2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Firat Güngör, hier bei einem Vorbereitungs-Turnier für den Jahn (in hellblau) gegen seinen Ex-Klub Frohnlach am Ball, steht nach mehrtägiger Abwesenheit ohne Trainingsrhythmus vor der direkten Rückkehr in die Startformation. F: Michael Müller
Firat Güngör, hier bei einem Vorbereitungs-Turnier für den Jahn (in hellblau) gegen seinen Ex-Klub Frohnlach am Ball, steht nach mehrtägiger Abwesenheit ohne Trainingsrhythmus vor der direkten Rückkehr in die Startformation. F: Michael Müller

Jahn fährt mit vielen Sorgen und Lösungsideen zum Derby

Vorschau 8. Spieltag - Samstag: Forchheim gastiert im Prestigeduell zur Sandkerwa bei Regionalliga-Absteiger Eintracht Bamberg +++ Nach Pokalsieg will der SV Seligenporten auch in der Liga wieder jubeln

Nach vier Siegen zum Auftakt wartet der SV Seligenporten nun schon seit zwei Partien auf den nächsten Sieg. Eingefahren werden soll dieser am besten schon am Samstagnachmittag (16.00 Uhr) beim SV Alemannia Haibach. Doch die Personalsorgen im Kloster werden nicht weniger. Auch in Forchheim reißen die Hiobsbotschaften derzeit einfach nicht ab. Vor dem prestigeträchtigen Auswärtsderby am Samstag (15 Uhr) beim Regionalliga-Absteiger FC Eintracht Bamberg, hat die SpVgg Jahn Forchheim neuerliche Ausfälle zu beklagen.

FC Eintracht Bamberg 2010 - SpVgg Jahn Forchheim (Sa 15:00)

Die gute Nachricht aus Sicht des Jahn lautet, dass sich die Spieler auch in der aktuell misslichen Situation nicht gänzlich den Spaß an ihrem Lieblingssport verderben lassen. „Unentschieden gegen ein Team aus der Spitzengruppe ist in Ordnung“, fand Kapitän Hayri Özdemir nach dem am Ende schmeichelhaften Remis gegen Aubstadt. Ohnehin würde der zweite Saisonsieg besser schmecken, deutete der Abwehrchef grinsend mit den Worten „hauen wir die halt nächste Woche weg“ an, wenn es gegen die alten Kollegen geht. Bekanntlich schnappte sich Viertliga-Absteiger Eintracht Bamberg mit Bastian Schäferlein, Maximilian Göbhardt und Oliver Seybold gleich drei fix einkalkulierte Leistungsträger der Forchheimer. „Es wurden ein paar Nachrichten ausgetauscht, vielleicht schlägt noch einer eine Wette vor. Auf jeden Fall bin ich absolut heiß auf dieses Duell“, sagt Özdemir vor dem Aufeinandertreffen.

„Wissen, worum es geht“

Dass seine Mannen mit der richtigen Einstellung auftreten und „alles geben“, dessen ist sich Coach Michael Hutzler ebenfalls sicher: „Ich muss da keinen extra motivieren. Derby, Sandkerwa, frühere Mitspieler. Es ist klar, worum es geht. Wir wissen, dass wir zuallererst über den Kampf kommen müssen.“ Dabei schwingt freilich die Einsicht eines Trainers mit, dessen neu zusammengestellte Mannschaft spielerisch derzeit, wenn überhaupt, nur magere Fortschritte erzielt. Zur Stabilisierung verordnete Hutzler seinen Schützlingen bereits eine defensivere Ausrichtung.

In einem kleinen Testkick unter der Woche gegen ein Team aus Doha (0:3) offenbarten sich jedoch erneut bekannte Probleme. Dem Jahn fehlt die Kompaktheit der Vorjahre, auf die baute das schnelle Umschaltspiel auf. Weil die Anzahl der Ballverluste im Mittelfeld die Gewinne überwiegt, wackelt die jetzt etwas tiefer stehende Abwehr unter Bedrängnis und bleibt die Offensive meistens blass. „Wir haben uns deshalb im Training wiederholt mit Pressing-Situationen befasst“, bekräftigt Hutzler. Die Rädchen in seinem System, weiß der 45-Jährige, werden aber wohl so schnell nicht ohne Makel ineinander greifen. „Es kann nur funktionieren, wenn genügend Erfahrene auf dem Platz stehen. Unsere Jungen haben ohne Zweifel Qualität, brauchen allerdings noch Zeit und müssen herangeführt werden. Das geht nur im Moment aufgrund unserer Verletzungsmisere kaum. Ich bin nicht der Typ, der jammert, aber so schlimm hat es uns in Forchheim in meiner Zeit noch nie erwischt.“ Während Genc Bajrami und Adem Selmani noch auf Heimatbesuch sind, kurieren Hendrik Hassa und Bastian Leikam ihre Sprunggelenksverletzungen aus. Nun hat sich mit Tobias Eisgrub im Training am Donnerstag der nächste einen Bänderriss zugezogen und Klaus Faßold, der am Dienstag 90 Minuten absolvierte, muss seine Rückkehr in die Startelf aus gesundheitlichen Gründen mindestens um eine Woche verschieben. Im gerade einmal 14-köpfigen Aufgebot ruht umso mehr Verantwortung auf Hutzlers wichtigstem Torschützen Thomas Roas, der sich nach wie vor schonen muss und im Abschlusstraining nicht mit der Mannschaft übte. Firat Güngör bleiben nach mehrtägiger Abwesenheit keine 24 Stunden, um auf Wettkampfrhythmus zu schalten.

