Für die Führung der Nachwuchsabteilung des VfL ist in erster Linie der Führungsstil von Barth der Stein des Anstoßes. „In diesem Verein stimmt gar nichts mehr“, erklärte Rosenbrock. „Seit 2007 warten die VfL-Mitglieder auf eine Mitgliederversammlung. Die wird nun das Amtsgericht einberufen. Ein Anwalt, der die Sitzung leitet, ist bereits gefunden.“ Ebenso gebe es Vorstandskandidaten. Deren einzige Bedingung: Barth dürfe diesem Gremium nicht mehr angehören.
Seit dem Rücktritt des bisherigen VfL-Vorsitzenden Hans-Peter Rhein im vergangenen Jahr sei der Verein praktisch führungslos. Zudem sehe die Satzung des VfL Rheinbach das Amt des Präsidenten nicht vor. „Barth regiert deshalb ohne Legitimation“, betont Rosenbrock. „Ein Versäumnis der letzten Mitgliederversammlung“, entgegnet Barth. „Dort bin ich zum Präsidenten gewählt worden. Anschließend wurde es schlichtweg vergessen, die Satzung entsprechend zu ändern.“
Die Fronten scheinen verhärtet. Während die Jugendabteilung Barth vorwirft, Geld und Spenden für den Gesamtverein, die den Abteilungen hätten zugute kommen müssen, für die Landesligamannschaft ausgegeben zu haben, hegt Barth den Verdacht, die kürzlich im Anzeigenblatt „Blick aktuell“ veröffentlichte Todesanzeige für Barth (der GA berichtete) stamme aus den Kreisen der Nachwuchsabteilung.
Darüber hinaus warnt Barth vor baldiger Zahlungsunfähigkeit. „Wenn ich das Konto des VfL über 25 000 Euro nicht selbst ablöse, ist der Verein dazu verpflichtet“, erklärte Barth. „Sämtliche Daueraufträge, die den Verein betreffen, habe ich bereits gekündigt.“
„Eingefroren“ sind damit Spielergehälter und das Salär der Trainer Wolfgang Schlösser und Manfred Ruland. „Wir leben nicht im Wilden Westen“, sagt Schlösser. „Schließlich gibt es Verträge. Ich kann nur hoffen, dass sich der Verein bald neu aufstellt.“