2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
– Foto: Thies Meyer

In den Fußstapfen des Vaters

KLA WETZLAR: +++ Yannic Sidorenko freut sich auf neue Aufgabe als Spielertrainer bei der TSG Dorlar +++

Lahnau-Dorlar. Oftmals sind es einfache Zufälle, die große Veränderungen bewirken. Bekannte Beispiele aus der Wissenschaft sind unter anderem die Erfindungen des Streichholzes, der Mikrowelle oder auch des Gravitationsgesetzes von Newton, dem angeblich ein Apfel auf den Kopf gefallen ist, ehe sich der Physiker fragte, weshalb dieser eigentlich nach unten falle.

Im Fall von Fußballspieler Yannic Sidorenko war es ebenfalls ein Zufall, der dazu führte, dass die Karriere des 30-Jährigen zukünftig deutlich schneller als erwartet in eine völlig neue Richtung gelenkt wird. Noch vor einigen Wochen teilte der aktuelle Kapitän des Gruppenligisten FSV Braunfels den Kollegen von FuPa Mittelhessen mit, dass er sich vorstellen könne, in spätestens fünf Jahren als Trainer tätig zu sein. Seit einigen Tagen ist nun amtlich: Sidorenko coacht bereits in der kommenden Saison den A-Ligisten TSG Dorlar. Als Spielertrainer.

„Mein Kollege Marco Fabrizio und ich haben Thorsten Schäfer (scheidender Übungsleiter in Dorlar, Anm. d. Red.) bei einer Laufeinheit zufällig am Sportplatz getroffen. Er hat uns gefragt, ob wir uns nicht vorstellen könnten, sein Erbe anzutreten“, erinnert sich der Ex-Naunheimer.

Schon wenige Tage später kontaktierte Kim Stahl, der Vorsitzende der TSG, den Abwehrspieler per Telefon. „Ich hatte sofort einen positiven Eindruck. Der Vorstand setzt sich aus jungen Leuten zusammen, und der gesamte Verein besitzt das notwendige Potenzial, das für mich entscheidend war“, sagt Sidorenko, der von seinem Heimatort Heuchelheim mit dem Auto keine zehn Minuten zu seiner neuen Spielstätte benötigt. Knapp drei Wochen nach dem ersten Gespräch gab der 30-Jährige letztlich seine Zusage. Fabrizio entschied sich seinerseits dazu, den Fokus zunächst auf die aktive Karriere zu legen.

Unterstützt wurde Sidorenko bei der Entscheidungsfindung von seinem Vater Michael, der Anfang der 1990er in Dorlar an der Seitenlinie tätig war und den Verein gut kennt. Knapp 30 Jahre später tritt nun Sohn Yannic in seine Fußstapfen: „Es ist mir alles andere als leichtgefallen. Schließlich ist es sozusagen ein Entschluss zugunsten der Karriere nach der Karriere. Ich denke, ich hätte durchaus noch zwei oder drei Jahre höherklassig spielen können“, so Sidorenko, der anfügt: „Dennoch bin ich davon überzeugt, dass es der richtige Zeitpunkt ist.“

Einen persönlichen Eindruck konnte er sich von seiner neuen Mannschaft noch nicht machen, dennoch hat Sidorenko eine klare Devise: „In den vergangenen Jahren hat Dorlar den Aufstieg in die Kreisoberliga immer knapp verpasst. Mittelfristig ist es das große Ziel, diesen Meilenstein endlich zu erreichen. Ein Aufstieg wäre auch wichtig, um den Stellenwert in der Region zu erhöhen, um auch neue potenzielle Spieler überzeugen zu können.“

Das Aufsteiger-Gen trägt der 30-Jährige zweifelsfrei in sich, denn sowohl mit dem FSV Berghausen als auch dem TuS Naunheim hat Sidorenko in der Vergangenheit den Sprung in die höhere Klasse geschafft. Fest steht: Auf den Zufall sollte sich der Trainernovize dieses Mal aber nicht verlassen, soll es auch zeitnah mit der TSG Dorlar funktionieren.



Aufrufe: 012.5.2020, 16:05 Uhr
Timo König (WNZ)Autor