In Grafenwöhr liegen Freud und Leid nahe beinander

„Es tut gut, endlich meine Mannschaft wieder auf dem Platz zu sehen. Die lange Zwangspause hat an jedem einzelnen gezerrt. Als Fußballer willst du einfach kicken, da gibt’s nichts anderes. Ich bin froh, dass wir jetzt, zumindest unter gewissen Vorgaben, wieder in ein lockeres Training einsteigen können“, sagte Chefanweiser Kratzer nach der ersten Trainingseinheit.

Leider folgte zum Trainingsauftakt auch die zum einen bittere Mitteilung, dass man aufgrund des vom BFV zu Rate gezogenen §93 und dem Ergebnis der Vereinsumfrage doch nicht mehr die Chance erhält, den Abstieg in die Bezirksliga auf sportlichem Wege zu verhindern. Nach einer turbulenten Landesliga-Saison, in der man den 17. Tabellenplatz belegte, hat sich somit das Mitmischen für die SV Grafenwöhr in der sechsthöchsten Spielklasse nur zu einem einjährigen Intermezzo entwickelt. Allerdings blickt man nun zuversichtlich in die nahe Zukunft. Das Starterfeld in der kommenden Bezirksliga-Saison verspricht viele interessante Duelle.

Leider musste man in der langen Zwangspause zwei Abgänge verzeichnen. Mit Dominik Pautsch verlässt ein absolutes Torwart-Talent die SV Grafenwöhr. Er wagt den nächsten Schritt in seiner noch jungen Karriere und schließt sich dem Nord-Ost-Landesligisten aus Mitterteich an. Dominik kam zur Saison 2018/19 von der U19 der SpVgg SV Weiden nach Grafenwöhr und bestritt insgesamt 45 Spiele für die Garnisonsstädter. Und auch Alexander Sparrer verlässt die SV Grafenwöhr und wechselt zu seinem Heimatverein, dem SC Schwarzenbach. Er kam ebenfalls zur Saison 18/19 vom TSV Pressath nach Grafenwöhr und lief insgesamt 56 mal für seine Farben auf. Die Verantwortlichen bedankten sich bei beiden für ihren Einsatz und wünschten für die private, als auch für die sportliche Karriere weiterhin alles erdenklich Gute.

Es gibt aber bei der SV Grafenwöhr auch Grund zum feiern. Die zweite Mannschaft belegte in der abgebrochenen Saison in der A-Klasse West einen souveränen 1. Tabellenplatz und steigt in Folge der geltenden Regelungen ungeschlagen in die Kreisklasse auf. Mit dem Aufstieg erwartet das Team um Coach Thomas Rahn nun spannende Derbys gegen den TSV Pressath, SC Eschenbach und andere Lokalrivalen. „Es ist einerseits schade, dass wir nun am sogenannten grünen Tisch aufgestiegen sind. Wir hätten es doch gern sportlich geschafft. Ich bin aber dennoch froh, dass jetzt endlich Klarheit herrscht. So können wir uns nun auf die kommenden schweren Aufgaben gut vorbereiten“, so Coach Thomas Rahn.