2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

In Schlottners Elf des Lebens stehen Müller und Kroos

Die Elf des Lebens von Uwe Schlottner

Uwe Schlottner hat seine Fußball-Karriere bei Türkgücü in der Landesliga beendet. Er spielte für die Nationalmannschaft der Bundeswehr. In der Jugend stand er mit Thomas Müller und Toni Kroos auf dem Platz.

Keeper


Sebastian Fritz (FC Ismaning)

Unter den Keepern fällt mir nur Sebastian Fritz aus Unterföhring ein. Ein absolut super Typ. Wie er die Freistöße kurz vor Trainingsbeginn geschossen hat, war der Hammer. Ich habe noch nie solch einen Torhüter Freistöße schießen sehen. Einmal machten wir im Punktspiel Andreas Pummer den Vorschlag, dass Sebastian mal aus einer guten Position schießen darf. Der Wunsch wurde nie erfüllt.

Abwehr:

Patrick Irmler (SpVgg Unterhaching)

Ein Abwehr-Allrounder und gleichzeitig einer meiner besten Freunde war Patrick Irmler beim FC Unterföhring. Er kam gefühlt einmal in der Woche zum Training und stand am Wochenende in der Startelf als linker Verteidiger mit der Rückennummer 10! Sein Motto lautete damals „Weniger ist mehr“.

Albert Alex (SV Vonderort)

Mit Albert Alex habe ich damals bei der U23 der TSG Hoffenheim gespielt. Er war mit Abstand der lustigste afrikanische Innenverteidiger, den ich gekannt habe. Er war immer gut drauf, egal ob wir verloren oder gewonnen haben. Wir hatten eine super Zeit in Heidelberg. Dort gab es jeden Tag Reis mit Hähnchen. Das war das einzige Gericht, das wir beide damals kochen konnten (lacht).

Benjamin Halstenberg (1. FC Wunstorf)

Beim SC Wiedenbrück in der Regionalliga West stand Benjamin Halstenberg im Team. Er ist der große Bruder von Marcel Halstenberg. Ich nannte ihn einfach nur „Wikinger“, weil er groß, angsteinflößend und eine richtige Kante war. Wenn er zur Grätsche angesetzt hat, ist man sofort aus dem Weg gesprungen. Auf dem Fussballplatz war er rigoros und ist keine Kompromisse eingegangen. Seine Gegenspieler taten mir immer leid. Außerhalb des Fussballplatzes war er aber ein super Typ.

Mittelfeld:

Yasin Yilmaz (Türkgücü München)

Auf der Sechser-Position ist Yasin Yilmaz mein Spieler. Er war auch eine der tragenden Säulen beim FC Unterföhring. Was ihn ausgezeichnet, ist die Ruhe am Ball, seine gute Technik und seine Diagonalbälle auf die Seite. Mit ihm bin ich heute noch gut befreundet. Ich hoffe, dass er dieses Jahr aufsteigt. Ich gönne es ihm.

Thomas Müller (FC Bayern München)

Auf der rechten Seite gab es eigentlich nur einen: Thomas Müller. Thomas hatte damals den gleichen Spielstil, wie heute bei den Profis. Teilweise sind es sogar noch die gleichen Laufwege, die er macht. Die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor hat ihn damals ausgezeichnet. Er hatte schon damals Ideen, auf die keiner gekommen ist.

Daniel Jungwirth

Ein weiterer Mittelfeldstratege war Daniel Jungwirth. Als ich ihn das erste mal gesehen hatte dachte ich „Hut ab das er noch in seinem Alter Fussball spielt.“ Aber was er damals mit seinen Gegenspielern gemacht hatte war beeindruckend. Gedanklich immer schneller und ein Schritt voraus und das mit einer Leichtigkeit. Es hat Spaß gemacht zuzuschauen.

Toni Kroos (Real Madrid)

Toni Kross war vielen Spielern einfach zwei Schritte voraus. Er ist ein sehr intelligenter Spieler. Das hat man einfach gemerkt. Wenn man nicht wusste wohin mit dem Ball, hat man Toni angespielt. Er wurde dann relativ schnell zu den Profis hochgezogen. Er ist zurecht einer der erfolgreichsten deutschen Spieler.

Stürmer

André Schürrle (Spartak Moskau)

Für mich als Abwehrspieler war André Schürrle damals noch bei Mainz 05 der unangenehmste Stürmer. Schon damals war er ein Ausnahmetalent. Es war für mich schwierig, seine Bewegungen im Spiel vorauszusehen. Er war unglaublich trickreich.

Chinedu Obasi (AIK Solna)

Bei Hoffenheim war Chinedu Obasi sehr beeindruckend. Er ist beidfüßig, trickreich und schnell. Als Abwehrspieler ist man bei ihm nicht an den Ball gekommen. Wir haben privat viel zusammen unternommen. Obasi ist ein sehr witziger und lebensfroher Mensch.

Andreas Faber (FC Unterföhring)

Zu guter Letzt fällt mir Andreas Faber vom FC Unterföhring ein. Seine legendären Lupfer-Tore ins lange Eck bleiben mir immer im Gedächtnis. Andreas ist sehr effektiv. Ich glaube, er war der einzige Stürmer, mit dem ich mich in jedem Spiel gestritten habe. Wohl gemerkt als Mitspieler (lacht). Was wir uns damals an den Kopf geworfen hatten, war nicht mehr feierlich. Sowas ist in der heutigen Zeit glaube ich nicht mehr möglich. Das Amüsante daran ist, dass wir uns nach dem Spiel wieder vertragen haben, als sei nichts gewesen.

Trainer:

Am meisten hat mich Björn Andersson in der U16 des FC Bayern geprägt. Er hat mich vom Mittelfeldspieler zum rechten Verteidiger mit allen Tricks und Facetten umgeschult. Wenn ich im Spiel oder Training gegrätscht und ich nicht den Ball bekommen hatte, durfte ich pro missglückter Grätsche eine extra Runde im Training laufen. Danach habe ich mir zweimal überlegt, ob ich wieder grätsche oder nicht. Sein Slogan war: „Ein guter Abwehrspieler ist auf den Beinen und nicht am Boden“ Das war eines der lehrreichsten Jahre für mich.

Aufrufe: 023.5.2020, 15:22 Uhr
Uwe Schlottner / Christoph SeidlAutor