2024-04-25T14:35:39.956Z

Spiel der Woche
Das Duell der zweiten Halbzeit: Tarek Bent Schmüser gegen Nurhak Süzer.
Das Duell der zweiten Halbzeit: Tarek Bent Schmüser gegen Nurhak Süzer.

Immenbeck gibt Spiel aus der Hand

1. Kreisklasse: Wiepenkathen mit einem Nagel im Tor und einem glücklichen Trainerhändchen

Der TSV Eintracht Immenbeck II gab am ersten Spieltag der 1. Kreisklasse völlig unverständlich die Partie in Wiepenkathen aus der Hand. In einer souveränen ersten Halbzeit versäumte es die Elf von Trainer Ralf Böhling, den berühmten Sack zuzumachen.

Vor dem Anpfiff noch guter Dinge: Teammanager Horst Lehmann und Trainer Ralf Böhling.
Vor dem Anpfiff noch guter Dinge: Teammanager Horst Lehmann und Trainer Ralf Böhling.

TSV Wiepenkathen II - TSV Eintracht Immenbeck II 4:1 (0:1).

Auf beiden Seiten fehlten einige wichtige Stammkräfte, zusätzlich bei den Gastgebern Trainer Franz Olenberger, der durch Waldemar Meglin ersetzt wurde. Die Immenbecker übernahmen sofort die Kontrolle der Partie, hatten mit den Oldies Nurhak Süzer (39 Jahre) und Fadi Hamze (36) zwei spielstarke Akteure im Mittelfeld aufgeboten. Bei den Gastgebern ging erstmal nicht viel zusammen. Viele Ungenauigkeiten reihten sich aneinander. Bei Sturmspitze Marcus Lasonczyk kam herzlich wenig an. In der 13. Minute spielte Hamze den Ball von der linken Seite scharf an den Fünfmeterraum. Noch bevor Wiepenkathens Schlussmann Lucas Nagel die Hereingabe klären konnte, bugsierte Abwehrspieler Jannick Hinrichs den Ball an ihm vorbei ins eigene Netz. Die Meglin-Elf war jetzt verunsichert, zumal die Gäste immer wieder den Spielaufbau störten.

Waldemar Meglin trieb sein Team nach vorne.
Waldemar Meglin trieb sein Team nach vorne.

Benjamin Geisler hätte drei Minuten nach der Führung auf 0:2 erhöhen können, doch sein Schuss aus 14 Metern ging weit über das fast leere Gehäuse. Meglin versuchte immer wieder seine Männer anzufeuern, doch nur Immenbeck agierte gefährlich. Nach 33 Minuten verhinderte Lucas Nagel das 0:2, als er vor dem heranstürmenden Hauke-Henning von Husen glänzend klären konnte. Nagel avancierte inzwischen zum besten Wiepenkathener. Fünf Minuten später rettete er gegen den anstürmenden Emre Yetiker. Ein Kopfball aus dem Gewühl heraus von Daniel Endruhn flog mit dem Pausenpfiff des guten Schiedsrichter Benjamin Kranich nur knapp über das Tor. Ein 0:2 oder 0:3 zur Halbzeit wäre bis hierhin kein überraschendes Ergebnis gewesen. Waldemar Meglin nutzte die Pause für einige Umstellungen. Unter anderem setzte er den jungen Tarek Bent Schmüser an, die Kreise von Nurhak Süzer einzuengen, über den fast das gesamte Immenbecker Spiel lief. Der 18-Jährige machte das richtig gut, trieb den Routinier im zweiten Abschnitt schier zur Verzweiflung. Zu Beginn der zweiten Halbzeit plätscherte die kampfbetonte Partie vor sich hin, bis Bassam Alissah aus dem Nichts der schmeichelhafte Ausgleich gelang. Einen Freistoß parierte Eintracht Schlussmann Filip Larionesi, bis dahin fast beschäftigungslos, nicht klar genug, der Wiepenkathener Defensivspieler staubte zum 1:1 ab.

Bassam Alissah staubt zum 1:1 ab.
Bassam Alissah staubt zum 1:1 ab.

Plötzlich war Feuer in der Begegnung. Mit Mazlum Delik kam ein weiterer Stürmer und schon wurde es unruhig im Gästestrafraum. Nach einem Standard gelang Abwehrchef Gianluca Prion das umjubelte 2:1. "Wiepenkathen führt 2:1 und keiner weiß warum", war Immenbecks Teammanager Horst Lehmann im Vorbeigehen zu entlocken. Die Hausherren hatten in acht Minuten die Partie gedreht. Und es sollte für die Eintracht noch schlimmer kommen. Nach eigenem Lattentreffer durch Daniel Endruhn gab es im Gegenzug den nächsten Gegentreffer. Dem eingewechselten Mazlum Delik gelang binnen fünf Minuten ein Doppelpack nach schöner Vorarbeit von Marco Kappelmann und Marcus Lasonczyk. Jetzt rettete Lucas Nagel noch zweimal gegen Fadi Hamze und danach war Schluss. "Lucas hielt uns im ersten Durchgang im Spiel, danach war es ein toller Kampf von uns", freute sich Interimstrainer Waldemar Meglin. Die Gemütslage auf der anderen Seite war natürlich ganz anders. Während Trainer Ralf Böhling nichts mehr sagen wollte, schimpfte Horst Lehmann wie ein Rohrspatz: "Wie kann man dieses Spiel noch abgeben? Alles was wir im ersten Durchgang defensiv gut machten, versauten wir uns in den zweiten 45 Minuten. Da machten wir nur noch Fehler. Wiepenkathen hat sich durch viel Kampf die drei Punkte geholt, weil wir das 0:2 nicht gemacht haben" Diese Immenbecker Niederlage wird noch einige Tage schmerzen. Kurios: Vor einer Woche im Kreispokal führte Wiepenkathen mit 1:0, am Ende siegte Immenbeck 4:1.

Schiedsrichter: Benjamin Kranich - Zuschauer: 60
Tore: 0:1 Jannick Hinrichs (13. Eigentor), 1:1 Bassam Alissah (60.), 2:1 Gianluca Prion (68.), 3:1 Mazlum Delik (73.), 4:1 Mazlum Delik (78.).

Starker Torwart im Tor: Lucas Nagel rettete auch diesen Ball.
Starker Torwart im Tor: Lucas Nagel rettete auch diesen Ball.

Aufrufe: 016.8.2021, 17:00 Uhr
Michael BrunschAutor