Die Baufirma Althammer GmbH aus Pempfling-Großbergerdorf hatte auf Vermittlung von Christian Hartung vom Hochbauamt dem Historischen Museum Regensburg das einstige Schild, das Jahrzehnte über dem Nordeingang des Jahnstadions an der Prüfeninger Straße hing, zur Verfügung gestellt. „Ich muss hier die Firma Althammer außerordentlich loben, denn es war ein Riesenglück, dass wir dieses Stück Regensburger Sportgeschichte für das Museum bekommen haben“, erklärte Kulturreferent Klemens Unger.
Ein weiterer Grund für die Rettung dieses Relikts war, dass die Abbruchfirma kein schweres Gerät einsetzen konnte. Zumindest nicht bei der Entfernung der ehemaligen Gaststätte „Jahntribüne“. Dort wurden ja bekanntermaßen wertvolle Deckenmalereien aus den 30er-Jahren entdeckt. Im Zuge der behutsamen Sicherstellung dieser geschichtsträchtigen Stücke blieb unter anderem auch das Metallschild, das den Fußballfans seit 1949 den Stadion-Eingang wies, erhalten. Millionen Jahnfans sind seit den 50er-Jahren unter diesem Schild hindurch ins Stadion zu ihrem SSV gegangen. Am 19. September 1926 war es für den 1907 gegründeten Fußballverein eröffnet worden. Zu umfangreichen Renovierungsmaßnahmen nach dem Zweiten Weltkrieg gehörten die Wiederherstellung der Tribüne und der Einbau der Stehränge. Mit ihnen bot das Stadion nach 1949 über 30000 Zuschauern Platz. In der Oberligasaison 1949/50 glänzte es mit dem erfolgreichen Verein, der zum Meister der Landesliga aufgestiegen war, um die Wette. „Das Regensburger Jahnstadion war sogar an den Olympischen Spielen 1972, die in München ausgetragen wurden, beteiligt. So kamen viele Zuschauer zum Vorrundenspiel zwischen Brasilien und Russland in das Stadion und schritten ebenso unter dem riesigen Schild hindurch“, so die Leiterin der Museen der Stadt, Dr. Doris Gerstl.
Das Schild selbst wurde von der noch heute erfolgreich agierenden Firma Macht entworfen und gebaut. Das Schild hat eine Länge von neuneinhalb Metern und zeigt die Vereinsfarben Rot und Weiß, die der Verein 1911 übernommen hatte. In Großbuchstaben ist der Schriftzug „Jahnstadion“ zu lesen. Wie die Museumschefin weiter ausführte, erzähle die elegante Schrift mit den eigentümlichen Großbuchstaben von Modernität, Selbstbewusstsein und Aufstiegswillen. Um das Schild überhaupt abmontieren zu können, wurde es in Einzelteile zerlegt. Die Museumsleiterin freute sich über die Schenkung von Christoph Althammer: „Mit dem Schild dokumentieren wir die Sportgeschichte Regensburgs. Am Samstag ins Jahnstadion zu gehen, gehörte für viele Regensburger dazu. Das Schild veranschaulicht Identität.“ Jetzt werden wir es erst einmal in unser Depot bringen. Ich bin mir sicher, wenn das historische Museum erst einmal restauriert ist, werden wir für das Schild einen geeigneten prominenten Platz finden“, so Kulturreferent Klemens Unger. „Der Auftrag, ein altes Fußballstadion abzureißen, gehört eher zu den selteneren Fällen. Für mich war es selbstverständlich, dass wir dieses Schild den Regensburgern in ihrem Museum zur Verfügung stellen“, so Firmenchef Christoph Althammer.