Gegner ausgespäht

Einen weniger holprigem Saisonauftakt haben sie sich desgleichen bei Eintracht Bamberg gewünscht. Als selbsternannter Meisterschaftsanwärter blieb das Team von Norbert Schlegel mit bisher acht Punkten hinter den Erwartungen zurück. Eine 2:3-Niederlage bei Aufsteiger Burglengenfeld war der jüngste Rückschlag in der Liga. „Die Ergebnisse täuschen. Das ist eine gute und individuell hochklassig besetzte Truppe, die noch mit drei unserer Jungs verstärkt wurde“, warnt Michael Hutzler und sieht den Jahn als klaren Außenseiter. Eine Überraschung traut er den Seinen trotz aller Widrigkeiten zu: „Wir haben das Pokalspiel gegen Schweinfurt beobachten lassen und einige Ideen, wie wir in Bamberg bestehen können.“ Ratlosigkeit herrscht nicht, das ist noch eine gute Nachricht von der SpVgg. Kevin Gudd

SV Alemannia Haibach - SV Seligenporten (Sa 16:00)

Nun also Haibach. Am Ende der dritten anstrengenden und kräftezehrenden englischen Woche in Folge muss der SVS nach Unterfranken reisen. Dort, so Seligenportens Trainer Serdal Gündogan, wartet auf die Klosterer "ein brandgefährlicher Gegner". Sicher und kompakt in der Defensive, aggressiv im Zweikampf und schnell im Umschaltspiel. So beschreibt Gündogan die Stärken des SV Alemannia Haibach. Zudem verweist er auf die besondere Atmosphäre im Stadion am Hohen Kreuz. "Ein enges, kleines Stadion, das schnell zum Hexenkessel werden kann."

Also gilt es für den SVS kühlen Kopf zu bewahren. Und weiter an den altbekannten Schwächen zu arbeiten. "Wir müssen die einfachen Fehler abstellen und vorm Tor noch viel kaltschnäuziger und effektiver werden", bringt Gündogan diese auf den Punkt. Als Paradebeispiel für Letzteres kann die Pokalpartie gegen den TSV Rain am Lech am Dienstagabend genommen werden. Trotz doppelter Überzahl und bester Chancen musste Seligenporten bis drei Minuten vor Schluss um den Einzug in die nächste Runde zittern, ehe der erst kurz zuvor eingewechselte Rico Röder das Kloster mit seinem Siegtor erlöste. Anders als im Pokal, in dem der SVS also in der nächsten Runde steht, haben die Klosterer in der Liga zuletzt nicht in die Erfolgsspur gefunden. Nach vier Siegen zum Auftakt sind aus den beiden vergangenen Partien ein Unentschieden (2:2 in Bamberg) und eine Niederlage (0:1 zuhause gegen Weiden) notiert.

Arge Personalprobleme beim SVS

In Haibach soll aus Kloster-Sicht nun endlich wieder gejubelt werden dürfen. Dabei stehen die Vorzeichen dafür alles andere als gut: Denn personell geht der SVS aktuell am Krückstock. Zu den Langzeitverletzten Alexander Braun und Florian Hintersteiner gesellen sich Florian Bauer und Timo Scherer. Während dieses Quartett in Haibach definitiv ausfallen wird, bestehen bei Kapitän Dominik Räder und Neuzugang Stanislaw Herzel zumindest noch Resthoffnungen auf einen Einsatz. Während Räder bereits am Dienstag im Pokal passen musste, war für den angeschlagenen Herzel nach 55 Minuten Schluss. Fabian Istel

Schiedsrichter: Johannes Hamper (Kat'reuth)

Aufrufe: 021.8.2015, 17:13 Uhr
NN Neumarkt / NN ForchheimAutor