2024-04-25T14:35:39.956Z

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Michael Müller wird nun doch nicht Spielertrainer beim SV Schöllnach.
Michael Müller wird nun doch nicht Spielertrainer beim SV Schöllnach. – Foto: Karl-Heinz Hönl

»Ins Grübeln gekommen«: Müller zieht Zusage in Schöllnach zurück

Bernrieds Spielertrainer tritt sein geplantes Engagement beim Deggendorfer Kreisklassisten im Sommer 2021 überraschend nicht an

Es war eigentlich alles in trockenen Tüchern: bereits im Februar hatte der SV Schöllnach die Verpflichtung von Michael Müller (34) als Spielertrainer zur neuen Saison bekanntgegeben. Durch die Corona-Krise hatte sich der Beginn der Zusammenarbeit zwar um ein Jahr verzögert, dennoch schien alles geklärt für ein Engagement ab Sommer 2021. Nun hat der ehemalige Bayernliga-Goalgetter, der aktuell in Diensten des Schöllnacher Ligakonkurrenten SV Bernried steht, seine Zusage allerdings völlig unerwartet zurückgezogen und der SVS muss sich erneut auf Trainersuche begeben.
"Ich habe natürlich meine Gründe für diese Entscheidung, die ich aber nicht öffentlich breit treten möchte. Ich bin in den letzten Wochen einfach ins Grübeln gekommen, ob es für mich der richtige Schritt ist. Das habe ich den Verantwortlichen in Schöllnach auch so mitgeteilt und daher haben wir uns darauf geeinigt, sofort einen Schlussstrich zu ziehen, wenn ich mir nicht zu 100 Prozent sicher bin", berichtet Müller, der seinen laufenden Vertrag beim SV Bernried bis zum Ende der Saison erfüllen und dann eine neue in Angriff nehmen will.

Geier: »Auf ein Wort kann man sich heutzutage offenbar nicht mehr verlassen. Aber wenn wir jetzt schon so ein Theater haben, ist es so vielleicht ohnehin besser.«


Beim SV Schöllnach ist man mit dem Verhalten des torgefährlichen Angreifers alles andere als einverstanden. "Auf ein Wort kann man sich heutzutage offenbar nicht mehr verlassen. Bis vor ein paar Wochen war ich mit Michael noch in regelmäßigem Austausch und es gab keine Anzeichen, dass etwas nicht passen würde. Zuletzt war er sich aber unschlüssig, ob er nächstes Jahr wie vereinbart seine Aufgabe hier bei uns antreten wird. Aber wenn wir jetzt schon so ein Theater haben, ist es so vielleicht ohnehin besser", sagt SVS-Vorstand Markus Geier, der ab sofort gemeinsam mit Sebastian Tanzer ein Trainergespann bilden wird.

Denn auch der von Müller ins Boot geholte Hans Egginger (50), der bereits beim TSV Grafling als dessen Co-Trainer fungierte und in dieser Funktion auch in Schöllnach vorgesehen war und zuletzt auch schon in den Trainingsbetrieb mit eingebunden war, wurde mit sofortiger Wirkung freigestellt. Nun muss also ein neuer Chefanweiser her - wenn möglich schon ab Winter, spätestens aber zur kommenden Saison 2021/22.



"Im Winter wird es gerade unter den momentanen Umständen schwierig, jemanden zu finden. Aber für Sommer wollen wir dann schon wenn möglich wieder einen Spielertrainer präsentieren", informiert Geier, der nach den turbulenten Tagen und Wochen dem Re-Start relativ zuversichtlich entgegenblickt. "Vor einigen Wochen war die Motivation bei der Mannschaft ehrlich gesagt nicht besonders groß und wir haben den Trainings- und Spielbetrieb ein paar Wochen ausgesetzt. Jetzt sieht es aber schon wieder ganz anders aus. Am Freitag haben wir mit 22 Mann wieder das Training aufgenommen. Die Ligapokalspiele nutzen wir inklusive des heutigen Vorbereitungsspiels gegen die DJK Grattersdorf als Freundschafts- bzw. Testspiele, bis es dann beim Ligastart für uns ans Eingemachte geht", so der Schöllnacher Fußballboss.

Im Ligapokal warten auf Zitzlsberger, Baumgartner, Stoll und Kameraden mit dem FC Handlab-Iggensbach, dem SV Winzer und dem 1. FC Poppenberg drei Lokalrivalen, ehe es in der Liga am 11. Oktober zum richtungsweisenden Duell mit dem punktgleichen FC Moos kommt.

Vorstand Markus Geier springt beim SV Schöllnach erneut als Interimscoach ein.
Vorstand Markus Geier springt beim SV Schöllnach erneut als Interimscoach ein. – Foto: Helmut Weiderer
Aufrufe: 013.9.2020, 10:58 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor