrott als Ersatz herhalten.
„Michael hat uns am Samstag über seine Wechselabsichten informiert. Wir wollten ihn überzeugen, die Herausforderung anzugehen. Auch wenn die Chancen nicht gut standen, eine Entscheidung sollte erst am Montag gefällt werden“, erklärt Forchheims Teammanager eine Meldung aus dem Lager des ATSV Erlangen am Sonntagabend. Darin wird Abteilungsleiter Jörg Markert am Rande des Bezirksligaspiels der Erlanger beim TB Johannis 88 zitiert. Man wollte die letzte Planstelle im Kader schließen und hatte über Verteidiger Ken Kishimoto (2010/2011 beim SV Buckenhofen aktiv) Kontakt zu dessen Bamberger Jugendgefährten Kraut aufgenommen. „Er hat in Forchheim ein wenig den Spaß verloren, den will er bei uns wiederfinden“, sagte Markert und stellte Schüttinger vor vollendete Tatsachen, obwohl sich beide Seiten in einem Telefonat aus Forchheimer Sicht auf Montag vertragt hatten.
Für die Verpflichtung von Michael Kraut als weiteren Vertragsamateur im hochklassig besetzten Team um die ehemaligen Jahnler Florian Clausnitzer und Ferdinand List benötigt der ATSV die Zustimmung von Schüttinger allerdings auch nicht. „Wir versuchen jetzt natürlich, noch einen zweiten Torhüter zu bekommen. Entweder als Vertragsamateur oder einen Vereinslosen. Aber der Markt gibt wenig her. In der Winterpause wird es traditionell noch schwerer, da unglaubliche Ablösesummen verlangt werden“, so Schüttinger. Die neuerliche Torwartsuche rundet das Bild einer Baustelle ab, auf der das Trainergespann Michael Hutzler und Christian Michl versuchen, mit einer unerfahrenen Mannschaft die alte Stärke zurückzuerlangen.