2024-05-02T16:12:49.858Z

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Im letzten Drittel Hoffnungen geweckt

FUSSBALL-LANDESLIGA: TuS Tengern absolviert eine erfreuliche Saison

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Der Torschützenkönig der Landesliga: Alexander Knicker netzte in der abgelaufenen Saison gleich 20 Mal ein.

Lübbecke. Mit einem Dreier die Saison beendet, in der Endabrechnung mit 51 Zählern auf dem vierten Platz gelandet und Alexander Knicker zum Torschützenkönig gemacht – beim Fußball-Landesligisten TuS Tengern fällt das Saisonfazit von Trainer Holm Hebestreit sehr erfreulich aus.

Holm Hebestreit, der nach dem 4:2-Auswärtserfolg beim SV Avenwedde seine Mannschaft zum Essen eingeladen hatte, verabschiedet sich am Dienstag froh gelaunt in den Sommerurlaub. „Die Mannschaft hat in den vergangenen Wochen sehr konzentriert gearbeitet und sich den guten Lauf mit den guten Ergebnissen auch wirklich verdient“, so Hebestreit. Dafür typisch war das letzte Saisonspiel in Avenwedde. Die Kleeblätter gerieten früh mit 0:2 in Rückstand, rafften sich aber zu einer beeindruckenden Leistung auf und landeten am Ende ihren 15. Dreier der Serie. Alexander Knicker bewies bei der anschließenden Feier im Schlosshof in Bielefeld auch seine technischen Fähigkeiten, als er den zunächst streikenden Beamer für die Übertragung des Länderspiels zwischen Gibraltar und Deutschland gekonnt reparierte.
Mit großen Erwartungen waren die Kleeblätter nach den 60 Punkten und dem dritten Platz der Vorsaison in den Punktspielbetrieb gestartet. Unter dem Motto „Projekt 61 +“ ging es in die Vorbereitung. Der Start verlief sehr ordentlich, immerhin belegten die Kleeblätter nach dem dritten und vierten Spieltag den ersten Platz. „Anschließend haben wir ein paar Zähler zu viel liegen lassen“, erinnert sich Holm Hebestreit, doch unter dem Strich verlief der erste Saisonteil mit 27 Zählern relativ zufriedenstellend.
Nach einer sehr guten Winter-Vorbereitung mit tollen Ergebnissen stockte allerdings die Entwicklung. Der TuS Tengern schwächelte, fand überhaupt nicht in die vorgesehene Spur und quälte sich zeitweise durch die Begegnungen. „Wir wollten noch einmal attackieren und sind mit einem mageren 2:2 in Dützen sowie der Heimniederlage gegen den SV Spexard schlecht aus den Löchern gekommen. Da hat uns ein wenig die Wucht in der Offensive gefehlt“, hat Hebestreit registriert. Absoluter Tiefpunkt war dann die 1:2-Heimniederlage gegen Suryoye Paderborn. „Danach konnte es nicht schlechter werden. Wir haben in aller Ruhe die Situation analysiert, an Details gearbeitet und die Wende geschafft“, freut sch Hebestreit über das beeindruckende Finale seines Teams.


Immer engagiert an der Seitenlinie: TuS Tengerns Trainer Holm Hebestreit.


Immerhin gewannen die Kleeblätter fünf der letzten sechs Spiele, dazwischen lag ein Unentschieden gegen den Meister SV Rödinghausen II. „Die Mannschaft hat sich auch in der schwierigen Phase überhaupt nicht hängen lassen, sondern wollte sich unbedingt verbessern. Diese Einstellung war überragend, und dafür gebührt allen Spielern ein ganz dickes Lob“, so Hebestreit. Der ehrgeizige Trainer des TuS Tengern ist ja bekanntlich ein Statistik-Spezialist und alleine schon deshalb mit einigen Zahlen sehr zufrieden. „Wir sind die drittbeste Rückrundenmannschaft und die zweitbeste Auswärtsmannschaft. Immerhin haben wir nach dem dritten Platz aus der vorherigen Saison die zweitbeste Serie der Vereinsgeschichte absolviert. Außerdem haben wir mit 62 Toren zwei mehr erzielt als in der vergangenen Saison und stellen mit Alexander Knicker erstmals den Torschützenkönig der Landesliga“, listet Hebestreit die erfreulichen Dinge der abgelaufenen Saison auf. Knicker ließ sich nach dem Spiel in Avenwedde nicht lumpen, bedankte sich bei seinen Mannschaftskameraden für die vielen Vorlagen und lud die Mannschaft wie im Vorjahr zu einer großen Gartenparty ein, die demnächst über die Bühne gehen wird.
Vor allem über die Steigerung bei Alexander Knicker freut sich Tengerns Trainer gewaltig. „Alexander hat inzwischen eine gute Balance zwischen Eigensinn sowie dem Blick für besser postierte Mitspieler gefunden, davon zeugen neben den 20 Treffern seine 16 Assists“, gibt es ein Sonderlob für den 24-Jährigen. Auch die Entwicklung der Eigengewächse Max Rahmöller und im letzten Saisondrittel bei Nico Gerfen stimmt fröhlich, weckt aber auch Erwartungen im Hinblick auf die kommende Saison. „Ihnen gehört auf jeden Fall die Zukunft, wenn sie so engagiert weitermachen“, glaubt Hebestreit.
Holm Hebestreit möchte auch in der Saison 2015/2016 möglichst offensiv spielen lassen. „Grundlage ist immer, dass ein Team geschlossen verteidigt. Doch wir wollen früh attackieren, den Gegner unter Druck und vorne Akzente setzen“, nennt er den wichtigsten Teil seiner Philosophie. Deshalb soll immer hoch verteidigt und mit sieben Spielern die offensive Ausrichtung umgesetzt werden. Da mit Torhüter Alexander Fischer sowie den Feldspielern Wojtek Kosecki, Magnus Giersdorff, Lukasz Grzegorczyk, Pascal Bley, Can Akbas und Alexander Knicker ein Großteil der Mannschaft konstante Leistungen abrufen konnte und inzwischen über viel Erfahrung verfügt, blickt Hebestreit zuversichtlich der sportlichen Zukunft des TuS Tengern entgegen. Auch vom zuletzt nur über die Bank kommenden Christian Kulynycz erwartet man beim TuS Tengern wieder stärkere Auftritte. Nicht mehr zum Aufgebot der ersten Mannschaft zählen ab Sommer neben dem eine Pause einlegenden Daniel Koberstein und dem zu Preußen Espelkamp wechselnden Ahmet Tsingour Mittelfeldspieler Maximilian Kahre, der in der Reserve spielen wird, und der Brasilianer Ricardo Vale – er hatte sich mehr Einsätze erhofft und wird den Verein wechseln.
Gleichwohl wissen alle Beteiligten beim TuS Tengern, dass die Mannschaft gerade im letzten Drittel der Saison die Messlatte sehr hoch gelegt hat und daran künftig gemessen wird. „Wir wollen dieses Niveau möglichst bestätigen. Man kann sich im Rückblick ein paar Tage darüber freuen, aber dann sollte der Fokus auf der kommenden Saison liegen“, lautet Holm Hebestreits wichtigste Forderung.

Am 10. Juli geht es wieder los

Gestern Abend absolvierte Holm Hebestreit eine lockere Trainingseinheit mit dem Kader der kommenden Saison, um den Spielern Trainingspläne sowie gewisse Empfehlungen mit auf den Weg in den Urlaub zu geben. Die bleibenden Spieler sollten sich mit den Neuzugängen Alexander Schal (SV Rödinghausen), Jan Stühmeier, (A-Junioren TuS Volmerdingsen), Benjamin Bley (FC Bad Oeynhausen) und Marius Helmich (Union Varl) sowie den Eigengewächsen Robert Kilias und Abbas Fares ein wenig beschnuppern.
Richtig ernst wird es erst wieder im kommenden Monat. Am Freitag, 10. Juli, bittet Holm Hebestreit seine Schützlinge zum Trainingsauftakt. „Wir starten direkt mit einem dreitägigen Trainingslager in der Wiehentherme“, sagt Hebestreit. Dort sollen die Grundlagen für eine erneut erfolgreiche Saison gelegt werden.
Das erste Testspiel steigt dann am drauffolgenden Sonntag, 19. Juli. Dann gastiert der TuS Tengern beim ambitionierten Bezirksligisten FC Preußen Espelkamp, um eine erste Formüberprüfung vorzunehmen.

Aufrufe: 016.6.2015, 09:54 Uhr
Rainer Placke/Fotos: Stefan PollexAutor